Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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B

Buchsbaum

Es liegt doch am System, warum es sich nicht lohnt eine Einliegerwohnung mit anzubauen. Oder halt auch 2 oder mehr.

Die Gesetzgebung ist Vermieterfeindlich. Zahlt der Mieter die Miete nicht oder zerstört die Wohnung mutwillig, dann habe ich als Vermieter keine oder nur wenige Rechte, die im Ernstfall dann auch für mich existenzbedrohend sein können. Es kann nicht sein, dass ich als Vermieter ein Jahr brauche um den Mieter raus zu klagen und tausende Euro in Vorkasse gehen muss für Räumung usw.

Abrechnungen, Auflagen etc. machen es nicht attraktiver zu Vermieten.

Gepaart mit steuerlicher Förderung und einer vermieterfreundlicheren Gesetzgebung wäre es schon wieder leichter Wohnraum zu schaffen.
Eine fristlose Kündigung eines Mietverhältnisses bewirkt lediglich ein kleines Schulterzucken des Mieters.

In Spanien gehts ab in den Knast wenn die Wohnung zerstört wurde und der Schaden nicht beglichen wird. Ausbleibende Mietzahlungen werden dort als Betrug gewertet. Hier gibt es zwar den Mieteingehungsbetrug. Aber mit 1 Teilzahlung der Miete ist der schon umgangen.
Kann sein jemand zieht bei dir ein und wohnt 1 Jahr ohne auch nur 1 Euro Miete zu zahlen. Da kann man verstehen wenn die Häuser und Wohnungen leer stehen.

Aber das wird sich alles entwickeln. Derzeit diskutiert man im Rot Grünen Berlin lieber die Enteignung der Wohnungskonzerne als Anreize für den Wohnungsbau zu schaffen. Das neue dilettantische Heizungsgesetz behindert diesen dann im Weiteren.

Die Wirtschaftsweise Schnitzer fordert ja eine jährliche Zuwanderung von 1,5 Millionen Fachkräften. Ich weiß nicht wo die dann alle wohnen sollen?
Und ob die überhaupt hier her wollen. Wir sind ja nicht der Nabel der Welt. Oder besser gesagt nicht mehr.
In der DDR haben sie ja in den Siebzigern noch ein Wohnungsbauprogramm beschlossen. Gut, es waren meist nur Plattenbauten mit Fernwärme.
Damals ihrer Zeit weit voraus. Habeck wäre stolz darauf, aber 1989 war das Wohnungsproblem der DDR weitestgehend gelöst.

1973 wurde das Wohnungsbauprogramm der DDR beschlossen und bis 1989 wurden 3 Millionen Wohnungen gebaut. Bei nur 16 Millionen Einwohnern. Ich wusste schon immer, dass wir in der DDR der Zeit um Jahrzehnte voraus waren.

Da hatte man schon Fernwärmenetze, der ÖPNV wurde elektrifiziert, der gesamte Bahn und Busverkehr koordiniert, es gab in den Städten längst die grüne Welle und Verkehrssteuerungen, der Bau von Einfamilienhaus war reguliert, der individuelle Verkehr ebenso, es gab nur wenige Autos und die Autobahnen waren leer. Nur jeder Vierte DDR Bürger hatte ein eigenes Auto.

Man, was waren wir damals fortschrittlich.
 
F

fromthisplace

Vertrag ohne fixen Bauplatz? Hast du da im Suff was durcheinander gebracht?
Ich bin mir sehr sicher, dass du mal erzählt hast, dass ihr euren Werkvertrag unterschrieben habt, ihr dann aber nicht loslegen konntet, weil euer Bauplatz (deutlich) später als geplant fertig wurde.

Ähm... da war gestern wieder ne Flasche mit Hochprozentigem im Spiel? War ja auch schon spät und Sonntag vor der neuen blöden Arbeitswoche...
Ist einfach zu hoch für denjenigen dann. Ist ja auch nicht schlimm, kann halt nicht jeder.
Lies es dir bitte selbst nochmal durch. Solcher Quatsch sagt mehr über dich aus, als dir beim Schreiben vielleicht klar ist.
 
K

KarstenausNRW

Wie können den mehr als die Hälfte der Baukosten KFW Förderungen sein? Das geht doch nicht auf…
Mathe 6. Setzen ;-)

Förderung T€ 100 je Wohnung x irgendwas über 300 = rd. € 32 Mio. (Gesamtkosten 60 Mio. - kleines Grundstück, hohe Ausnutzung). KfW 297/298

Hab gerade mal nachgeschaut. Es sind 367 Wohnungen mit 12.200qm Wohnfläche. Dafür braucht es nur 7.700qm Grundstück (Kosten mit Baurecht bei 1.400€/qm)

Ach ja, weil wir gerade auch über Baupreise sprechen. Die reinen Baukosten liegen bei über 3.000€/qm.
 
K

KarstenausNRW

1973 wurde das Wohnungsbauprogramm der DDR beschlossen und bis 1989 wurden 3 Millionen Wohnungen gebaut. Bei nur 16 Millionen Einwohnern. Ich wusste schon immer, dass wir in der DDR der Zeit um Jahrzehnte voraus waren.
Jep. Die Wohnungen waren 25 Jahr nach Auflegung des Programmes zum Großteil schon wieder sanierungswürdig dank hochwertigem Plattenbau. Während des Programm verkamen allerdings die Altstädte, weil das Geld nur in die schicken Plattenbausiedlungssünden floss. Und in den Plattenbausiedlungen gab es dafür aber strukturelle Probleme (fehlende Infrastruktur und Verkehrsanbindung).

Zur Wiedervereinigung waren etwa jede vierte Wohnung in der DDR sanierungsbedürftig (das haben die Bewohner gesagt!) - im Westen nur 4%, eine Million Wohnungen galten als nicht mehr zu retten.

Zudem gab es 1990 auch in fast 20% der Wohnungen kein Badezimmer. Die Hälfte der Wohnungen wurde dezentral (gerne mit Kohle) beheizt (im Westen übrigens 90% mit Zentralheizung).

Jep, das hattet Ihr uns im Westen voraus. So schnell haben wir es nicht geschafft, den Wohnungsbestand kaputt zu kriegen.

Wer Ironie findet, darf sie behalten ;-)
 
B

Buchsbaum

Bitte nicht die Tatsachen verdrehen. Die Neubau Plattenbauten wurden zu 90 Prozent mit Fernwärme versorgt. Und jede wohnung hatte auch ein Bad. Klein und ohne Fenster, aber zweckmäßig.

Und trotz mangelnder Dämmung, dank billigen Öl aus der Sowjetunion waren die Wohnungen immer pudelwarm. Frieren oder sparen musste da niemand. Aber das Konzept mit der Fernwärme wird ja heute im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung wieder verstärkt in den focus gerückt.

Als wäre es die erstmalige Erfindung der Wärmewende. Da war die DDR vor 40 Jahren schon weiter.
 
H

HeimatBauer

Fernwärme gab es auch im Westen.

Der Bestand sowie die Wohnungen am "falschen" Ort sind wirklich das Thema. Ich schreibe "falscher Ort" weil es IMHO eigentlich der richtige Ort ist, nur sind keine Leute drin. Zu Coronazeiten sind teilweise die Leute aus München nach Memmingen gezogen weil für das eine Mal pro Woche ins Büro ist egal wie weit sie fahren. Jetzt machen die Firmen wieder Druck ins Büro zu kommen - nicht zwangsläufig 100% aber ausreichend oft um die Pendelei aus Memmingen doch doof zu finden. Aktuell suchen viele deshalb eine Wohnung in Arbeitsnähe - natürlich nur eine mit moderner Heizung und Dämmung. Tja, leiderleider sind nur diese geschmackvollen Altbauwohnungen auf dem Markt deren Sanierung man mittels Volksaufstand ("Gentrifizierung!") verhindert hat - nein, sowas will man natürlich nicht. Also wollte man schon mal, vor zwei Jahren, aber jetzt doch nicht mehr.

Woanders ist schon die 1B-Lage seit Jahren mit Brettern vernagelt weil sie niemand mehr haben will. Einfachverglasung, dünne Betonwände, da wird die Sanierung teurer als der Neubau. Neubau lohnt sich nicht weil wer will schon in eine Straße ziehen in der 90% der Häuser mit Holz zugenagelt sind.
 
Zuletzt aktualisiert 20.09.2025
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