Baukosten gehen aktuell durch die Decke

5,00 Stern(e) 260 Votes
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
Sie befinden sich auf der Seite 431 der Diskussion zum Thema: Baukosten gehen aktuell durch die Decke
>> Zum 1. Beitrag <<

B

bowbow91

Also ja, meiner Meinung nach werden in den nächsten Jahren einige nicht mehr ein Haus bauen können, die es unter ähnlichen Umständen die letzten paar Jahre hingebracht hätten...die Frage ist nur, von welcher Seite man das betrachtet. Die nächsten paar Jahre mögen etwas ausreissen (deswegen werden trotzdem noch genug da sein die es sich leisten können) aber vielleicht waren die letzten paar Jahr auch ein ausreissen, nur in die andere Richtung...
Genau so ist es. Hausbau ist ein Luxus der in Zeiten von Niedrigzinsen für viele erschwinglich geworden ist. Selbst eine Baufinanzierung in den frühen 2000er Jahren über 300-400k hätte bei einer Tilgung von nur 1% und 5% Zinsen bereits eine Rate gehabt, die noch heute manche aus den Socken hauen würde. Dazu kommt: seither ist das durchschnittliche Bruttoeinkommen um über 60% gestiegen…

Ich würde in Zeiten von steigenden Mindestlöhnen, steigenden Material- und Energiepreisen und einem Mangel (und zunehmendem Rückgang) an Handwerkern nicht darauf wetten wollen, dass Bauen günstiger wird. Es könnte lediglich wieder „kalkulierbar“ werden, aber nicht zu den Preisen die sich manche wünschen.
 
B

bowbow91

Da ich Anfang 2012 in den Genuss einer ETW gekommen bin. Zins lag da bereits bei 2.68%! Nur mit dem Unterschied, dass ich damals mit dem Verkäufer handeln konnte. In der gleichen Gegend, hätte ich mir sogar auch allein ein gebrauchtes Einfamilienhaus leisten können.
Dein Beispiel ist denkbar schlecht. 2012 war eine goldene Zeit für Immobilien Käufer. Die Nachwirkungen der Immobilienkrise waren noch deutlich zu spüren, die Immobilienpreise waren auf einem spürbaren Tief. Gleichzeitig begann die Niedrigzinsphase (ja 2,x% sind auch niedrig!). Es trafen niedrige Immobilienpreise auf niedrige Zinsen.
 
face26

face26

Die Vergleiche hinken null. Was nicht geht, dass man sagt "man war damals nur Student oder hat nur ganz wenig verdient". Dann kann man sich das immer zurecht reden. Mein Vergleich zeigt, dass mit einem ordentlichen Einkommen vor 10 Jahren trotz 2-3% Zinsen man es sich gut und bequem leisten konnte eine ETW oder Einfamilienhaus zu kaufen. Vielleicht war man selber damals noch nicht so weit, weil kein Eigenkapital oder noch Student oder ... aber rein von den Möglichkeiten waren das andere Zeiten.
Ich hab nicht gesagt, dass Sie hinken, nur dass Sie schwierig sind. Und punktuell.
Wie ich eben auch schon sagte. Fallender Zins. Du redest von 2012 und ich von 2010-2011. Dazwischen lagen 1,5 -2%. Kannst mir glauben oder nicht.
2007 waren wir sogar über 5%. Nur weil Du jetzt aus einem Jahr ein Beispiel hast ist es nicht repräsentativ für die letzten 10 Jahre.
Wie ich schon sagte...der Zins ist gefallen (in Deinem Beispiel auf 2-3% Zins) nur haben sich die Preise in der Immobilien und Baukosten in dem 1-2 Jahren wo der Zins um nahezug 50% gefallen ist eben nicht um 50% erhöht.
Preise steigen langsamer wie Zinsen fallen...und wenn dann die Zinsen wieder drehen, wie aktuell heisst das nicht, dass sofort Preise wieder fallen. Zusätzlich kommen andere Sondereffekte hinzu, wie Material- bzw. Lieferengpässe. Nur man darf sich Preisentwicklungen nicht vorstellen wie Stop and Go. Bauprojekte dauern von Planum bis Einzug gern mal 2-3 Jahre. Ein großer Tanker braucht ein paar km bis er wendet und in die andere Richtung fährt.

Und nein ich Vergleiche hier keine Studentennebeneinkünfte mit meinem heutigen Gehalt. Ich war vor 10 Jahren bereits Ü30 und habe ganz ordentlich verdient. Es ging hier lediglich darum, dass man 2010. bei 4% Zins und 2% Tilgung (was ja keine Hohe Tilgung ist). Für 300k Kredit eine Rate von 1500 EUR berappen hat müssen. Und 2010 waren 1.500 EUR eben noch etwas mehr im Verhältnis zum Gehalt als 2022.

Sei doch froh, dass Du 2012 finanziert hast. Du warst einer der ersten die genau in den Genuss diesen Effekts gekommen sind und der jetzt dann eben schon 10 Jahre anhält.
 
C

cryptoki

Dein Beispiel ist denkbar schlecht. 2012 war eine goldene Zeit für Immobilien Käufer. Die Nachwirkungen der Immobilienkrise waren noch deutlich zu spüren, die Immobilienpreise waren auf einem spürbaren Tief. Gleichzeitig begann die Niedrigzinsphase (ja 2,x% sind auch niedrig!). Es trafen niedrige Immobilienpreise auf niedrige Zinsen.
huch. Okay. Jetzt wird nach Ausreden gesucht wieso mein Beispiel aus der Realität schlecht ist. Könnte noch Beispiel davor und auch danach bringen. Ging alles easy und problemlos, auch mit 3,x% Sollzinsen. Nur in den letzten 3-4 Jahren wird es abgehoben. Wir hatten 2018 mehrfach versucht zu kaufen, da ging der ganze sche** schon los. Auf attraktive Einfamilienhaus in guten Lagen wurde nur noch Überboten. Makler haben sich mit null Ahnung auf die Grundstücke gestellt und geschaut, wo das meiste on top für sie kam.
Noch mehr Beispiele aus der Realität gewünscht? Verwandtschaft und Freunde. Finanzierung für 4%, dafür war der Hauspreis bei 2xxt Euro. Jemand anderes 3 Etagen Bauhaus mit Dachterrasse. 4%, dafür 4xxt Euro. Brauchst noch mehr? 2019 haben wir noch mal zugeschlagen - ein RH und daher noch nicht im Fokus vom Bietermarkt. 1.96% und bei knapp über 20 Jahresnettokaltmieten. Noch mehr Beispiele Bauen und Kaufen seit mindestens 2010 problemlos funktioniert. Es gab mal Zeiten mit 6% Zinsen und da war es auch nicht einfach. Check. Aber seit 2010 bis mindestens 2018 war der Immobilienkauf und auch -bau echt easy. Durch die ganzen KfW Förderungen wurde der Hype bis Ende 2021 aufrechterhalten.
 
W

Wassermann

Ich komme gerade von der Baustelle und ein Spezl, der den Hauswasseranschluss macht meinte, dass sein Betrieb (er ist dort Angestellter) sogar die Mülltonnen jetzt aus die Halle raus haben, weil sie sich mit so viel Material wie möglich eingedeckt haben.

Zurzeit herrscht bei ihnen im Betrieb also wieder/noch die volle Panik vor Lieferengpässen.
 
C

cryptoki

Ich will nur damit sagen, dass der Kauf und Bau seit 2010 auch mit normalen Einkommen recht einfach war. Seit 2019 geht es aber ungebremst in eine für Normalverdiener ohne großes Erbe (Eigenkapital) in eine sehr schwierige Region. Jetzt mit den gestiegenen Zinsen wird es absurd. Die Förderungen haben die Maschine am Laufen gehalten. Ich bin gespannt, wie es in 2 oder 3 Jahren aussieht.

Umso schneller die Zinsen jetzt steigen umso interessanter wird der Teil Anschlussfinanzierung der Finanzierungen aus 2013 und 2014. Es gibt sicherlich genug, die sich mit dem Thema Forwarddarlehen null auskennen.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
Im Forum Baukosten / Baunebenkosten / Baupreise gibt es 818 Themen mit insgesamt 27635 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben