Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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mayglow

mayglow

(Ich fürchte ja ich füttere wieder die Doomsday-er, aber...) Auf der Zins-Front gab's gerade vom manager-magazin ne wie ich fand interessante Kolumne ("Das Ende des Turbokapitalismus"). Grundliegend gings darum, dass gerade erstmals seit der Finanzkrise die Zinsen über der Inflationsrate liegen und sich das vermutlich auch nicht so schnell ändern wird und dann wird etwas schwadroniert, was das wohl für Auswirkungen hat. (Letztlich ist mit Schulden aufnehmen dann wieder mehr Risiko verbunden als das die letzten Jahre der Fall war, was für einige Unternehmen durchaus schmerzhaft werden kann)

Da wir hier ja auch regelmäßig die Zinsdebatten haben (und im Artikel die Baubranche auch vorkommt, auch wenn er allgemeiner gehalten ist) fand ich das durchaus interessant als Perspektive zu lesen. Hier im Forum kam's nicht so häufig vor, aber bis vor den Zinssteigerungen sah man schon ab und an mal, dass Leute (aus Finanzoptimiererei) möglichst wenig tilgen wollten, weil "die Inflation ja quasi schon den Kredit abbezahlt". Das ist dann wohl fürs erste nicht mehr so.
 
B

Buchsbaum

Das sich bei einem Hypothekendarlehen etwas weg inflationiert halte ich für eine sehr gewagte These.

Zum einem hinken die Einkommen immer der Inflation hinterher. Wenn sich wie geschehen Brot oder Kartoffeln im Preis verdoppeln, dann halbiert sich in dem Moment mein Lohn. Ich bekomme nur noch die Hälfte für mein Geld. die Lebenshaltungskosten, Urlaub, Fahrzeuge, einfach alles wird wesentlich teurer und ich habe weniger Geld zur Verfügung. Meine Kreditrate bleibt natürlich gleich.

Spätere Lohnerhöhungen fangen die Teuerung allerdings nicht mehr ab. Im Gegenteil. Der verfügbare Einkommensanteil wird immer geringer.
Um so schwerer belasten dann die Kreditraten das Haushaltsbudget. Was inflationiert sich da weg?

Sinken die Preise irgendwann mal wieder, dann reden wir über eine Deflation. Dann sinkt der Immobilienwert aber auch, der Kredit bleibt gleich.
 
C

chand1986

Zum einem hinken die Einkommen immer der Inflation hinterher. Wenn sich wie geschehen Brot oder Kartoffeln im Preis verdoppeln, dann halbiert sich in dem Moment mein Lohn.
Spätere Lohnerhöhungen fangen die Teuerung allerdings nicht mehr ab. Im Gegenteil. Der verfügbare Einkommensanteil wird immer geringer.
Um so schwerer belasten dann die Kreditraten das Haushaltsbudget. Was inflationiert sich da weg?
Erstens gäbe es keine anhaltende Teuerung, wenn die Löhne dauerhaft HINTER der Inflation lägen. Denn wer könnte sie dann bezahlen?
Zur Inflation kommt noch die Produktivitätssteigerung hinzu. Nennt sich reale Lohnstückkosten.

Da die Kreditrate fix ist, entwertet sie sich also, wenn die Löhne steigen. Das Szenario eines Preissprungs ( Verdopplung ) ist keine Inflation, sondern ein externer Schock. Sowas gab es bei den Ölpreiskrisen der 70er schon mal. Den wiederum kann man mit Löhnen wirklich nicht auffangen, sonst läuft die Lohn-Preis-Spirale los… what? Wait! Wie in den 70ern!
 
K

KarstenausNRW

Das sich bei einem Hypothekendarlehen etwas weg inflationiert halte ich für eine sehr gewagte These.

Zum einem hinken die Einkommen immer der Inflation hinterher. Wenn sich wie geschehen Brot oder Kartoffeln im Preis verdoppeln, dann halbiert sich in dem Moment mein Lohn. Ich bekomme nur noch die Hälfte für mein Geld. die Lebenshaltungskosten, Urlaub, Fahrzeuge, einfach alles wird wesentlich teurer und ich habe weniger Geld zur Verfügung. Meine Kreditrate bleibt natürlich gleich.

Spätere Lohnerhöhungen fangen die Teuerung allerdings nicht mehr ab. Im Gegenteil. Der verfügbare Einkommensanteil wird immer geringer.
Um so schwerer belasten dann die Kreditraten das Haushaltsbudget. Was inflationiert sich da weg?

Sinken die Preise irgendwann mal wieder, dann reden wir über eine Deflation. Dann sinkt der Immobilienwert aber auch, der Kredit bleibt gleich.
Interessante Betrachtung. Allerdings blendet Du den wesentlichen Punkt in der Betrachtung aus. Und zwar die massiv steigenden Mieten - die eigene Kreditrate bleibt also gleich.
In der von Dir skizzierten Betrachtung sagst Du, dass der verfügbare Einkommensanteil immer geringer wird (beim Eigentümer). Wieviel schlechter stehen dann die Mieter da, wenn alle drei Jahre die Miete um 20% steigt?
 
WilderSueden

WilderSueden

Es gibt ja aber auch Fälle, da ist aufgrund von Verschattung durch Nachbarbäume eine Photovoltaik gar nicht sinnvoll, weil eben keine Sonne aufs Dach und damit kein nennenswerter Ertrag zustande kommt. Ich frage mich, was macht man denn in dem Fall, wenn man von Gas weg möchte oder soll/muss? Auf Fernwärme hoffen?
Photovoltaik ist ein nettes Zubrot aber keine Voraussetzung für eine Wärmepumpe. Geht auch gut ohne, im Hochwinter hast du ohnehin wenig Ertrag.
Wärmenetze sind sicherlich in dicht bebauten Gebieten eine gute Idee und werden da sicherlich auch als Erstes kommen (abgesehen von neu zu erschließenden Quartieren, die von vorneherein damit geplant werden). In bestehenden Einfamilienhaus-Siedlungen würde ich erst einmal nicht darauf setzen, dass das kommt.
 
HausKaufBayern

HausKaufBayern

Strom von Nachbars Photovoltaik, Strom aus dem Solarpark auf dem Acker, Strom aus dem Windrad, irgendwann Strom aus Fusion/Whatever.

Ne Gasheizung kann nur Gas verheizen, ne Ölheizung nur Öl. Ist das alle, wirds kalt. Kann ich Gas selbst fördern? Oder Öl? Eher nicht. Kann ich Strom selbst fördern? Aber sowas von! Hallo Priwatt.

Kann ich das Gas, das ich für die Heizung nicht verwende, für mein Auto, meine Beleuchtung oder meinen Kühlschrank verwenden? Nein. Strom? Ja.
Erschreckend was du verzapfst:
1) Reicht die Photovoltaik Anlage in den kritischen Monaten nicht um die Wärmepumpe zu versorgen. Wenn jeder nun eine Wärmepumpe hätte, hätten wir ein Stromproblem!
2) Wird auch dein Strom zum Teil mit Gas oder Kohlekraftwerken erzeugt
3) Kann eine Gasheizung zukünftig auch mit synthetisch erzeugten Stoffen genutzt werden wie Wasserstoff oder Methan oder was auch immer - hoffentlich in Zukunft wirtschaftlich
4) Lässt sich Gas im Vergleich zu Strom in Mengen speichern

Fazit: Wärmepumpe schön und gut, aber alles andere zu verteufeln - auch nicht gut.

Und übrigens apropo Umwelt: Prüft lieber mal ob die Wärmepumpe nämlich nicht PFAS enthält, was umwelttechnisch ein wahrer Supergau ist - aber solange man Gas bashen kann
 
Zuletzt aktualisiert 28.04.2024
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