Baukosten gehen aktuell durch die Decke

5,00 Stern(e) 260 Votes
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
Sie befinden sich auf der Seite 1666 der Diskussion zum Thema: Baukosten gehen aktuell durch die Decke
>> Zum 1. Beitrag <<

M

Mar_Mar

Liegt das wirklich an den Bewerbern oder an vielleicht doch an euch? Hatte da vor kurzem ein Gespräch mit einem Mittelständler, der darüber klagt, dass sich bei ihm nur die Resterampe bewirbt und dann zu dumm ist einfachste Bürotätigkeiten auszuführen.

Bei der Frage nach der Bezahlung kam: "Die sollen froh sein, dass sie Mindestlohn kriegen!"
Auf die Frage nach dem Monatslohn kam: "Jeden Monat anders, ich zahl nach tatsächlichen Stunden. Im Februar z.B. arbeiten die ja auch weniger Tage als im Juli!"
Auf die Frage nach der Einarbeitung: "Was soll ich denn da groß einarbeiten? Ich habs doch einmal erklärt. Dann kann ich doch erwarten, dass der neue das kann. Wird ja schließlich dafür bezahlt."

Er kann sich bis heute nicht erklären, weshalb er keine guten neuen Mitarbeiter findet und die Fluktuation im Unternehmen so hoch ist...

Was will ich damit sagen? Es liegt nicht immer nur an den Bewerbern. Oftmals liegt es auch am Unternehmen und wie dieses sein Recruiting und Onboarding gestalltet. Wenn schon das Recruiting Mist ist, wieso soll ich mich da dann bewerben?

Habe neulich in einer Doku den Inhaber einer Zimmerei gesehen, der adressatengerecht über verschiedene Social Media Kanäle nach Mitarbeitern sucht. Über Xing nach Bauingenieuren und über TikTok nach Azubis. Gleichzeitig bietet er seinen Mitarbeitern Benefits wie ordentliche BAV, Weiterbildungsmöglichkeiten und "Azubi-Taxi" zur Firma und abends wieder nach Hause an. Er erhält viele und auch gute Bewerbungen.

Viele Unternehmen haben noch nicht verstanden, dass sich der Arbeitsmarkt in den letzten Jahrzehnten geändert hat. Die "hire-and-fire"-Politik in Kombination mit "ich stelle erstmal auf ein Jahr sachgrundlos befristet ein und verlängere dann um ein weiteres Jahr, um dann zu schauen, ob ich den Mitarbeiter dann auf Dauer übernehme" hat eben Spuren hinterlassen und die Bewerber schauen nun genauer hin wo sie sich bewerben. Das fängt beim Betriebsklima an, geht weiter über die Arbeitsbedingungen und endet nicht bei der Wertschätzung, die sich u.a. in vernünftiger Bezahlung ausdrückt.
Totally agree!!!

Ich möchte nicht ewig ausführen, aber ich sehe da einfach einen sehr großen Wandel in den Köpfen. Stichwort Work-Life-Balance, Selbstverwirklichung und Selbstbestimmung. Man hat irgendwann erkannt, dass es im Leben mehr gibt als sich den Hintern aufzureißen, geknechtet zu werden um ein Haus bezahlen zu können um dann am Sterbebett festzustellen, dass man den zweiten Vornamen der Tochter gar nicht kennt.
Alles eine sehr sehr persönliche Entscheidung. JEDER darf machen was er möchte (beruflich betrachtet, bitte nicht veralgemeinern, es gibt immer Aussnahmen, aber es geht hier nicht um eine politische Diskussion) und wenn er sein Glück bei McDrive an der Essensausgabe findet oder im Dschungle von Costa Rica. Lass ihn/sie/es doch... solange keinem anderen geschadet wird, ist er nicht "unbrauchbar". Jeder braucht was zu essen und jeder hat eine Würde (Stichwort mit Mindestlohn zufrieden geben).

Ich brenne auch nicht für meinen Job... dabei habe ich einen recht hohen akademischen Abschluss mit Personalverantwortung und liege gehaltstechnisch lt. Statistik in den oberen 5%... ich bin nicht unbrauchbar, ich habe andere Prios und wenn mein Tochter irgendwann sagt, sie möchte jetzt Yoga in Indien machen weil es sie glücklich macht, dann soll sie das ohne wenn und aber, obwohl von ihr eher vom Hause aus eher Ärtzin oder Anwältin ERWARTET werden würde.

Sorry, kleiner Offtopic, kein Angriff, nur die Darstellung einer anderen Sichtweise.

Nun wieder zurück zum Bauthema :)
 
WilderSueden

WilderSueden

Schotterrasen war unsere erste Idee, aber der Vater meines Nachbarn hat schlechte Erfahrungen damit gemacht (im Sinne, dass das nicht gut wächst). Deswegen sind wir am Ende doch auf Rasengitter umgeschwenkt. Einfach, unkompliziert, günstig.
Praktische Erfahrung damit habe ich leider noch nicht. Aber zum einen soll es ja auch gar nicht so viel wachsen, zum anderen scheint das auch sehr stark davon abhängig zu sein, wie viel Kompost man einbringt, welches Saatgut genau verwendet wird und wie das Wetter ist. Zu viel Kompost, zu viel Feuchte und die 08/15 Unkräuter übernehmen, zu wenig und auch die Trockenkräuter wachsen nur sehr langsam
 
Tolentino

Tolentino

Ja, das war das Thema. Es ist eben nicht wirklich einfach, man muss sich auskennen (bei Anlage) und später kümmern. Da hatten wir keinen Bock drauf und wir haben keinen Dienstleister gefunden, der das kann und verfügbar ist.

Also bei dem Vater war es wohl so, dass da gar nichts wuchs außer ein bisschen Löwnzahn. "Da könnte man auch einfach nur Schottern".
 
Tolentino

Tolentino

Ich glaube, ich lerne auf Garten-Landschaftsbauer um, ist eh viel gesünder als den ganzen Tag vor dem Rechner sitzen ;)
Vor allem geht's recht problemlos, da ohne Meisterpflicht. Wenn wir nicht fast am anderen Ende der Republik voneinander wäre könnten wir das zusammen nebenberuflich machen.
Wobei, wir würden dann nie arbeiten sondern gesellschaftliche Diskurse führen. Da müsste der Auftraggeber schon sehr verzweifelt sein.
 
WilderSueden

WilderSueden

Vor allem geht's recht problemlos, da ohne Meisterpflicht. Wenn wir nicht fast am anderen Ende der Republik voneinander wäre könnten wir das zusammen nebenberuflich machen.
Wobei, wir würden dann nie arbeiten sondern gesellschaftliche Diskurse führen. Da müsste der Auftraggeber schon sehr verzweifelt sein.
Wir teilen Deutschland in Nord und Süd auf, wie bei Aldi. Und fürs Arbeiten sind doch die Lehrlinge und Angestellten zuständig, oder? Chef fährt mit dem Pickup-Truck ("ich bin Garten-Landschaftsbauer und muss einen Minibagger ziehen können") vor und trägt die Verantwortung ;)
 
Winniefred

Winniefred

Ich habe seit meinem 10. Lebensjahr ein Abo vom ÖPNV. Liebe es. Aber wir wohnen halt auch in einer Großstadt. Ich habe mal kurzzeitig in einer Kleinstadt gelebt und da kam man nur meinen Arbeitszeiten nichtmal in den Nachbarort mit dem Bus. Mancherorts ist es eine Katastrophe.

Ich habe mich nochmal richtig reingehangen und vielleicht hat mir nun auch geholfen, dass einige ihre Projekte absagen. Aber ich habe einen Energieberater gefunden! Jetzt fehlt nur noch der Fliesenleger.
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
Im Forum Baukosten / Baunebenkosten / Baupreise gibt es 818 Themen mit insgesamt 27635 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben