Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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S

Scout**

Ja, das wird in dem Artikel auch noch ausgeführt. Vor allem in den USA gibt es einen massiven Rückgang der Bautätigkeit und das Holz stapelt sich. Allerdings sehe ich das eher als Rückgang zur Normalität an, denn als Krise der Baubranche. Klar wird es auch dort ein paar Korrekturen geben - die Boomzeiten sind halt vorbei. Wenn das dazu führt, dass nicht mehr ein beliebiger (Fantasie-)Preis aufgerufen und bezahlt wird, ist das ja auch nicht zwingend eine schlechte Entwicklung. Wir werden es sehen... :)
Also wenn ich hier lese, dass Bauholz 680 Euro den Festmeter kostet sehe ich da schon einen Deckel nach unten: Nadelholz hat einen Brennwert von etwa 1400 KWh/m3 Raummeter und 2000 KWh/m3 Festmeter. Sind rund 30 Cent/KWh Brennwert im heimischen Kamin.

Für Erdgas wird im Future am Großmarkt 13 Cent/KWh aufgerufen. Stand jetzt. Dürfte steigen. Dazu kommen die Aufschläge vom Versorger.

Und selbst wenn der Preis so bliebe: Holz kann man daheim stapeln, Gas nicht. Und ob im Winter noch hinreichend Gas aus dem Netz kommt/entnommen werden darf ist ja auch so ne Sache....
 
C

cryptoki

Und selbst wenn der Preis so bliebe: Holz kann man daheim stapeln, Gas nicht. Und ob im Winter noch hinreichend Gas aus dem Netz kommt/entnommen werden darf ist ja auch so ne Sache....
Das heizen mit Holz ist nicht jedermanns Sache. Ich habe schon bei einigen Hausbesichtigungen Kaminöfen gesehen, die nur alle Jubeljahre benutzt wurden. In vielen EFHs gibt es noch nicht mal einen Kamin. Dazu kommt das, wenn doch mal ein Kaminofen verbaut wurde, es sich um reine Wohlfühlkamine handelt. Also keine Grundöfen mit Speichermasse.

... und wenn jetzt alle auf Holz springen, dann geht der Preis schnell durch die Decke.

Ich denke die Korrelation zum Gaspreis wird nicht gegeben sein. *GLASKUGEL*
 
S

Scout**

ich sage nur, dass der Holzpreis für den Bau einen unteren Deckel aufweist, nämlich den der thermischen Verwendbarkeit in Zusammenhang mit der leichten Speicherbarkeit. Wie du selbst sagst:

"Ich habe schon bei einigen Hausbesichtigungen Kaminöfen gesehen, die nur alle Jubeljahre benutzt wurden."

Was werden die Besitzer dieser Häuser machen wenn das Gas zigmal so teuer ist wie heute oder in extremo nix mehr aus der Leitung kommt, der Briketthändler ausverkauft ist aber das Holz selbst vom Baustofffachhandel vergleichsweise wenig kostet? Genau, bestellen und die Kreissäge auspacken...:rolleyes:

Damit haben wir also einen natürlichen Boden für den Holzpreis gefunden.
 
C

cryptoki

Was werden die Besitzer dieser Häuser machen wenn das Gas zigmal so teuer ist wie heute oder in extremo nix mehr aus der Leitung kommt, der Briketthändler ausverkauft ist aber das Holz selbst vom Baustofffachhandel vergleichsweise wenig kostet? Genau, bestellen und die Kreissäge auspacken...:rolleyes:

Damit haben wir also einen natürlichen Boden für den Holzpreis gefunden.
Das halten einer Ketten- oder Kreissäge kann ich mir bei einigen Eigentümern nur schwerlich vorstellen. :) Die Expertise ein Feuer zu machen, nun ja. :) Und dann die Bequemlichkeit. Ich tippe auf viel Meckern in Verbindung mit Stromheizungen. Der Preis für Holz ist dabei nur sekundär. Es wird viel lieber gemeckert. Mein Tipp.

Ich habe dieses Jahr schon einige Raummeter gehackt.
 
T

thesit27

Bericht von Focus:

Verkauf von Wohnhäusern in Deutschland um die Hälfte eingebrochen
Dazu passt: Im Mai 2022 wurden weniger als halb so viele Wohnhäuser in Deutschland verkauft wie im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre, errechnete der britische Immobiliendienstleister Savills. Die Nachfrage geht zurück – der Effekt auf die Preise dürfte unmittelbar folgen.

„Allen Anzeichen nach sind leicht fallende Preise zu erwarten“, prognostiziert IW-Experte Ralph Henge. Auch Experten des Onlineportals Immowelt glauben, dass sich der Boom bereits dieses Jahr dem Ende zuneigt: „Die Zeit der großen Preissteigerungen ist voraussichtlich vorbei. “
Für zehn der 14 deutschen Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern rechnen sie in einer aktuellen Preisschätzung mit stagnierenden bis leicht rückläufigen Kaufpreisen bis Dezember dieses Jahres.

Auch Deutsche Bank sicher: "Immobilienboom wird eher früher als später enden"
Und auch Jochen Möbert von Deutsche BankResearch legt sich fest: “Wir sind ziemlich sicher, dass der Immobilienboom in Deutschland in dieser Dekade endet – und dies eher früher als später.“

Doch das Thema ist längst nicht mehr nur ein ökonomisches. Auf dem heutigen Tag der Immobilienwirtschaft in Berlin wird es zum Politikum. Die Branche macht sich Sorgen. Und die Bauministerin sorgt sich mit.
Für Oliver Wittke, Hauptgeschäftsführer des Zentralen Immobilienausschusses (ZIA), müsse nun ein Vierklang folgen, um bauen wieder attraktiver zu machen: Entbürokratisierung, Deregulierung, Flexibilisierung und Beschleunigung. Nur so könne man auf eine Krise reagieren.
Wittke glaubt: "Wenn wir versucht hätten, mit dem Bau- und Planungsrecht von heute Deutschland nach dem 2. Weltkrieg wieder aufzubauen, würden wir heute noch auf den Trümmern sitzen. “ Eine allgemeine Pflicht für Solardächer bei Neubauten etwa hält Wittke schlicht für „Unsinn”.
 
WilderSueden

WilderSueden

Ich gehe nicht davon aus dass nichts mehr aus der Gasleitung kommt. Die Speicher reichen auch ohne russisches Gas fast für den Winter. Entsprechend wird man schauen dass man die vorher voll bekommt. Und im Zweifelsfall ein paar energieintensiven Betrieben (Zementwerke, etc) den Stillstand schmackhaft machen. Bei den hohen Preisen werden ohnehin viele Leute ihre Sparsamkeit entdecken. Dass wir anfangen Bauholz zu zersägen glaube ich eher nicht
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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