Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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H

HeimatBauer

Das muss man sich mal vorstellen. Innerhalb von 40 Jahren statt 21.000€ dann 168.000€ für ein Grundstück mit 700qm ausgeben zu müssen. Da bringen die niedrigen Zinsen dann auch nicht mehr so viel.
Jup, meine Schwiegereltern haben zu 8% finanziert aber wenn man auf den Kaufpreis schaut, war es trotzdem ein guter Deal.

Gut, hier liegen die Quadratmeterpreise durchgehend über 2k/m² und die Reihenhäuser so wie sie eines haben (1980/90, Fernwärme) werden für 1,1-1,2M verkauft.

Aber ja, durch Eigenleistung könnten heute noch mehr Leute bauen. Aber das will keiner mehr.
Als ich letztes Mal hier "Eigenleistung" vorgeschlagen habe, wurde mir "Lehmhütte" und sonstiges hinterhergeworfen. Ja nun, wer nicht will, der hat schon.
 
H

HeimatBauer

Das muss man sich mal vorstellen. 2020 konnte man günstiger kaufen + finanzieren als 1980. Und das auch noch bei doppelt bis dreifach so hohem Durchschnittsgehalt.
Das ist in dieser Rechnung natürlich richtig - aber es stimmt eben nur, wenn man
a) zu 100% finanziert und alles schlüsselfertig kauft
b) einen Extremzeitpunkt als Vergleich nimmt

Zu a) natürlich gab es auch damals schon alle Modelle aber zumindest nach meiner Wahrnehmung war damals sowohl der Finanzierungsgrad geringer als auch die Eigenleistung höher.

Zu b) gibt es im Zusammenspiel aus Kaufpreisen und Zinsen immer Momente in denen sie miteinander oder eben gegeneinander wirken. Mal ist eines gut eines schlecht, mal beide gut mal beide schlecht. Und die Übergänge sind immer hässlich - auch wenn es absolut gesehen sicherlich nicht schlecht ist, da stimme ich Dir zu.
 
K

KarstenausNRW

Quatsch. Wenn das Grundstück Eigenkapital war und man damals das Haus über mehrere Jahre selbst gebaut hat war es natürlich günstiger als heute. Aber heute ist es mit schlüsselfertig (am Besten noch mit Boden/Maler) für die meisten nämlich teurer, weil sie selbst nicht mehr Hand anlegen wollen.
Schwätzer!!! Ist meine Rechnung richtig oder falsch? Wenn Du merkst, dass Du etwas falsches schreibst, wird direkt mit "so war das nicht gemeint" und "ich habe ja doch recht" geantwortet.
Von Grundstück = Eigenkapital war keine Rede. Du hast wörtlich gesagt "Das muss man sich mal vorstellen. Innerhalb von 40 Jahren statt 21.000€ dann 168.000€ für ein Grundstück mit 700qm ausgeben zu müssen."

Wenn das Grundstück übrigens damals Eigenkapital war und heute auch, dann wird es sogar noch besser. Denn dann hat sich die Eigenkapital Quote im Vergleich zu damals massiv gesteigert. Der Baukostenindex 2020 lag "nur" mehr als doppelt so hoch wie 1980. Also Baupreise verdoppeln oder ver2,5-fachen sich, Grundstückswert verzehnfacht sich. Gehälter haben sich von 1980 bis 2020 auch mehr als verdoppelt. Warum ist heute also schwieriger? Diese Aussage an sich ist einfach falsch. Es war 1980 teurer und schwieriger als 2020, sich ein Haus zu gönnen.

Ich stimme Dir aber zu, dass früher mehr Eigenleistungen erbracht wurden. Und es wurde einfach ein Haus gebaut - keine Bude mit allem möglichen (teuer zu bezahlen und zu finanzierenden) SchnickSchnack. Und auch nur die benötigte Fläche. Heute giltst Du schon als arm, wenn das Paar ohne Kinder weniger als 140-150qm Haus baut. Früher fuhren wir 1x im Jahr nach Österreich mit dem Auto in den Urlaub. Heute muss es die Flugreise auf die Kanaren im Sommer und dazu noch diverse Trips in anderen Ferien. Früher einfach ein Telefon + ARD/ZDF. Heute drei Handys + DAZN + Prime + Sky + Disney+.
Deshalb ist heute kein Geld fürs Haus da.
 
K

KarstenausNRW

Das ist in dieser Rechnung natürlich richtig - aber es stimmt eben nur, wenn man
a) zu 100% finanziert und alles schlüsselfertig kauft
b) einen Extremzeitpunkt als Vergleich nimmt
Der Extremzeitpunkt kam nicht von mir ;-) Und wenn ich mit 20% Eigenkapital rechne, ist der Vergleich auch passend.
Das eigentliche Extrem in der Geschichte war die Zeit von 2010-2020 mit immer weiter fallenden Zinsen. Heute ist der Markt "normaler", aber die Menschen haben es noch nicht im Kopf verarbeitet.

Und auch Dir stimme ich mit Eigenleistungen zu. Aber das ist nur ein Baustein. Nicht der ausschlaggebende. Dazu kommen noch Bauauflagen, Bauherrenwünsche (die machen die Häuser extrem teuer - wer sich als Familie mit 120qm begnügt, kann heute im Vergleich zum Mainstream mit 140-160qm mal eben 150-200.000€ sparen ohne Abstriche an der Lebensqualität zu machen) usw.

Ich betreue beruflich einen großen "Von der Stange Reihenhausbauer". Dort ist bei der Kundschaft inzwischen angekommen, dass es nicht mehr das freistehende Einfamilienhaus sein muss. Jetzt reicht auch die Doppelhaushälfte/REH. Das Geschäft brummt wieder gut. Die, die in den letzten Jahren gebaut haben, weil Geld nichts gekostet hat, sind inzwischen vom Markt verschwunden. Es wird wieder gesünder - auch bei den Banken, die finanzieren sollen.
 
S

sysrun80

Sind das was ihr hier zum Besten gebt Bodenrichtwerte oder real erzielte Preise - da gibt es hier bei uns auch massive Unterschiede.
 
Zuletzt aktualisiert 28.04.2024
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