Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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Winniefred

Winniefred

Es geht nicht um einen Vergleich von Qualitäten oder was auch immer. Es geht um die Tatsache, dass es heute einfacher ist, sich Wohnraum zu leisten als damals. Nur die eigenen (überzogenen) Wünsche und Vorstellungen bzw. das fehlende Verständnis für einen wie auch immer gearteten Verzicht lässt heutige Möchtegern-Bauherren an der Schaffung von Wohneigentum verzweifeln. Es sind nicht die Zinsen und auch nicht die Baukosten, es sind die Köpfe der Menschen.
Nun ja, bedingt. Früher konnte man eben ohne Dämmung bauen, viele Vorschriften waren nicht existent oder deutlich weicher als heute. Exrtrem einfach bauen darf man ja heute gar nicht mehr. Was auch gut so ist.
 
WilderSueden

WilderSueden

Ich finde es zu billig, die Problematik komplett auf die überbordenden Wünsche der Bauherren abzuschieben. Selbst am billigeren Ende lässt man tutto completto 500k liegen. Das ist eine Menge Geld für einen Durchschnittsverdiener. Und da ist dann noch keine Doppelgarage und kein Keller inklusive. Natürlich ist der Standard heute höher, aber mal ehrlich...wie viel würde es tatsächlich sparen, wenn man beim Neubau statt Fußbodenheizung Heizkörper montiert? Wärmepumpe ist ohnehin politische Vorgabe. Photovoltaik hier in BW auch.
 
K

KarstenausNRW

Nun ja, bedingt. Früher konnte man eben ohne Dämmung bauen, viele Vorschriften waren nicht existent oder deutlich weicher als heute. Exrtrem einfach bauen darf man ja heute gar nicht mehr. Was auch gut so ist.
Natürlich wurde damals anders gebaut. Aber darum geht es doch nicht.
Der Einfamilienhaus-Standard 2023 ist heute am 27.06.2023 (finanziell) einfacher zu erreichen als der Standard 1986 am 27.06.1986. Damals musst man - relativ gesehen - mehr von seinem Einkommen opfern, als heute. Nur darum geht es mir.
Ich finde es zu billig, die Problematik komplett auf die überbordenden Wünsche der Bauherren abzuschieben. Selbst am billigeren Ende lässt man tutto completto 500k liegen. Das ist eine Menge Geld für einen Durchschnittsverdiener.
Nein, Du denkst zu kurz.
Wenn ich 1986 mit Nettohaushaltseinkommen DM 2.000 ein Haus für DM 200.000 hinbekommen habe, heute aber mit € 7.000 das Haus für € 500.000 nicht mehr schaffe, ist das nicht den "teuren" Preisen geschuldet, sondern der Tatsache, dass Du heute mehr Geld (auch relativ, nicht nur absolut) für SchnickSchnack Konsum ausgibst, als damals. Die Häuser heute sind in Relation zum Einkommen und dem allgemeinem Preisgefüge günstiger als damals.
 
H

HeimatBauer

Es sind nicht die Zinsen und auch nicht die Baukosten, es sind die Köpfe der Menschen.
Da spielt auch Survivorship Bias mit rein. Wir sehen ja nur das 80er/90er Eigentum das es gibt - klingt simpel, aber auch damals gab es Leute die es sich nicht leisten konnten. Oder sich nur eine sehr abgespeckte Version leisten konnten. Meine Eltern sind damals in ein de facto im Rohbau befindliches Haus eingezogen und haben es peu-a-peu ausgebaut und hatten erst sechs Jahre nach Geburt des ersten Kindes eine Zentralheizung. Rückblickende Einschätzung dazu? "War halt so!" Heute ist anscheinend irgendwo die Pflicht verankert worden, dass JEDER ein Einfamilienhaus baut. Mit Dampfgarer. Und kochfeldabzug. Smart sowieso. Gerne Bling-Bling. Infrastruktur? Egal, einmal das billgste bitte. Sorry, aber bei mancher Hausdiskussion denke ich mir: Da haben meine Großeltern trotz aller Not irgendwie weiter gedacht.

Nein, es gibt weder ein Recht auf Einfamilienhaus noch ein Grundrecht auf die billigstmögliche, egal wie umweltverpestende, Heizung.
 
H

HeimatBauer

Wenn ich 1986 mit Nettohaushaltseinkommen DM 2.000 ein Haus für DM 200.000 hinbekommen habe, heute aber mit € 7.000 das Haus für € 500.000 nicht mehr schaffe, ist das nicht den "teuren" Preisen geschuldet, sondern der Tatsache, dass Du heute mehr Geld (auch relativ, nicht nur absolut) für SchnickSchnack Konsum ausgibst, als damals. Die Häuser heute sind in Relation zum Einkommen und dem allgemeinem Preisgefüge günstiger als damals.
Gut fand ich dazu den Heizungsmonteur der die ganze Heizungsdebatte mal eingeordnet hat. Seine Erfahrungen decken sind mit meinen: Da steht ein SUV vor der Türe in dem gerne mal alleine 20k für Extras drinstecken, aber wenn die Heizung 5-10k teurer ist, dann macht man ein Gesicht wie bei Wurzelbehandlung ohne Narkose. Das SUV wird in 1-2 Jahren abgestoßen, das Haus hat man Jahrzehnte. Prioritätensetzen? Ja, genau.

Den größten Unterschied sehe ich tatsächlich in der Aufrichtigkeit bezüglich der eigenen Prioritätensetzung: Meine Großeltern und Eltern sagen dann halt: "Joah, war damals halt so." Heute heißt es: "ICH HABE EIN ANRECHT AUF EIN SUV UND EIN Einfamilienhaus UND DAS WILL MAN MIR WEGNEHMEN!!!ELF"
 
Winniefred

Winniefred

Natürlich wurde damals anders gebaut. Aber darum geht es doch nicht.
Der Einfamilienhaus-Standard 2023 ist heute am 27.06.2023 (finanziell) einfacher zu erreichen als der Standard 1986 am 27.06.1986. Damals musst man - relativ gesehen - mehr von seinem Einkommen opfern, als heute. Nur darum geht es mir.

Nein, Du denkst zu kurz.
Wenn ich 1986 mit Nettohaushaltseinkommen DM 2.000 ein Haus für DM 200.000 hinbekommen habe, heute aber mit € 7.000 das Haus für € 500.000 nicht mehr schaffe, ist das nicht den "teuren" Preisen geschuldet, sondern der Tatsache, dass Du heute mehr Geld (auch relativ, nicht nur absolut) für SchnickSchnack Konsum ausgibst, als damals. Die Häuser heute sind in Relation zum Einkommen und dem allgemeinem Preisgefüge günstiger als damals.
Doch, auch darum geht es (teilweise). Wenn man damals schon so hätte bauen müssen, hätten die Kosten deutlich höher gelegen und viele hätten es sich nicht mehr leisten können. Es wurde damals einfach gebaut, weil es eben ging und weil man es sich dann so wenigstens leisten konnte. Diese Option besteht heute aber nicht mehr. Das muss man schon bedenken.
 
Zuletzt aktualisiert 28.04.2024
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