Den Wechsel sehe ich auch, durch die Zinsen ist einfach für viele jetzt der Punkt erreicht an dem die Finanzierung platzt. Aber gerade beim Material wird die Politik die nächsten Jahre weiter fleißig für Nachfrage sorgen. Neben den 400 000 Wohnungen die (wie auch immer?) im Jahr gebaut werden sollen (und einer deutlichen Steigerung gegenüber dem Status Quo entsprechen) wird auch das Thema Sanierung in vielen Gewerken die Nachfrage hoch halten. Vielleicht jetzt nicht bei Stahl, aber bei Dämmungen, Fenster, Heizungen, Photovoltaik.
Es gibt den Index für Erzeugerpreise, der ist stark gestiegen. Da sind natürlich diverse Bereiche irgendwie gewichtet und die Bereiche fließen in einen Hausbau wieder zu unterschiedlichen Anteilen ein...
Die letzte Statistik die ich zur Schaffung von Wohnraum sah, wieß weniger als 300.000 Einheiten für das Jahr 2021 aus und damit das erste Jahr rückläufig seit Beginn der 2000er (oder 2008, nagelt mich da jetzt nicht fest).
Sind die Bedingungen für Fördermittel nicht extrem gestrafft worden? Auch wer sein Häuschen saniert benötigt in der Regel einen Kredit und da treffen einen die aktuellen Konditionen gleichermaßen hart. Ich denke deshalb nicht, dass die Bestandssanierung das wegbrechen des Neubaugeschäfts kompensieren kann. Das trifft sogar noch viel mehr Bereiche. Eben alles was in rauen Mengen im Neubau zu finden ist:
Beton, Stahl, Ziegel, KG-Rohre, Holz, Kabel, Dachsteine, uvm.
Wer hingegen energetisch saniert, fokussiert sich vermutlich auf die von dir besagte Dämmung, Heizung sowie - wenn es das Budget hergibt, Fenster und Photovoltaik. Ersteres konkurriert bei monolithischer Bauweise nur Bedingt mit dem Neubausektor bzw. ist dann kein Preistreiber mehr. Letzteres ist ja „nice-to-have“. Das dazwischen könnte demnach weiterhin teurer werden, da gebe ich dir nach reiflicher Überlegung Recht.