Fernwärme Nutzung - Verbrauch und Kosten normal?

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Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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M

Mastermind1

Bei uns im Neubaugebiet ist Fernwärme Pflicht.
Wobei mir die Fernwärme auch empfohlen wurde hätte ich die Wahl gehabt.

Absolut zuverlässig
Keine extra Wartungskosten
Bei defekten oder ähnliches kommt sofort der Service und repariert kostenfrei.

Heizungsanlage muss nie erneuert werden.

Es ist wohl nicht ungewöhnlich, dass Gas oder Erdwärme nach der Garantie ordentlich Kosten verursacht
Die Frage ist aber in vielen ländlicheren Gegenden - was kostet der einmalige Anschluss bei einem Neubau?

Bei unserer Mutter wollten die 11.000€ einmalige Anschlussgebühr inkl. Übergabestation + zusätzlich benötigen WW Speicher für den Sommer.
Zum Glück gab es keinen anschlusszwang.
Und die Förderung der Anlage läuft (nach Nachfrage) in ca. 5 Jahren aus - was wenn es keine Subvention mehr gibt?
Dann wird das Fernwärmeheizen bei uns ein Problem.
Preis pro kWh knapp 4 Cent. Grundgebühr ?

Unser Konzept nun:
(Passivhaus - von vornherein geplant)

Sole WP (knapp 6000€)
Erdwärmekörbe 2000€ (Selbstbau) Einbau während Boden/Gartenaushub (1000€)

Die WP inkl Einbau ist somit günstiger als der reine Fernwärmeanschluss.

+ Zusätzlich Photovoltaik Anlage 7-10kWp.

10kWp kosten etwa 12.000€. (nach 7-10 Jahren Return of Invest - bei Strompreis Erhöhungen noch schneller)

Damit sollen die Heizkosten/WW Kosten + Haushaltsstrom auf 0€ gedrückt werden. Eher mit nem kleinen plus.

Ich halte von der Kombi WP und Photovoltaik mehr als von Fernwärme.


P.S. wir bekommen die Fernwärme nun für 1.000€ als Backup (falls unsere Heizung Mal ausfällt ) ohne Verpflichtungen

P.S. und das bei Fernwärme keine Wartungskosten/Reparaturen anfallen - naja - die Kosten müssen auf den Kunden umgelegt werden...
 
Nordlys

Nordlys

Aber rechne es Dir nicht schön. Zwar ist Heizkosten Null erreichbar, aber was hast Du zuvor schon an Extrainvestments getätigt? Aufpreis Passivhaus zu Energieeinsparverordnung Standard. Photovoltaik Anlage, Erdwärmebohrung oder oder...
Bei Fernwärme baut man Energieeinsparverordnung Standard ohne Heizung, und zahlt Anschlusskosten, Übergabepunkt. Meist ist das viel viel weniger als Deine Aufpreise. Nun musst Du eben gegenan sparen. Ob ich mit 60 das noch erleben würde?
 
M

Mastermind1

Aber rechne es Dir nicht schön. Zwar ist Heizkosten Null erreichbar, aber was hast Du zuvor schon an Extrainvestments getätigt? Aufpreis Passivhaus zu Energieeinsparverordnung Standard. Photovoltaik Anlage, Erdwärmebohrung oder oder...
Bei Fernwärme baut man Energieeinsparverordnung Standard ohne Heizung, und zahlt Anschlusskosten, Übergabepunkt. Meist ist das viel viel weniger als Deine Aufpreise. Nun musst Du eben gegenan sparen. Ob ich mit 60 das noch erleben würde?
Passivhaus war gesetzt ! Es wird ein grosses Haus samt grossem Grundstück verkauft und dafür eine Verkleinerung vorgenommen. Alles altersgerecht auf einer Ebene.

Keine Erdwärmebohrung - sondern Erdwärmekörbe. D.h der.Erdbauer buddelt ein bisschen mehr, Körbe rein, fertig.

Da die Gemeinde eine Regenwasser Teilfläche des Daches über einen Sickergraben haben will, perfekte Kombination. Durch das Regenwasser wird der Boden zusätzlich aufgeheizt.
Wir rechnen mit realistischer JAZ 5. Da Quelltemperatur sicher über 0 Grad. Eher 5-10grad.

2000kWh für heizen
1000kWh für WW.
3000kWh : JAZ 5 = 600kWh Strombedarf fürs heizen. + Grosszügiger Aufschlag... 1000kWh Strom für heizen + WW.
Bei 0,25€ pro kWh - Energiekosten von 250€ im Jahr.

Wie gesagt 11.000€ zahlt jeder Neubau (der FW will) in dem Baugebiet - das finde ich naja - und das bei einem Monopol!

D.h. mit den gesparten 2.000€ gegenüber den fw Anschluss könnten wir ca. 8 Jahre heizen/Ww zahlen
Kann mir jemand sagen was in 8 Jahren politisch noch mit Fernwärme ist?

Ich verlasse mich nicht auf ein System das durch EU/DE Subventionen attraktiv gemacht wird - solange nur die Förderung läuft -..das hier Biomasse zum Einsatz kommt ist eh nicht unser Geschmack.
 
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M

Mastermind1

Ganz vergessen, von der BAFA bekommen wir mind. 4000€ Förderung zurück
Aus 9.000€ Invest werden damit 5.000€.
D.h. gegenüber unserem fw Anschluss ca. 6.000€ gespart. Damit können wir 24 Jahre lang (ohne Preissteigerungen) heizen und WW zahlen.
Oder ne 5kWp Photovoltaik damit bezahlen ....
 
B

Bieber0815

[...]Fernwärme [...]Absolut zuverlässig[,] Keine extra Wartungskosten[.] Bei defekten oder ähnliches kommt sofort der Service und repariert kostenfrei. Heizungsanlage muss nie erneuert werden.
Das ist ganz sicher nicht kostenfrei. Fernwärme ist IMHO so eine Art Rund-um-Sorglos-Paket; man hat's warm, ohne eigenes Zutun in Technik, Platz für die Technik, Wartung und so weiter. Dieses Paket muss(!) seinen Preis haben, es muss zunächst (sagen wir mal auf 20 Jahre gerechnet) teurer sein als eine eigene Gastherme oder vergleichbares. Zugunsten der Fernwärme könnte sich dann eine Fixkostenverdünnung auswirken. Es ist halt (spezifisch) günstiger, mit einer großen Anlage 100 Häuser/Wohneinheiten zu heizen als dasselbe mit 100 kleinen Anlagen zu tun. Ein Teil dieser Ersparnis geht für die Verwaltung darauf, ein Teil verbleibt als Gewinn beim Betrieber und im Idealfall geht auch ein Teil an die Nutzer.

Neben der reinen Kostenbetrachtung geht natürlich das Gefühl ein, seine "eigene" Heizung zu haben oder nicht. Und natürlich sind die Wahlfreiheiten eingeschränkt (Fernwärmezwang ja/nein, Gasversorgung ja/nein, Energieeinsparverordnung, Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz).
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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