
WilderSueden
Die reine Preisbetrachtung greift zu kurz, egal welchen Preis wir dann konkret ansetzen (die Diskussion will ich nicht hier lostreten). Bei Strom kommt es darauf an, die Erzeugung mit dem Bedarf in Einklang zu bringen. Deshalb gibt es ja Grundlastkraftwerke, Spitzenlast (plus Zwischenstufen) mit unterschiedlichen Kosten. Gas ist keine Grundlasttechnologie sondern eine für Spitzenlast. Aus der Atomenergie sind wir praktisch schon ausgestiegen, aus der Kohle soll es zeitnah rausgehen. Die entstehende Lücke zwischen den stark fluktuierenden und schwer regelbaren Wind- und solarenergie stopfen wir mit Gas. Die Lücke anderweitig zu stopfen wäre noch deutlich teurer.Zum Thema Erdgas/Gas. Es gibt keine Energiequelle, die höhere Vollkosten pro Kilowattstunde Strom hat als Erdgas...
Und ebenso ist es typisch deutsch naiv Gas nur auf Strom zu reduzieren. Die chemische Industrie braucht Gas und Öl als Ausgangsrohstoff. Fällt das aus, fallen auch alle weiteren Produkte in der Produktionskette aus. Und in vielen Prozessen wird Gas als Brennstoff direkt benötigt, hier gilt das gleiche. Klar ist das oft ersetzbar, aber das wäre halt viel teurer.
Auch die Unterscheidung zwischen Unternehmen und Verbrauchern ist wieder typisch deutsch ("Paritätische Versicherung"). Letztendlich zahlt immer der Verbraucher. Ein Unternehmen ist eine Organisation deren Ziel und Existenzberechtigung darin besteht Geld zu verdienen. Bricht die Marge zusammen, wird früher oder später der Betrieb eingestellt.Die Frage ist, wo sich der Druck entlädt. In den Margen der Unternehmen innerhalb der Produktionsketten oder bei den Endverbrauchern.