Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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S

SoL

Ich denke wir sollten aufhören immer nur auf die Preise oder die Zinsen zu schauen. Natürlich waren die Zinsen die letzten Jahre günstig, aber die Häuser waren es nicht unbedingt. Denn natürlich sind die Leute in der Lage ihre Monatsrate auszurechnen und bieten dann bei niedrigen Zinsen entsprechend mehr. So stellt sich mehr oder weniger ein Gleichgewicht ein. Jetzt gerade sind wir an einem Punkt an dem wir noch die alten Preise aber deutlich höhere Zinsen haben. Das wird sich mittelfristig wieder anpassen, zumindest im Bestand.
Sehe ich anders, zumindest in Bezug auf das Gleichgewicht. Die Bauherren der letzten Jahre haben halt aus den Vollen geschöpft und Gästezimmer, Kinderbäder, Vorratskammern, Wellnesstempel und Fitnessräume integriert...
Sicherlich nicht alle, aber bis Ende letzten Jahres war es schon en vogue.
 
WilderSueden

WilderSueden

Wenn ich mir anschaue, dass ziemlich verwohnte Häuser aus den frühen 70ern zu >80% eines vergleichbar großen Neubaus gehandelt wurden, dann fällt es mir sehr schwer die Schuld auf übermäßige Ansprüche zu schieben. Gerade im Bestand ist es auch einfach sich die Sanierung schönzurechnen wenn man andere überbieten will.
Und natürlich gibt es Fälle wo zu viel investiert wird. Kenne da selbst was, wo alle Häkchen in der Aufpreisliste gesetzt wurden, von der Einliegerwohnung im Keller, LED Spots in der Treppe, Kamin, Kinderbad, Doppelgarage, Holzterrasse, usw. Bei Arzt und Apothekerin kann man sich natürlich auch solchen Spaß leisten. Aber ich glaube was wir hier im Forum sehen ist nicht besonders repräsentativ. Am Ende haben auch viele Leute gebaut weil es einfach die wirtschaftlich sinnvollere Alternative dazu war ein altes Haus mit entsprechendem energetischen Standard, kleinen Räumen, runtergewirtschafteten Bädern, Küche, Boden, etc zu kaufen und groß zu sanieren.
 
S

Sunshine387

Und wenn man mal ehrlich ist, war das Bauen in den letzten Jahren sogar für die gesamte unterer Mittelschicht, wenn man denn die richtigen Prioritäten hatte problemlos möglich auch ohne Eigenleistung. Früher haben zwar die gleichen auch eher unteren Einkommens-Schichten gebaut, aber eben nur mit viel Eigenleistung. Das konnten sich bis vor einigen Monaten viele bequem sparen. Aufgrund des jetzt starken Zinsanstieg ist es für die untere Mittelschicht kaum darstellbar ein Eigenheim zu erwerben, wenn man nicht so viel Eigenleistung erbringen will, da hohe Baukosten + Zinsanstieg das Fatale sind.
 
X

xMisterDx

Gibt Studien dazu, dass Bauen bis 2020 unschlagbar erschwinglich war in der Geschichte der Bundesrepublik.
Die Stichworte, warum das oft im Einzelfall nicht passt, wurden schon genannt.

25m² Wohlfühlbad, separates Kinderbad, Kinderzimmer nicht unter 20m², Doppelgarage, Keller (sofern nicht nötig, Hanggründung, ich weiss ich weiss...), Ankleidezimmer, usw.
In den 50ern war für ne 4köpfige Familie 100m² schon gut, heute wird man bei 150m² schon fast mitleidig angeschaut... "mit 2 Kindern UND HomeOffice-Arbeitsplatz? Das ist aber klein..."

Und mein Lieblingsthema... Eigenleistung. Der Fensterbauer wusste letztens gar nicht was er sagen sollte, als ich ihn bat die Fensterbänke bitte erstmal einzubauen, ob da Pflaster kommt oder nicht, wisse ich noch nicht genau.
"Ja aber was sagt denn der Pflasterer dazu?"
"ICH bin der Pflasterer ;)"
Dann war er überzeugt...

Mein Nachbar hat 20.000 fürn Maler hingelegt... und läuft jetzt den Mängeln hinterher. Die letzte Rate von 3.000 hat der Maler einfach abgeschrieben und kommt nicht mehr... so unsere Vermutung, der hat seinen Schnitt gemacht.

"Einfache Leute" haben ihre Häuser früher oft sogar selbst gemauert bzw. dabei geholfen...
 
N

nagner99

Gibt Studien dazu, dass Bauen bis 2020 unschlagbar erschwinglich war in der Geschichte der Bundesrepublik.
Die Stichworte, warum das oft im Einzelfall nicht passt, wurden schon genannt.

25m² Wohlfühlbad, separates Kinderbad, Kinderzimmer nicht unter 20m², Doppelgarage, Keller (sofern nicht nötig, Hanggründung, ich weiss ich weiss...), Ankleidezimmer, usw.
In den 50ern war für ne 4köpfige Familie 100m² schon gut, heute wird man bei 150m² schon fast mitleidig angeschaut... "mit 2 Kindern UND HomeOffice-Arbeitsplatz? Das ist aber klein..."

Und mein Lieblingsthema... Eigenleistung. Der Fensterbauer wusste letztens gar nicht was er sagen sollte, als ich ihn bat die Fensterbänke bitte erstmal einzubauen, ob da Pflaster kommt oder nicht, wisse ich noch nicht genau.
"Ja aber was sagt denn der Pflasterer dazu?"
"ICH bin der Pflasterer ;)"
Dann war er überzeugt...

Mein Nachbar hat 20.000 fürn Maler hingelegt... und läuft jetzt den Mängeln hinterher. Die letzte Rate von 3.000 hat der Maler einfach abgeschrieben und kommt nicht mehr... so unsere Vermutung, der hat seinen Schnitt gemacht.

"Einfache Leute" haben ihre Häuser früher oft sogar selbst gemauert bzw. dabei geholfen...
Das ist bei den heutigen energetischen Vorgaben im wesentlichen gar nicht mehr möglich. Und auch in den 60er und 70er Jahren wurde üppig gebaut. Man findet sehr viele Inserate von Häusern aus der Zeit mit 200-300m2 Wohnfläche, innenpool und co.
 
S

SaniererNRW123

Und auch in den 60er und 70er Jahren wurde üppig gebaut. Man findet sehr viele Inserate von Häusern aus der Zeit mit 200-300m2 Wohnfläche, innenpool und co.
Ja, aber von der Oberschicht. Der "Normalo" hat im Reihenhaus oder der Doppelhaushälfte gewohnt. Oder das kleinere Einfamilienhaus gebaut. Geh mal durch mittlere Städte und schau Dir die Wohngebiete aus der Zeit an. Da siehst Du überschaubare Häuser - in den gehobenen Vierteln wie schon seit 100en Jahren dann die Villen und großzügigen Hütten.
 
Zuletzt aktualisiert 22.09.2025
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