Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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G

guckuck2

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Oben Wohneigentumsquote in Deutschland über die Zeit bis 2018. Die Zahlen für 2022 kann man sich über Statista ansehen. Erhebung alle 4 Jahre.

Ich stelle das mal unkommentiert frei zur Interpretation, welche Regierung oder welche Ereignisse wann zu was geführt haben könnten.

Fun Fact: Die Schweiz hat eine niedrigere Wohneigentumsquote in allen Bereichen.
Ich meine daraus zu lesen, dass die Niedrigzinsphase eine gute Gelegenheit für den Eigentumserwerb war, sofern man über Eigenkapital verfügte. Gleichzeitig brachten sichere Geldanlagen keine Rendite mehr.

Das lässt die Preise steigen, was wiederum dazu führt, dass junge Menschen ohne Eigenkapital (noch) weniger Chance auf Eigentumserwerb haben.
 
S

Sunshine387

Und alle die bis vor einem Jahr zu den niedrigen Zinsen gekauft/gebaut haben sind auch die Gewinner. Was musste ich mir 2019 anhören. Die Preisen seien ja so hoch und teuer. Und heute? Das Haus eine Straße weiter vom gleichen Bauträger kostet mal eben schlanke 50% mehr. Wo man 2019 bei uns 3000€ pro qm (Haus mit Grundstück) für 1% Zinsen im Baugebiet bezahlt hat ist man jetzt mit 4500€ pro qm dabei. Viel Spaß beim Bauen sage ich da nur. Kein Wunder das keiner mehr kauft. Wir könnten uns die Immobilie so heute auch nicht mehr leisten, aber 2019 haben alle noch gestöhnt und sich über die vermeintlich teuren Preise aufgeregt. Wer da nicht gekauft hat ist wirklich selber schuld.
 
S

Schorsch_baut

Und alle die bis vor einem Jahr zu den niedrigen Zinsen gekauft/gebaut haben sind auch die Gewinner. Was musste ich mir 2019 anhören. Die Preisen seien ja so hoch und teuer. Und heute? Das Haus eine Straße weiter vom gleichen Bauträger kostet mal eben schlanke 50% mehr. Wo man 2019 bei uns 3000€ pro qm (Haus mit Grundstück) für 1% Zinsen im Baugebiet bezahlt hat ist man jetzt mit 4500€ pro qm dabei. Viel Spaß beim Bauen sage ich da nur. Kein Wunder das keiner mehr kauft. Wir könnten uns die Immobilie so heute auch nicht mehr leisten, aber 2019 haben alle noch gestöhnt und sich über die vermeintlich teuren Preise aufgeregt. Wer da nicht gekauft hat ist wirklich selber schuld.
Was heißt hier selber Schuld? Wer 2019 3000 Euro für den qm hinlegen konnte war auch damals schon privilegiert.
 
K

KarstenausNRW

Was musste ich mir 2019 anhören. Die Preisen seien ja so hoch und teuer. Und heute? Das Haus eine Straße weiter vom gleichen Bauträger kostet mal eben schlanke 50% mehr. Wo man 2019 bei uns 3000€ pro qm (Haus mit Grundstück) für 1% Zinsen im Baugebiet bezahlt hat ist man jetzt mit 4500€ pro qm dabei. Viel Spaß beim Bauen sage ich da nur. Kein Wunder das keiner mehr kauft.
Ich bin seit 30 Jahren dabei. Jedes Jahr wird gemeckert, wie teuer doch der Bau geworden ist. Dabei sind die relativen Möglichkeiten, zu bauen/kaufen von Jahr zu Jahr besser geworden. Lediglich in den letzten Jahren ist es schwieriger geworden - doch noch immer sehr günstig.
Meckern wir jetzt auch, dass TV früher 20DM Rundfunkgebühr gekostet hat, heute aber 150€+X bezahlt werden für alle möglichen Streaminganbieter? Verzichte auf Lebensluxus und gib Dein Geld für Eigentum aus. Dann klappt es locker.

Davon abgesehen rechne bitte nur und ausschließlich bei ETW mit qm-Preisen. Hauspreise nach Baukosten je qm zzgl. Grundstück, denn im Grundstück liegt ein wahnsinniger Hebel. Ob ich tot über dem Zaun hängend im Osten für 25€/qm oder im Münchener Einzugsgebiet mit 4.000€/qm Grundstück benötige, ist ein riesiger Unterschied.

Wenn Du bei Dir jetzt für 4.500€/qm inkl. Grundstück ein Haus bekommst, dann ist das doch eine gut bezahlbare Geschichte. Gut geplante 120qm reichen für die Familie mit Kind (sogar mit zwei Kindern) gut aus. Das sind dann T€ 540. Eigenkapital war schon immer nötig und ist es daher auch heute. Also mal 20-25% Eigenkapital = Finanzierungsbedarf zwischen T€ 400 und 450. Macht aktuell mit 1% Tilgung (mehr muss bei jungen Menschen und etwas höheren Zinsen nicht sein) zum einfacher rechnen mit Annuität von 5% eine Belastung von 1.650-1.900€. Er verdient 3.000€, sie 1.800 + Kindergeld 500€ = 5.300€ netto im Monat. Es verbleiben somit rd. 3.500€ für Hausnebenkosten und Lebenshaltung. Wenn das nicht mehr geht, dann weiß ich es auch nicht. Ganz normale Durchschnittsfamilie. Und auch bei höherer Finanzierung oder weniger Einkommen gut machbar. Denn die Wohnung mit 120qm und 10€ Kaltmiete (das ist teilweise unterhalb einer Sozialmiete in Großstädten) liegst Du auch schon bei 1.200€. Ein Haus zu mieten liegt in Städten, die zumindest nicht nur von blühenden Landschaften umgeben sind, ab 1.500€ kalt als Einstieg. Und ich sehe nicht, dass die Durchschnittsfamilien auf der Straße leben müssen.
 
S

Sunshine387

Ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich mit Haus Doppelhaushälfte gemeint habe. Und da finde ich 4500€ qm schon sehr teuer für. Und zum Thema das man es auch 2019 als Privileg Bergreifen soll bauen zu dürfen, da möchte ich anmerken, dass man mit harter Arbeit sich eben auch etwas leisten kann.
 
K

KarstenausNRW

Ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich mit Haus Doppelhaushälfte gemeint habe. Und da finde ich 4500€ qm schon sehr teuer für.
Noch einmal für Dich. Ein Haus ist ein Haus. Das kostet in D überall (mehr oder weniger) gleich viel. Die Lage und damit der Grundstückspreis macht den Unterschied. Doppelhaushälfte zu freistehendem Einfamilienhaus sind oft einfach nur 100qm Grundstücksunterschied. Der macht die Doppelhaushälfte in Summe preiswerter. 4.500€/qm sagt auch absolut nichts aus. Mein Auto kostet 50.000€ - ist das jetzt für ein Stück Auto teuer oder günstig?
Ich wünschte, ich könnte bei mir für so einen Preis einen Neubau kaufen. Leider bleibt dann aber nur ein Tiny House oder ein Schuppen als Neubau. Ich befürchte, in den meisten Thüringer Regionen würden die Menschen kotzen, wenn Häuser so teuer wären.
Und zum Thema das man es auch 2019 als Privileg Bergreifen soll bauen zu dürfen, da möchte ich anmerken, dass man mit harter Arbeit sich eben auch etwas leisten kann.
Tja, das war 1920 so. 1983 auch. Und neben 2019 gilt es auch heute. Aber nach 10 Jahren mit nur noch sinkenden Zinsen (ich habe sogar Baufinanzierungen mit negativem Zins abgeschlossen - als Banker, nicht als Kunde) ist es niemand mehr gewohnt, dass Geld einen Preis hat und man etwas opfern muss, um sich etwas leisten zu können. Harte Arbeit, Verzicht etc. - war in den den letzten 10 Jahren einfach nicht nötig.
 
Zuletzt aktualisiert 29.04.2024
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