Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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Zuletzt aktualisiert 28.03.2023
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Wiesel29

Meinem Eindruck nach haben "früher" auch Menschen mit weniger gut bezahlten Berufen gebaut und oft auch Alleinverdiener.
Ich kann dir sagen wie es bei meinen Großeltern war.
Mein Opa war Beamter im einfachen Dienst bei der Bahn und meine Oma ist putzen gegangen.
Lt.den alten Unterlagen betrug die Gesamtsumme 110.00 DM. Hiervon war das Grundstück mit 10.000DM angegeben und das Haus mit 100.000. Von den 100k waren aber 50k Eigenleistung gewesen. Unter anderem hat mein Opa den Keller selbst mit Schaufel und Schubkarre ausgehoben.
In den 10 Jahren nach dem Hausbau gab es kein Urlaub und keine sonstigen außerplanmäßigen Ausgaben. Es war also Verzicht angesagt. Den ersten Urlaub hat mein Vater mit meinen Großeltern gemacht da war er 19.
Es war früher häufig der Fall, dass für den Traum vom Haus in vielen anderen Bereichen verzichtet wurde aber wer will das heute noch? Gebaut haben meine Großeltern übrigens 1968.
 
face26

face26

Nunja, wir haben uns ja alles angeschaut. Letztendlich waren die Bestandshäuser einfach viel zu teuer für den Sanierungsbedarf. Man kann nicht fast-neubaupreise aufrufen aber >100k Sanierungsbedarf haben. Dazu hat man bei Bestand immer das Problem, dass man viel Geld mit Nebenkosten kaputt macht. Makler, Grunderwerbsteuer, Notar und du hast 50k ohne dauerhaften Gegenwert versenkt. Neubaugebiet von der Gemeinde -> kein Makler und bei unseren 68k Grundstückspreis fallen Steuer und Notar nicht so ins Gewicht
Absolut, ging mir damals ebenso.

Mein Hinweis bezog sich auf das Thema Förderung. Und die Beiträge zuvor ging die Kritik gegen die geplante Maßnahme, da ein EFH bauen unter den Förderbedingungen nicht möglich wäre.
Daher mein Hinweis.
Und ja oft ist Bestand kaufen und sanieren teurer als Neubau. Das muss in der aktuellen Lage nicht so bleiben, ist oft auch regional unterschiedlich und ebenso oft auch eine Frage des Anspruchs.
Ebenso nicht zu vergessen, dass Familien auch in ETWs wohnen können. Schaffen tatsächlich einige;)
 
WilderSueden

WilderSueden

Ebenso nicht zu vergessen, dass Familien auch in ETWs wohnen können. Schaffen tatsächlich einige;)
Wobei das auch so eine Sache ist. So richtig günstig ist das meistens nicht. Hier in KN fing der Quadratmeter bei 5000€ in einem Altbau an, da legst du dann auch die halbe Million hin. Selbst wenn man etwas weg geht, sagen wir mal Radolfzell, dann lässt man da schnell 350k, eher 400k liegen. Klar, günstiger als ein Neubau EFH, aber unter leistbar verstehe ich etwas anderes. Und wenn man überlegt, was man dafür alles nicht hat: einen Garten, Abstand zum Nachbarn,...
 
kati1337

kati1337

Das ist eher die Wahrheit. DDeswegen wolltte auch nincht jeder ein Abi.
Als KfZ-Mechaniker oder sonst ausgebildete, nicht studierte Kraft, konntest du als Alleinverdiener auch dein Haus mit Garten finanzieren.
Auch ohne ausufernde Eigenleistung, dafür haste dann halt mehr Schichten gekloppt. Aber ja, die Ansprüche sind auch gestiegen. Andererseits sind manche Dinge auch viel günstiger geworden im Verhäältnis zum durchschnittlichen Monatseinkommen.
Guckt euch Weiße und braune Ware an, da kriegst du heute für denn Bruchteil eines Monatseinkommens schon richtig gute Sachen. Ich behaupte da ist früher ein halbes (ja auch ein Bruchteil, aber immerhin ein großes) bis zwei Monatseinkommen draufgegangen. Mit früher meine ich vor 40, 50 Jahren.
Die Berufe gibt's heute auch noch. Ob's für ne Immobilie als Alleinverdiener reicht mag ich mal bezweifeln, aber im Handwerk ist gerade auch ganz gutes Geld zu verdienen. Zumindest was ich so höre. Find' mal Maurer. Oder auch Sanitärbetriebe, die suchen händeringend nach Azubis. Die Berufe sind mit der heutigen, modernen Technik ziemlich interessant geworden. Und da gesucht, auch immer besser bezahlt.
Will bloß kaum noch wer machen heute. Das Handwerk braucht ganz dringend Nachwuchs.
 
face26

face26

Wobei das auch so eine Sache ist. So richtig günstig ist das meistens nicht. Hier in KN fing der Quadratmeter bei 5000€ in einem Altbau an, da legst du dann auch die halbe Million hin. Selbst wenn man etwas weg geht, sagen wir mal Radolfzell, dann lässt man da schnell 350k, eher 400k liegen. Klar, günstiger als ein Neubau EFH, aber unter leistbar verstehe ich etwas anderes. Und wenn man überlegt, was man dafür alles nicht hat: einen Garten, Abstand zum Nachbarn,...
D ist aber nicht nur die Bodenseeregion.
Und dort wo die ETW 500 kostet, kostet der Neubau dann aber auch 800-1000 (und mehr).
Günstig sicher nicht, aber leistbarer für mehr Menschen.
Dass man da maches nicht hat, ist unbestritten. Gibt aber auch genug die auf das gar nicht so viel Wert legen oder auch gar nicht möchten.
Unabhängig davon wird es gar nicht möglich sein, dass jede Familie in einem eigenen EFH wohnt.
Ich verstehe Deinen Punkt und das meiste würde ich für mich genauso beantworten. Das ist doch aber bei einem Förderprogramm nicht die Frage.
Hier konkret geht es darum ob es Menschen ermöglicht trotz der verschlechterten Rahmenbedingungen in Wohneigentum zu bringen. Und da gehört die ETW eben dazu.
 
Tolentino

Tolentino

Ja, gesucht, aber eben immernoch nicht gut bezahlt. Das Problem ist nämlich, das ein Vollzeitgehalt (=2 TZ-Gehälter) eben oft nicht dauerhaft dafür reicht eine Familie zu ernähren. Und ich rede jetzt nicht von der "Traditionellen Familie (TM)", die sich die Babyyblauenn so sehr wünschen. Von mir aus kann auch die Frau oder Divers Vollzeit arbeiten oder eben beide Teilzeit oder abwechselnd. Aber ich behaupte, bei mehr als 50% würde das nicht für ein auskömmliches Leben reichen - vom Häuschen mit Garten ganz zu schweigen.
Da sind die meisten hier im Forum schon unglaublich privelegiert.
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2023
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