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Oetti
Also interpretiere ich deine Aussage mal so, dass es rein technisch möglich wäre. Momentan allerdings noch nicht wirtschaftlich.Eine Wasserstoffindustrie, welche beispielweise die BASF in Ludwigshafen mengenmäßig versorgen könnte würde irgendwas um die 500 bis 800 Milliarden kosten. Die solare Einstrahlung und dafür notwendige Fläche wäre im Norden Afrikas vorhanden um dort so eine Infrastruktur zu entwickeln. Dann müsste der Wasserstoff carbonisiert werden. Das so hergestellte Methan oder Ethan lässt sich dann auch in Pipelines transportieren, was mit dem Wasserstoff technisch und wirtschaftlich nicht ohne Weiteres möglich ist.
Problem eins bei der Geschichte: 800 Milliarden nach Lybien oder Marokko überweisen und Abhängikeiten erzeugen, der nächste Gadaffi hätte dann auch schnell die Hand wieder am Ventil.
Problem zwei: aus einer kWh Photovoltaik-Strom werden ca 0,2 kWh Energie gasförmig. Hier zu Lande wieder verstromt mit einem Gaskraftwerk mit ca 60% Wirkungsgrad.
Wasserstoff wird seit 15 Jahren gehypt, wird sich aber niemals zur bedeutenden Energieversorgung durchsetzen können...
Platz für Photovoltaik haben wir in Deutschland genügend, da muss ich gar nicht nach Nordafrika schielen. Nachdem bei uns bisher erst auf rund 11 % aller Dächer eine Photovoltaik-Anlage installiert ist, sind im Umkehrschluss noch 89 % ohne und könnten noch genutzt werden. Das ist für mich mal eine Hausnummer. Wenn ich jetzt noch an so Spielereien denke wie eventuelle Parkplatzüberdachungen, vertikale Module entlang der Autobahnen, etc. dann haben wir hier tatsächlich mehr als genügend Fläche, um energieautark zu werden.
Und dann gäbe es auch kein Problem mit dem Transport oder Pipelines. Vor Ort kleine Kraftwerke bauen, die die Überschüsse umwandeln und speichern. Daneben ein Blockheizkraftwerk hinstellen und los gehts.