Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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Zuletzt aktualisiert 09.11.2024
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tokoman

Genau so siehts aus...

Der sinnvollste Weg auf grünen Strom umzustellen ist die Spaltung von CO2 oder die Speicherung von CO2, welches die Kohlekraftwerke emmitieren. Die Verfahren dazu sind technisch ausgereift. Dazu kann der unregelbare Wackelstrom gut verwendet werden. Für Netzsicherheit ist er pures Gift.
 
O

Oetti

Und jetzt kommt die Crux. Für den einzelnen ist es natürlich ein Vorteil eine Photovoltaik zu haben. Ich gehe auch davon aus, dass wir im Sommerhalbjahr dann quasi ohne Netzbezug auskommen. Für das System als Ganzes können diese verstärkten und stark korrelierten Schwankungen aber nicht gut sein. Den enormen Aufwand zum Ausgleich dieser Schwankungen sieht man als Endkunde aber natürlich nicht. Und das wird nicht besser werden wenn man weniger Gas verstromen und gleichzeitig noch aus Kohle und Atomstrom aussteigen will. Die Speicherung von Strom ist schwierig, erst recht im großen Maßstab. Das Beste was wir bisher haben sind Pumpspeicherwerke und da ist die Kapazität für weiteren Ausbau begrenzt. Alles andere hat keine echte Marktreife und wird die auf die nächsten 10 Jahre auch vermutlich nicht haben. Für mich ist das ein Allmende-Problem. Der einzelne pickt sich die Rosinen raus (Solarstrom wenn die Sonne scheint) und überlässt der Allgemeinheit das Problem Nachts oder bei Dunkelflaute Strom zu produzieren
Was spricht gegen eine Umwandlung von überschüssigem Strom und Speicherung in Form von Wasserstoff? Mithilfe von Strom wird Wasserstoff gewonnen. Der Wasserstoff kann zum Teil bereits heute direkt ins Gasnetz eingespeist oder vorher durch Methanisierung zu synthetischem Erdgas umgewandelt werden.

Die Gasspeicher sind bereits vorhanden und es wird doch händeringend nach Alternativen für russisches Gas gesucht. Ist das dann keine Lösung?
 
WilderSueden

WilderSueden

Was spricht gegen eine Umwandlung von überschüssigem Strom und Speicherung in Form von Wasserstoff?
Grundsätzlich erstmal nichts außer dem nicht so tollen Wirkungsgrad und dass es nicht in dem nötigen Maßstab marktreif ist. Die Regierung spricht davon bis 2030 Kapazitäten für 5 Gigawatt Elektrolyseleistung aufzubauen. Zum Vergleich, irgendwann diesen Sommer wurden in der Spitze 40 Gigawatt Photovoltaik-Strom eingespeist. Und dann ist noch die betriebswirtschaftliche Frage ob es lohnend ist, eine Elektrolyseanlage als Lückenfüller laufen zu lassen
 
T

tokoman

Eine Wasserstoffindustrie, welche beispielweise die BASF in Ludwigshafen mengenmäßig versorgen könnte würde irgendwas um die 500 bis 800 Milliarden kosten. Die solare Einstrahlung und dafür notwendige Fläche wäre im Norden Afrikas vorhanden um dort so eine Infrastruktur zu entwickeln. Dann müsste der Wasserstoff carbonisiert werden. Das so hergestellte Methan oder Ethan lässt sich dann auch in Pipelines transportieren, was mit dem Wasserstoff technisch und wirtschaftlich nicht ohne Weiteres möglich ist.

Problem eins bei der Geschichte: 800 Milliarden nach Lybien oder Marokko überweisen und Abhängikeiten erzeugen, der nächste Gadaffi hätte dann auch schnell die Hand wieder am Ventil.

Problem zwei: aus einer kWh Photovoltaik-Strom werden ca 0,2 kWh Energie gasförmig. Hier zu Lande wieder verstromt mit einem Gaskraftwerk mit ca 60% Wirkungsgrad.

Wasserstoff wird seit 15 Jahren gehypt, wird sich aber niemals zur bedeutenden Energieversorgung durchsetzen können...
 
T

Trademark

Im Sommer stimme ich dir voll zu. Das wird im Winter leider komplett anders aussehen. Wenn Du im März deine Bilanz ziehst, kannst Du erst eine Aussage über den Nutzen treffen. Im Winter scheint nämlich nach Feierabend keine Sonne mehr wo du noch dein Auto laden kannst und wirst den Strom teuer aus dem Netz kaufen müssen...
Wird vermutlich immer noch günstiger sein, als zu tanken. Verbrenner sind halt einfach irre ineffizient.

Eine Wasserstoffindustrie, welche beispielweise die BASF in Ludwigshafen mengenmäßig versorgen könnte würde irgendwas um die 500 bis 800 Milliarden kosten. Die solare Einstrahlung und dafür notwendige Fläche wäre im Norden Afrikas vorhanden um dort so eine Infrastruktur zu entwickeln. Dann müsste der Wasserstoff carbonisiert werden. Das so hergestellte Methan oder Ethan lässt sich dann auch in Pipelines transportieren, was mit dem Wasserstoff technisch und wirtschaftlich nicht ohne Weiteres möglich ist.
Würde BASF Wasserstoff dann dort einsetzen, wo Gas in der Produktion gebraucht wird? Ist das ein Verbrennungsprozess? Weil für Wärme und Strom nutzen sie ja irgendwie nur die eine Hälfte des Gases, soweit ich das verstand habe.
 
WilderSueden

WilderSueden

Bei den Kosten würde ich jetzt mal davon ausgehen, dass die sinken sobald überall entsprechende Anlagen gebaut werden. Aufgrund von Skaleneffekten kann man nicht einfach die Kosten von Versuchsanlagen hochrechnen.
Das größere Problem sehe ich in der Energiequelle. Die Sonne scheint eben im Mittel nur den halben Tag, woher kommt Nachts die Energie zur Elektrolyse? Dazu noch die ganzen wetterbedingten Schwankungen. Hier braucht es wieder entsprechende Überkapazitäten um am Ende auch den tatsächlichen Bedarf zu produzieren
 
Zuletzt aktualisiert 09.11.2024
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