Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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B

Buschreiter

Genau das ist doch mein Punkt. Ich sage ja, wer dann noch ein Einfamilienhaus möchte, muss prüfen was er zahlen kann. Kann er kauf und Sanierung nicht finanzieren, muss er selbst Hand anlegen. Und doch: da beginnen schon die Ansprüche. Wenn ich ein saniertes Haus WILL, kann das aber nicht umfänglich finanzieren, MUSS ich selbst Hand anlegen, oder es ganz lassen. Ein Haus haben zu wollen ist bereits ein Anspruch. Ein saniertes Haus ist der nächste Anspruch. Der dritte ist die Sanierung komplett von Handwerkern machen zu lassen. Und dann ist es nach oben offen bei der Bemusterung.
Und hier kann ganz effektiv gespart werden. Wer ein Regal anschrauben kann, kann auch einen Bohrhammer schwingen. Abriss arbeiten selbst erledigen.
Elektrische Leitungen ziehen inkl dem Schlitzen kann auch einfach jeder. Ebenso die Wände zuwerfen.
Wer ein Paket mit Klebeband zukleben kann, kann auch Zwischensparrendämmung installieren. Gipskarton in Waage ankleben ebenso. Und so weiter und so fort.
Das Internet ist voll von Informationen wie Dinge gehen. Das muss man dann wollen. Vor allem wenn die Wahl lautet unsanierter Altbau bewohnen, (teilweise) selbstsanierten Altbau bewohnen, kein Eigentum.
Daraus entstehen dann Häuser, von denen ich die Finger lassen würde. Schön YouTube verbastelt, keine Installationszonen eingehalten uswusf. Zu Hauf gesehen und ganz schnell wieder abgedreht.
 
L

lesmue79

Daraus entstehen dann Häuser, von denen ich die Finger lassen würde. Schön YouTube verbastelt, keine Installationszonen eingehalten uswusf. Zu Hauf gesehen und ganz schnell wieder abgedreht.
Das sind dann die Häuser die Dein-oder Mein Opa in Eigenleistung mit einem Hauch von Nichts und ohne Neumodischen Youtube-Schnick-Schnack-Heimwerker-Influencer-Mist nach besten Wissen und Gewissen gebaut haben. Und die waren Ihrer und folgenden Generationen gut genug Ihren Nachwuchs darin groß zu ziehen. Die würden heute auf s.g. Instalations-Zonen nen dicken Haufen ka**en und Recht hätten Sie damit.
 
WilderSueden

WilderSueden

Nicht bereut hab' ich die Eigenleistungen im Außenbereich. Davon hatten wir auch keine Ahnung, aber da kann man sich gut reinarbeiten. Fehler fühlen sich da auch nicht in Stein gemeißelt an. Wenn man was angelegt hat was sich nachher als blöd rausstellt kann man's mit Spaten und Schubkarre wieder verändern. Im Haus wäre ein Ausbessern meist mit erheblichem Aufwand verbunden.
Kommt drauf an wie deine Außenanlagen aussehen. Auf einem norddeutschen (=topfebenen) Grundstück Gras aussäen und drumherum eine Hecke kann man fast nicht falsch machen. Mies verlegtes Pflaster ist schon etwas anderes, da die Spurrillen rausnehmen ist eine größere Arbeit. Und sobald du Geländemodellierung hast oder Hangabsicherung, ist das auch ein bisschen anspruchsvoller und vor allem aufwändig zu ändern.

Das Internet ist voll von Informationen wie Dinge gehen. Das muss man dann wollen. Vor allem wenn die Wahl lautet unsanierter Altbau bewohnen, (teilweise) selbstsanierten Altbau bewohnen, kein Eigentum.
Ja und nein. Häuser an denen der Vorbesitzer selbst gebastelt hat, fand ich auch problematisch. Teilweise sieht man nämlich auf den ersten Blick dass da mit wenig Ahnung rumgepfuscht wurde. Und selbst machen kostet eben jede Menge Zeit, die mit Familie auch wertvoll ist. Wohnt man nicht nahe an der Baustelle (egal ob Sanierung oder Neubau) wird die Zeit noch knapper und die Logistik auch komplexer. Und dann können noch einige Dinge dazwischen kommen die man schwer im Griff hat. Meine Wenigkeit hat sich wohl letzte Woche einen Leistenbruch geholt (Plane über dem Gartenhaus-Paket mit Bordsteinen beschwert und dabei wohl zu weit vorgelehnt...), da bin ich froh dass der Einzug jetzt nicht an meiner Fähigkeit zu körperlich schwerer Arbeit hängt.
Aber grundsätzlich hast du natürlich recht, wenn Eigenleistungen der einzige Weg zur Finanzierbarkeit sind, sollte man die ernsthaft in Betracht ziehen. Aber auch dabei sich selbst nicht überschätzen. Ich denke die beiden @Holzhäuschen können gerade ein Lied davon singen wie viel einfacher sich gewisse Arbeiten in der Planung anhören als in der Realität ;)
 
M

Myrna_Loy

Ich verstehe die Ansprüche teilweise auch nicht. Bei manchen liest es sich, als ob alle älteren Häuser die Lebensqualität einer Blechhütte im Slum haben. :)
 
B

Buschreiter

Ich verstehe die Ansprüche teilweise auch nicht. Bei manchen liest es sich, als ob alle älteren Häuser die Lebensqualität einer Blechhütte im Slum haben. :)
Wir haben unlängst ein Haus Baujahr 1977 gekauft. Nicht verbastelt, was gemacht wurde, haben gute Handwerker gemacht. Das bringen wir gerade auf einen guten Stand in Sachen Dämmung, Elektrik, Sanitär usw. Tolle Lage, für meine kleine Familie super Aufteilung, nette Nachbarn, die wir schon lange kennen (wohnen in der Straße seit 20 Jahre). Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass auch dabei die Materialkosten eine entscheidende Rolle spielen. Eigenleistung bei Elektrik und Wasser ist mir zu kritisch. Passt für uns alles, Neubauten mit ähnlichen Eckdaten (120 qm Wohnfläche, 250 qm Grundstück, aber nicht unterkellert, keine Garage) sind hier vor Kurzem (Februar 2022) noch für irre 850 T€ weggegangen. Da landen wir mit unserem Haus bei Weitem nicht, ist aber dann auch nicht KFW-Irgendwas, allerdings auch keine Blechhütte.
Kosten neues Bad, neues Gäste-WC 28 T€, Trockenbauer 5 T€, Zwischensparrendämmung Spitzboden 5T€, neue Elektrik mit Netzwerk und reichlich Steckdosen 16 T€, Dämmung Dachgeschoßzimmer 8 T€, Ersatz Wohnzimmerfensteranlage 3 T€ (Rest ist ok), elektrische Rollläden 6T€. Man kommt mit allem Drumunddran auf ca. 20% vom Kaufpreis, wenn man ein älteres Haus herrichtet, das muss man wissen. Und man muss auch mal Kompromisse eingehen, ist aber beim Neubau auch nicht anders.
 
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T

TmMike_2

Wir haben unlängst ein Haus Baujahr 1977 gekauft. Nicht verbastelt, was gemacht wurde, haben gute Handwerker gemacht. Das bringen wir gerade auf einen guten Stand in Sachen Dämmung, Elektrik, Sanitär usw. Tolle Lage, für meine kleine Familie super Aufteilung, nette Nachbarn, die wir schon lange kennen (wohnen in der Straße seit 20 Jahre). Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass auch dabei die Materialkosten eine entscheidende Rolle spielen. Eigenleistung bei Elektrik und Wasser ist mir zu kritisch. Passt für uns alles, Neubauten mit ähnlichen Eckdaten (120 qm Wohnfläche, 250 qm Grundstück, aber nicht unterkellert, keine Garage) sind hier vor Kurzem (Februar 2022) noch für irre 850 T€ weggegangen. Da landen wir mit unserem Haus nicht, ist aber dann auch nicht KFW-Irgendwas, allerdings auch keine Blechhütte.
Mein Nachbar hat 2020 bungalow in EL 125m2 für 200k gebaut.
Gut 700m2 Grund und der liegt auch nur bei iwas zwischen 70-90€/m2, trotzdem muss man das mal in relation setzen.
inkl. Baunebenkosten Grund usw.
 
Zuletzt aktualisiert 23.09.2025
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