Baukosten gehen aktuell durch die Decke

5,00 Stern(e) 244 Votes
Zuletzt aktualisiert 28.03.2023
Sie befinden sich auf der Seite 1330 der Diskussion zum Thema: Baukosten gehen aktuell durch die Decke
>> Zum 1. Beitrag <<

T

Trademark

Im Sommer stimme ich dir voll zu. Das wird im Winter leider komplett anders aussehen. Wenn Du im März deine Bilanz ziehst, kannst Du erst eine Aussage über den Nutzen treffen. Im Winter scheint nämlich nach Feierabend keine Sonne mehr wo du noch dein Auto laden kannst und wirst den Strom teuer aus dem Netz kaufen müssen...
Wird vermutlich immer noch günstiger sein, als zu tanken. Verbrenner sind halt einfach irre ineffizient.

Eine Wasserstoffindustrie, welche beispielweise die BASF in Ludwigshafen mengenmäßig versorgen könnte würde irgendwas um die 500 bis 800 Milliarden kosten. Die solare Einstrahlung und dafür notwendige Fläche wäre im Norden Afrikas vorhanden um dort so eine Infrastruktur zu entwickeln. Dann müsste der Wasserstoff carbonisiert werden. Das so hergestellte Methan oder Ethan lässt sich dann auch in Pipelines transportieren, was mit dem Wasserstoff technisch und wirtschaftlich nicht ohne Weiteres möglich ist.
Würde BASF Wasserstoff dann dort einsetzen, wo Gas in der Produktion gebraucht wird? Ist das ein Verbrennungsprozess? Weil für Wärme und Strom nutzen sie ja irgendwie nur die eine Hälfte des Gases, soweit ich das verstand habe.
 
WilderSueden

WilderSueden

Bei den Kosten würde ich jetzt mal davon ausgehen, dass die sinken sobald überall entsprechende Anlagen gebaut werden. Aufgrund von Skaleneffekten kann man nicht einfach die Kosten von Versuchsanlagen hochrechnen.
Das größere Problem sehe ich in der Energiequelle. Die Sonne scheint eben im Mittel nur den halben Tag, woher kommt Nachts die Energie zur Elektrolyse? Dazu noch die ganzen wetterbedingten Schwankungen. Hier braucht es wieder entsprechende Überkapazitäten um am Ende auch den tatsächlichen Bedarf zu produzieren
 
O

Oetti

Eine Wasserstoffindustrie, welche beispielweise die BASF in Ludwigshafen mengenmäßig versorgen könnte würde irgendwas um die 500 bis 800 Milliarden kosten. Die solare Einstrahlung und dafür notwendige Fläche wäre im Norden Afrikas vorhanden um dort so eine Infrastruktur zu entwickeln. Dann müsste der Wasserstoff carbonisiert werden. Das so hergestellte Methan oder Ethan lässt sich dann auch in Pipelines transportieren, was mit dem Wasserstoff technisch und wirtschaftlich nicht ohne Weiteres möglich ist.

Problem eins bei der Geschichte: 800 Milliarden nach Lybien oder Marokko überweisen und Abhängikeiten erzeugen, der nächste Gadaffi hätte dann auch schnell die Hand wieder am Ventil.

Problem zwei: aus einer kWh Photovoltaik-Strom werden ca 0,2 kWh Energie gasförmig. Hier zu Lande wieder verstromt mit einem Gaskraftwerk mit ca 60% Wirkungsgrad.

Wasserstoff wird seit 15 Jahren gehypt, wird sich aber niemals zur bedeutenden Energieversorgung durchsetzen können...
Also interpretiere ich deine Aussage mal so, dass es rein technisch möglich wäre. Momentan allerdings noch nicht wirtschaftlich.

Platz für Photovoltaik haben wir in Deutschland genügend, da muss ich gar nicht nach Nordafrika schielen. Nachdem bei uns bisher erst auf rund 11 % aller Dächer eine Photovoltaik-Anlage installiert ist, sind im Umkehrschluss noch 89 % ohne und könnten noch genutzt werden. Das ist für mich mal eine Hausnummer. Wenn ich jetzt noch an so Spielereien denke wie eventuelle Parkplatzüberdachungen, vertikale Module entlang der Autobahnen, etc. dann haben wir hier tatsächlich mehr als genügend Fläche, um energieautark zu werden.

Und dann gäbe es auch kein Problem mit dem Transport oder Pipelines. Vor Ort kleine Kraftwerke bauen, die die Überschüsse umwandeln und speichern. Daneben ein Blockheizkraftwerk hinstellen und los gehts.
 
WilderSueden

WilderSueden

Natürlich ist die Wirtschaftlichkeit das Problem. Wäre es eindeutig wirtschaftlich, würden wir gar nicht mehr diskutieren, da hätte das schon längst jemand umgesetzt. Dach-Photovoltaik hat gegenüber Freiflächen-Photovoltaik das Problem mit der Ausrichtung und der Kleinteiligkeit. Das erste senkt den Ertrag, das zweite steigert die Kosten. Photovoltaik auf Lärmschutzwällen ebenso, gibt es bereits und wird auch gerade hier diskutiert. Natürlich stehen wir uns da als Land manchmal selbst im Weg wenn der Denkmalschutz keine Photovoltaik genehmigt. Und eben das Problem, dass wir in Mitteleuropa eine schwächere Sonneneinstrahlung haben und vor allem diese auch Sommer/Winter deutlich ungleichmäßiger ist.
 
O

Oetti

Natürlich ist die Wirtschaftlichkeit das Problem. Wäre es eindeutig wirtschaftlich, würden wir gar nicht mehr diskutieren, da hätte das schon längst jemand umgesetzt. Dach-Photovoltaik hat gegenüber Freiflächen-Photovoltaik das Problem mit der Ausrichtung und der Kleinteiligkeit. Das erste senkt den Ertrag, das zweite steigert die Kosten. Photovoltaik auf Lärmschutzwällen ebenso, gibt es bereits und wird auch gerade hier diskutiert. Natürlich stehen wir uns da als Land manchmal selbst im Weg wenn der Denkmalschutz keine Photovoltaik genehmigt. Und eben das Problem, dass wir in Mitteleuropa eine schwächere Sonneneinstrahlung haben und vor allem diese auch Sommer/Winter deutlich ungleichmäßiger ist.
Neuerungen/Neuentwicklungen/Umstiege sind am Anfang immer aufwändiger und teurer als bestehende Prozesse. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass dies kein Hinderungsgrund sein darf. Wenn ich lese wie teuer der Rückbau der Atomkraftwerke ist und wie planlos das 200 Mrd. Paket mit Gaspreisdeckel ist, dann sehe ich Folgendes:

Es ist mehr als genügend Geld da.

Die Knete, die jetzt in den Gaspreisdeckel gepumpt wird, könnte man auch deutlich nachhaltiger einsetzen, indem man damit den Ausbau der Erneuerbaren sofort weiter vorantreibt. Der Gaspreisdeckel ist ja auch nur wieder eine Unternehmenssubvention a la Tankrabatt und löst ja das eigentliche Problem überhaupt gar nicht:

Wir müssen wegkommen von Gasimporten.
 
WilderSueden

WilderSueden

Das Problem ist halt...man hätte das Ganze vor 20 Jahren ordentlich anstoßen müssen mit einem klaren Ziel und dann einfach mal schauen auf welche guten Ideen Leute in der Wirtschaft kommen. Stattdessen haben wir hier was direkt gefördert, da was direkt gefördert, staatliche Preise festgelegt, Pflichten geschaffen und einzelne Dinge verboten. Wie sich diese erzeugte und verbrauchte Energie am Ende ins Gesamtsystem einfügt hatte nie Priorität, dabei ist das der entscheidende Punkt. Nur wenn die einzelnen Teile stimmig zusammenpassen, wird am Ende die Energie auch billiger und umweltfreundlicher. Aktuell passiert durch Doppelstrukturen genau das Gegenteil und durch den externen Schock zeigt sich, dass wir das nicht einfach mit ein paar Gaskraftwerken flicken können. Aber es ist zu einfach die Schuld auf den Krieg zu schieben, Deutschland hatte schon vorher einen sehr teuren Strom der dafür mäßig umweltfreundlich war.
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2023
Im Forum Baukosten / Baunebenkosten / Baupreise gibt es 761 Themen mit insgesamt 24306 Beiträgen

Ähnliche Themen
06.02.2018Solar für Warmwasser/Heizung oder besser Photovoltaik für Strom? Beiträge: 21
28.03.2022Photovoltaik steht an - Optionen: 19 kwp, 25 kwp, 30kwp, Speicher? - Seite 4Beiträge: 30
07.05.2020Zusammenarbeit von Luft-Wasser-Wärmepumpe, Photovoltaik-Anlage und Speicher Beiträge: 38
06.02.2020Energie"Konzept" für alten Bauernhof - Seite 3Beiträge: 30
10.12.2019Photovoltaik bei Haus mit fünf Wohneinheiten Erfahrungen? Beiträge: 18
25.07.2020Neubau EFH mit Flüssiggas - auch ohne Photovoltaik oder Solar möglich? - Seite 2Beiträge: 24
08.01.2016Photovoltaik Anlage: Eigenverbrauchsquote mit Akku und weitere Fragen Beiträge: 27
10.11.2021Photovoltaik-Anlage: Kosten, Einsparpotenzial? - Erfahrungen? - Seite 30Beiträge: 240
08.12.2014Kleinere Photovoltaik Anlage 2 KWp Beiträge: 11
05.12.2020Gas mit Solarthermie? oder Wärmepumpe mit Photovoltaik? Beratung - Seite 2Beiträge: 149

Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben