Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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P

Pitiglianio

Was bedeutet eigentlich Bauzwang genau? Das ist ja zum einem Auslegungssache und je nach Gemeinde auch unterschiedlich gehandhabt.

Muss wie hier bspw. zum Ende der 5 Jahresfrist eine Fertigstellungsanzeige erfolgen, der Einzug ins neu Haus erfolgt sein, reicht ein Bauantrag oder ein Baubeginn.

Das ist entscheidend. Würde ein Baubeginn ausreichen, dann könnte man das Bauvorhaben prinzipiell unendlich weit schieben.
Muss man allerdings nach 5 Jahren fertig sein, dann wird es schwieriger den Bauzwang zu umgehen.
Es gibt hier Grundstücke in ehemaligen Neubaugebieten mit Bauzwang, auf denen wurde seinerzeit eine Garage gebaut und steht seitdem der Bau still. Soviel zum Bauzwang...
 
WilderSueden

WilderSueden

Also bei uns war der Bauzwang als fertiggestellter Rohbau eines Wohngebäudes definiert. Kann aber woanders auch der Einzug oder die Bezugsfertigkeit sein.
Wieviel muss man den mittlerweile so für ein 100qm Haus (Bungalow) hinlegen ohne große Sonderwünsche?
300kfürs Haus solltest du schon anpeilen. Mit sehr viel Eigenleistung geht sicherlich auch drunter, aber man muss die Zeit dazu haben, die Helfer und das Werkzeug.
Wenn Haus, Nebenkosten, Garten etc. dann 350k€ oder mehr sind wirds schonwieder sehr eng vermute ich bei knapp 5k€ Netto.
Wie viel Eigenkapital habt ihr denn? Solange ihr bei vernünftiger Laufzeit auf eine Rate unter 2000€ kommt, würde ich das auf jeden Fall machen.
 
K

KarstenausNRW

Mittlerweile gehen die Banken von 920 Euro Nebenkosten für ein Normales Einfamilienhaus aus. Darin sind die Energiekosten allerdings schon enthalten.
"Die" Banken machen i.d.R. keine Vorgaben für die Nebenkosten eines Einfamilienhaus. Gerechnet wird bei den meisten Banken mit einer Pauschale für die Lebenshaltungskosten (inkl. Nebenkosten fürs Haus). Diese ist dann abhängig von der Einkommenshöhe und Anzahl der Personen/Kinder. Machen wir auch so.
Es gibt hier Grundstücke in ehemaligen Neubaugebieten mit Bauzwang, auf denen wurde seinerzeit eine Garage gebaut und steht seitdem der Bau still. Soviel zum Bauzwang...
Dann der derjenige auch nicht weiterbauen. Die Baugenehmigung erlischt auch irgendwann - meistens, wenn das Bauvorhaben ein Jahr unterbrochen wird. Im Übrigen auch dann, wenn nach drei Jahren nicht begonnen wurde. Feinheiten je nach Bundesland.
 
Tolentino

Tolentino

Da wird aber echt mal interessant was dann unterbrochen heißt.
Theoretisch könnte man ja dann erstmal die Gründung vornehmen. Drei Monate liegen lassen. Bodenplatte - sechs Monate liegen lassen- Nach jeder Außenmauer auch erstmal zwei Monate Pause - tragende Wände ein Monat Pause. Zwide - vier Monate Pause. Dann erstmal unten zu machen mit Fenster und Türen. Dann sechs Monate Pause. in den nächsten vier Monaten dann Bodenplatte Abdichtung und peu a peu schonmal Leerrohre, Leitungen und Schlitze für Elektro und Sanitär ziehen.
Wenn man das Treppenloch mit ner schönen Platte abdeckt geht auch schon mehr. Das sind schon zwei Jahre. Dann das gleiche Spiel im OG, nochmal zwei Jahre. Dann Innenausbau nochmal zwei Jahre pro Geschoss. Mit den Lieferengpässen bei diversen Haustechnik Produkten kann man das völlig plausibel nochmal um zwei Jahre verlängern. Ich denke, man kann ohne Unterbrechung von mehr als einem Jahr einen Hausbau schön über 10 Jahre strecken ohne dass die Substanz empfindlichen Schaden nimmt.
 
K

KarstenausNRW

Theoretisch könnte man ja dann erstmal die Gründung vornehmen. Drei Monate liegen lassen. Bodenplatte - sechs Monate liegen lassen- Nach jeder Außenmauer auch erstmal zwei Monate Pause - tragende Wände ein Monat Pause. Zwide - vier Monate Pause. Dann erstmal unten zu machen mit Fenster und Türen. Dann sechs Monate Pause. in den nächsten vier Monaten dann Bodenplatte Abdichtung und peu a peu schonmal Leerrohre, Leitungen und Schlitze für Elektro und Sanitär ziehen.
Wenn man das Treppenloch mit ner schönen Platte abdeckt geht auch schon mehr. Das sind schon zwei Jahre. Dann das gleiche Spiel im OG, nochmal zwei Jahre. Dann Innenausbau nochmal zwei Jahre pro Geschoss. Mit den Lieferengpässen bei diversen Haustechnik Produkten kann man das völlig plausibel nochmal um zwei Jahre verlängern. Ich denke, man kann ohne Unterbrechung von mehr als einem Jahr einen Hausbau schön über 10 Jahre strecken ohne dass die Substanz empfindlichen Schaden nimmt.
Das kannst Du nicht theoretisch so machen, sondern auch praktisch.

Es gibt allerdings ein einziges, nicht zu unterschätzendes Problem. GELD.
Entweder Du finanzierst, dann hängt Dir die Bank im Nacken - sowohl weil es nicht voran geht als auch, weil Bereitstellungszinsen aufs Gemüt drücken. Und wenn Du finanziert hast, dann brauchst Du auch nicht die Zeit zu strecken. Die Bank wird nämlich nicht nur anfinanzieren. Die wird das Bauvorhaben komplett abgedeckt haben wollen.
Oder Du muss/kannst nicht finanzieren, dann musst Du immer wieder Geld ansparen (dafür brauchst Du ein ordentliches Einkommen), um weiterbauen zu können. Macht auch keinen Sinn, insbesondere wenn Du für jedes mal für eine Kleinigkeit neue Handwerker brauchst.

Das von Dir geschilderte Vorgehen ist klassisch für die Selberbauer, die immer nur auf neues Material ansparen und dann mal wieder ne Woche Urlaub / Überstunden verbraten, um weiter zu bauen. Dann ist der Hausbau legal und preiswert auf mehrere Jahre ausgelegt.
 
H

HeimatBauer

Das Problem nennt sich Opportunitätskosten. Natürlich kann man das Geld für das Grundstück ausgeben und dann jahrelang dran bauen. Aber in der Zeit kann man nicht drin wohnen, muss sich also währenddessen die Miete weiter zahlen. Wenn man nicht das von mir schon mal vorgeschlagene (und hier lauthals verlachte) Modell des "Einziehen und von innen ausbauen" macht, dann wird es ganz schnell teurer als "fertigstellen - umziehen - drin wohnen und keine Miete mehr zahlen"
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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