Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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Zuletzt aktualisiert 23.04.2024
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R

Reggert

Mein Onkel hat ein kleines Stück Wald 50km außerhalb unserer Stadt(Sachsen- Anhalt) und seit über 20 Jahren ist es letzte Woche das erste Mal passiert das jemand ihn anrief und fragte ob er sich holz aus dem Wald holen darf... :D es gibt also interesse scheinbar
Mein Onkel hat das Stück nur weil er nur von da aus zum Garten meiner Tante kommt
 
S

Scout**

Ich gehe nicht davon aus dass nichts mehr aus der Gasleitung kommt. Die Speicher reichen auch ohne russisches Gas fast für den Winter. Entsprechend wird man schauen dass man die vorher voll bekommt.
Moooment mal, junger Mann! Einspruch. Die Speicher reichen genau dann für den Winter wenn diese annähernd voll sind UND wenn die Pipelines mit annähernd 100% befüllt werden.

Die Speicher umfassen etwa 25% des Jahresbedarfs und dienen in erster Linie dazu den saisonalen Mehrbedarf zu decken( sowie bei Wartungsarbeiten im Pipelinenetz kurz einzuspringen).


Da die Pipelines ex Russland aber schon jetzt mit nur 40% Kapazität laufen und wenn(!) man dies auch für den Winterbetrieb annimmt so wird es vorne und hinten nicht reichen. Da fehlen jetzt (Anteil RU rund 50% von der Versorgung) bereits 30% der durschnittlichen Gesamtimportmenge, also das Befüllen der Speicher wird kaum noch voranschreiten. Bleiben diese bei 50% so fehlen die Hälfte der Speicherleistung plus 30% der Importe. Dies dürften dann in Summe rund 40% der im Winter sonst benötigten Gasflüsse sein. Also wären im Winter nur noch 60% verfügbar bei diesen Annahmen.



Und im Zweifelsfall ein paar energieintensiven Betrieben (Zementwerke, etc) den Stillstand schmackhaft machen. Bei den hohen Preisen werden ohnehin viele Leute ihre Sparsamkeit entdecken. Dass wir anfangen Bauholz zu zersägen glaube ich eher nicht

Das wären bei 40% Defizit nicht nur ein " paar energieintensiven Betrieben"- die gesamte deutsche Industrie nimmt 37% der Gesamtmenge an Gas ab. Die gesamte deutsche Industrie wäre hier somit schon weg vom Fenster. Für die Stromversorgung selbst gehen übrigens etwa weitere 12% drauf- und was viele nicht beachten, da hängt auch viel Fernwärme für die Haushalte dran...
 
WilderSueden

WilderSueden

Du nimmst an dass der Gasverbrauch konstant bleibt. Das wird er aber nicht. Diverse Betriebe sind ja schon abgeschalten, wenn auch nicht nur wegen Gas. Ziegel, Fliesen, etc. Zur Stromerzeugung nehmen wir jetzt doch wieder mehr Kohle. Das wirkt auf den ersten Blick nicht viel, aber 5 Prozentpunkte können da einiges ausmachen und bisher scheint es ganz gut zu laufen. Deshalb jetzt auch die russischen Störmanöver. Dazu kommt eine noch unbekannte Menge LNG. In der Industrie gibt es oft auch die Möglichkeit zu drosseln statt komplett abzuschalten. In einigen Bereichen werden wir aufgrund der gestiegenen Preise ohnehin eine reduzierte Nachfrage erleben und damit eine reduzierte Industrieproduktion.
 
S

Scout**

Du nimmst an dass der Gasverbrauch konstant bleibt. Das wird er aber nicht.
Und du nimmst an, dass der Gasimport jetzt konstant bleibt. Das wird er nicht.

Gazprom kann hier die Lager- und Verbrauchsdaten öffentlich in Real time einsehen und ganz fein nachjustieren, ganz so wie es der Obermotz im Kreml möchte.

Dazu eine Meldung von gestern:

Die Gasflüsse über Nord Stream verringern sich heute laut Daten von Bloomberg um weitere 4% auf 672 GWh pro Tag. Dies bedeutet einen Rückgang um knapp 30% zur Vorwoche und um mehr als 60% seit Monatsbeginn.


"Zur Stromerzeugung nehmen wir jetzt doch wieder mehr Kohle"


OK, jetzt. Aber im Winter? Aktuell haben wir im Schnitt der letzten Wochen etwa 5,5 GW elektrisch aus Gas. Und diese Gas-KW werden zu guten Teil für Prozess-Energie in der chemischen Industrie betrieben sowie in Werken, die auch Städte mit Fernwärme via Kraftwärmekopplung versorgen, die können also nur schwer substituiert werden.

Ach ja, Im Dezember schalten wir übrigens ebenso viel wie diese 5,5 GW Gas momentan liefern an Kernkraft.... ab! Eigentlich sollten die Kohle-KW, die jetzt für das Gas einspringen als Ersatz für genau diese KKW da sein. Hmmm....
 
T

TmMike_2

@filosof @Scout**
Während die Weltmarktpreise für Holz abstürzen, ist davon in Deutschland nichts zu spüren. Die Erzeugerpreise für Holz steigen weiter steil an. Und das auf breiter Front. Wie die letzte Erhebung des Statistischen Bundesamtes zeigt, kostet Fichtenholz im April gut 50 % mehr als im Jahr zuvor. Über alle Holzarten hinweg lag der Preisanstieg bei knapp 35 Prozent.

Regional werden auch für Brennholz Rekordpreise von teilweise mehr als 100 €/RMM gemeldet. Es ist davon auszugehen, dass die Preise für Energie hoch bleiben. Verbraucher versuchen sich deshalb mit dem Kauf von Bennholz auf den Ausfälle oder die mögliche Rationierung von Gas und Fernwärme vorzubereiten.

fyi
 
G

gmt94

Wir sind dabei gerade unser terrassendach und zwischendach bauen zu lassen. Gestern das Glas bestellt. 8mm und knapp 69qm zu 70€/qm.
 
Zuletzt aktualisiert 23.04.2024
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