Yaso2.0
Sehe ich nicht so, denn ich kann es ja nur aus der perspektive meines Arbeitsplatzes machen. Wir haben im Lager niemanden, dem irgendwas bezahlt wird, da die Sachen weder schwer noch gefährdend sind. Und es geht auch nicht primär um dich oder deinen Arbeitsplatz, wie gesagt, ich wollte aufzeigen, dass nicht alles Gold ist was glänzt.Die von dir eingeforderte Solidarität ist also ziemlich einseitig und beruht null auf Gegenseitigkeit.
Du hast auch ganz andere Voraussetzungen als wir z.B. wir sind ein 45 Personen Betrieb, von denen 42 im HO arbeiten können, 3 aufgrund ihres Arbeitsplatzes nicht. Nun kommt es aber z. B so, dass jemand teile seiner Tätigkeiten im HO machen kann und die teile, die vor ORt erbracht werden müssen, an die Kollegen übergibt, die ja eh vor Ort sind. Ich finde es total super, wenn es bei euch so klappt..Es bringt mir häufig überhaupt gar nichts, wenn ich im Büro bin und mich von dort aus dann mit den anderen per Zoom treffe. Unser Team ist in ganz Bayern verstreut und die Externen in ganz Deutschland. Präsenztermine sind da auf Grund der Kosten auf ein Minimum begrenzt.
Wir haben super Benefits, das einzige was einfach nicht rund läuft ist die Thematik HO.Der Arbeitsmarkt hat sich die letzten Jahre gewandelt von einem Arbeitgebermarkt hin zu einem Arbeitnehmermarkt. Diese Entwicklung wird mit der einsetzenden Rentenwell der Boomer weiter an Dynamik gewinnen. Wenn du als Arbeitgeber gute Leute haben möchtest, musst du denen etwas bieten. Neben monetären Anreizen können das auch die Arbeitsbedingungen wie HO, Gleitzeit, etc sein. Wenn ich keinen Innovationsdruck habe und ich es für mich in Kauf nehme, nicht die besten Leute vom Markt zu bekommen, dann stelle ich einmal pro Woche einen Obstkorb in die Küche und versuche wie die letzten 20 Jahre weiterzumachen.
Unser aktueller Geschäftsführer geht im Juni 24 in Rente, er hatte vor 3 Jahren Corona bedingt dem HO zugestimmt. Seit April haben wir den zweiten Geschäftsführer, der den ersten ja ablösen wird. Er ist 48 und will die BV kündigen, weil ihm der Kontrollmechanismus fehlt! Was ich übrigens auch altbacken finde..
Wir hatten heute morgen eine Sitzung und er sagte "wenn die Leute im HO so produktiv sind wie sie angeben, dann sparen sie ja Zeit und müssten doch als Reaktion ihre wöchentliche Arbeitszeit reduzieren. Die Leute werden für 39 Std. bezahlt und arbeiten im HO dann ja evtl. nur 34 Stunden".. oder er sagte "dann hab ich sie lieber hier sitzen, anstatt das sie zu Hause ihre Wäsche aufhängen, duschen oder die Spülmaschine einräumen"..
Ist ein schwieriges Thema, zumindest bei uns!