Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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chand1986

Warum? Und warum ist hier "sparen" und "investieren" gleichgesetzt? (Ist bspw in Japan nicht gerade ein Problem, dass wenig investiert wird?) Und warum sorgt das für niedrige Zinsen? Und warum ist "die Situation in den USA eine Andere"? Also, zu Teilen habe ich durchaus Gedanken, warum manche Dinge so sein könnten, andere sind wirklich eher "hä?". Insgesamt ist mir das zu viel "Das ist natürlich so. Das hängt so zusammen. Punkt." Ich kann nicht mal zwangsweise widersprechen, mir fehlt da auch einfach Wissen zu, aber ich habe auch das Gefühl, dass da zum Teil zu starke kausale Zusammenhänge als gesetzt gesehen werden, wenn es drumrum doch noch einige andere Faktoren gibt. (Oder es wirkt zumindest so in der Erklärung)

Das gerade andere Sachen (Krieg, Lieferengpässe, etc) aktuell einen viel stärkeren Einfluss haben, wurde ja schon viel festgestellt (und ja, habe ich mitgekriegt, hier auch gar nicht bestritten) - aber schwupps ist man nicht mehr bei "weil wir A haben, wird B passieren" sondern bei "weil wir A haben, und ich davon ausgehe, dass X und Y vorüber gehen, und Z so bleibt, wird tendenziell langfristig B wahrscheinlich passieren"
Die ZB setzt den Zins als Investitionsanreiz. Je niedriger, desto höher der Anreiz. In Japan wird relativ wenig investiert, WEIL gespart wird. Investitionen werden volkswirtschaftlich aus Krediten gemacht und laufen der Ersparnis in Geld voraus. So ist unser System aufgebaut. Banken verleihen ja nicht das Geld ihrer Sparer.

Amerika hat einen superflexiblen Arbeitsmarkt (hire & fire, extrem mobile Bevölkerung) und ist deshalb bereits am Beginn einer Lohn-Preis-Spirale, da mittlerweile nahezu Vollbeschäftigung herrscht. Die staatlichen Wachstumsimpulse als Reaktion auf Corona haben richtig Dampf gemacht.
Die FED hat nicht nur zusätzliche Mandate verglichen mit der EZB, sondern steht auch vor einer anderen Aufgabe. Also muss sie im Vergleich auch anders agieren -> mehr Zinserhöhungen.

Das führt zu einer Aufwertung des Dollar zum Euro, was unsere Energieeinkäufe noch teurer macht - ein Dilemma. Wenn die EZB mit den Zinsen folgt, um das zu dämpfen, riskiert sie eine Rezession.
Nun gibt es Lager, die sich entgegenstehen: Rezession sei Inflation vorzuziehen bzw. genau andersherum. Allerdings wird dabei immer von der Inflation durch die sich selbst treibende Lohn-Preis-Spirale ausgegangen, nicht von externen Angebotsschocks.

Momentan ist aber aus jeder Perspektive Bauen recht problematisch - wenig Material, teuer, Zinsen steigen. Das mendelt sich raus, wenn die Nachfrage einbricht - dann erkennt man aber den rezessiven Charakter.
 
i_b_n_a_n

i_b_n_a_n

...
Momentan ist aber aus jeder Perspektive Bauen recht problematisch - wenig Material, teuer, Zinsen steigen. Das mendelt sich raus, wenn die Nachfrage einbricht - dann erkennt man aber den rezessiven Charakter.
ein sehr schön knapp formulierter Satz der mEA vieles richtig zusammenfasst ... leider :eek:
Wie aber ist denn der Ausblick deiner Glaskugel z.B. für 2027 (bei gleichbleibend chaotischem Vorgehen der EZB) ?
 
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danielohondo

ein sehr schön knapp formulierter Satz der mEA vieles richtig zusammenfasst ... leider :eek:
Wie aber ist denn der Ausblick deiner Glaskugel z.B. für 2027 (bei gleichbleibend chaotischem Vorgehen der EZB) ?
Eine Rezession nächstes jahr oder auch dieses wäre aus unsere Sicht als Bauherren natürlich besser.
Die Zinsen können gar nicht weiter steigen, weil die Bundesanleihen fallen werden, was sie schon tun btw. Dazu noch wenig Nachfrage nach Baumaterial, bedingt durch Jobverlust der potenziellen Bauherren bzw. in schwierigen Zeit hält man Geld zusammen und baut nicht, weil der job nicht so sicher scheint.

Was danach passiert wissen wir, siehe 2009 und 2021 wie die Preise und die Wirtschaft angesprungen ist.

Ein mögliches Szenario ist aber die Degradation der deutschen Industrie, bedingt durch das Fehlen der günstigen russischen Ressourcen. Dann würde niemand mehr bauen.
 
Zuletzt aktualisiert 04.10.2025
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