Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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S

Scout**

Mal wieder On-Topic, heute aus der Welt

Allerdings täuscht der Eindruck, dass die Käufer relativ zu ihrem Einkommen immer mehr zu zahlen haben. Trotz des Anstiegs der Kosten seit 2012 sind sie noch deutlich von den Verhältnissen der Siebziger- bis Neunzigerjahre entfernt. Denn im Verhältnis zu ihren verfügbaren Einkommen haben die Deutschen früher weitaus länger für ihre eigene Immobilie arbeiten müssen als heute....
Das bedeutet, dass die deutschen Immobilienbesitzer im Schnitt 25 Prozent ihres Einkommens für Zins und Tilgung aufwenden. 2012 waren es erst 23 Prozent. „Aber in den Neunzigerjahren hat diese Quote bei 38 Prozent gelegen. Die Menschen haben damals einen viel größeren Anteil ihres Einkommens für die Finanzierung ihrer Immobilie gezahlt“, sagte Hagen.

...Erschwinglichkeitsindex für Immobilien in Deutschland ... Lesart: Je höher der Indexwert, desto mehr Immobilie können sich Deutsche für ihr Einkommen leisten.

Stand der Index 1975 noch bei unter 40, liegt er heute bei gut 100. Seinen Höhepunkt hatte er 2010 mit 130 Indexpunkten. In einem Zeitraum von 46 Jahren waren Immobilien relativ zum Einkommen 2010 am günstigsten– und sind heute noch immer günstiger als in jedem Jahr zwischen 1975 und 2005.
 
T

thesit27

Das kann bestimmt sein, aber leider sind heute die Nebenkosten deutlich höher geworden! Das darf man nicht vergessen.
Außerdem das ganze Leben der Menschen hat sich geändert. Konsum über Konsum! Urlaub MUSS sein, 2 Autos,2 E-Bikes, 4 Handys im Haushalt und ich könnte die Liste ewig weiterführen... Alleine die ganzen Streaming Angebote für TV (kenne Leute, die über 80€! im Monat dafür ausgeben... ) Sowas gabs alles in den 70er nicht. Will nicht sagen, dass alle Alles haben, aber die Mehrheit schon. Das Leben mit früher kann man überhaupt nicht mehr vergleichen...
 
G

Gelbwoschdd

Das bedeutet, dass die deutschen Immobilienbesitzer im Schnitt 25 Prozent ihres Einkommens für Zins und Tilgung aufwenden. 2012 waren es erst 23 Prozent. „Aber in den Neunzigerjahren hat diese Quote bei 38 Prozent gelegen. Die Menschen haben damals einen viel größeren Anteil ihres Einkommens für die Finanzierung ihrer Immobilie gezahlt“, sagte Hagen.
Da wäre jetzt halt noch interessant zu wissen, wie lange die Finanzierungen mit 38% des Einkommens in den 70ern bis 90ern im Durchschnitt gedauert haben und wie lange sie jetzt mit durchschnittlich 25% dauert!? Die Zinsen waren ja damals auch deutlich höher, ergo müsste die Tilgung ja theoretisch niedriger gewesen sein. Auch interessant wäre hier sicher die Eigenkapitalquoten von damals zu heute zu vergleichen. Keine Ahnung, ob es damals schon so viele 110%-Finanzierungen gab wie heute? Ich bezweifle das stark. Und es wurde halt damals definitiv im Schnitt mehr selbst gebaut und weniger schlüsselfertig, was die Kredithöhe natürlich auch beeinflusst.
Um es aussagekräftig zu bekommen müsste quasi sowas mit einbezogen werden, wie, die Haushaltsjahresnettoeinkommen im Verhältnis zur Kredithöhe und das sollte mit verglichen werden.

Also die reinen Anteile am Einkommen zu vergleichen, ist mir da etwas zu kurz gedacht.

Dennoch muss man sagen, dass man früher halt auch mit weniger zufrieden war als heute und daher mehr Einschränkungen in Kauf genommen hat.
Heute müssen ja viele auch immer das Neueste vom neuen haben (Smartphone, Fernseher,...) notfalls auch auf Pump.
 
B

Benutzer200

Da wäre jetzt halt noch interessant zu wissen, wie lange die Finanzierungen mit 38% des Einkommens in den 70ern bis 90ern im Durchschnitt gedauert haben und wie lange sie jetzt mit durchschnittlich 25% dauert!? Die Zinsen waren ja damals auch deutlich höher, ergo müsste die Tilgung ja theoretisch niedriger gewesen sein.
In den Hochzinsphasen hat 1% Tilgung für eine Laufzeit von 32 Jahren ausgereicht.
 
S

Scout**

Da wäre jetzt halt noch interessant zu wissen, wie lange die Finanzierungen mit 38% des Einkommens in den 70ern bis 90ern im Durchschnitt gedauert haben und wie lange sie jetzt mit durchschnittlich 25% dauert!? Die Zinsen waren ja damals auch deutlich höher, ergo müsste die Tilgung ja theoretisch niedriger gewesen sein. Auch interessant wäre hier sicher die Eigenkapitalquoten von damals zu heute zu vergleichen. Keine Ahnung, ob es damals schon so viele 110%-Finanzierungen gab wie heute? Ich bezweifle das stark.
Also so aus Erinnerungen aus den 1990ern und teilweise den späten 1980ern haben die damals typischen Finanzierungen immer auf Tilgung binnen 25 bis gut 30 Jahren abgezielt. Bis über das Alter von 65 (damaliges Rentensalter) galt als unanständig und als nicht durchzukriegen bei der Bank.

110% Finanzierungen waren bei Einfamilienhaus unbekannt. Üblich waren 60% Beleihungsgrenze, bis 80% waren möglich galten aber gerad bei den Älteren schon eher als Harakiri.:) Es wurde viel Muskelkraft als Eigenkapital eingesetzt und auch angerechnet. Damals haben auch viel mehr Bekannte und Freunde sich beim Bau mit eingesetzt, es gab gefühlt anteilig auch mehr Handwerker als heute.

Den Bauplan gezeichnet und eingereicht hat etwa der Cousin (Polier), der auch den Rohbau geleitet hat und der vom Fußballverein und zwei Onkeln dann mit durchgeführt wurde. Der Dachstuhl wurde vom Freund eines Freundes an mehreren Samstagen mit gestellten Helfern errichtet. Das Dach gedeckt und die Heizung eingebaut wurde vielleicht wieder auf Rechnung. Sonstiger Innenausbau erfolgte gerne mit der Großfamilie, mit einfacheren Fleißarbeiten wie die Dämmung anbringen oder Streichen wurden auch schon mal gegen kleines Handgeld die halbwüchsigen Kinder aus der Nachbarschaft beauftragt.

In den Dörfern hast du es nach Feierabend und Samstags überall Hämmern, Bohren und Sägen gehört. Viele Häuser wurden erst Jahre später überhaupt außen verputzt, die Außenanlagen waren bei Bezug bis auf das Nötigste auch nur rudimentär vorhanden.

Mensch, fühlt man sich da alt...bin übrigens selber Jahrgang 1975 und lebte damals im Vorspessart.
 
Zuletzt aktualisiert 23.09.2025
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