
i_b_n_a_n
das ist wohl so. Es gibt natürlich auch Ausnahmen. Mein Vater ist Schneidermeister, ein sehr schlecht bezahlter handwerklicher Beruf. Dennoch hat es mein Bruder zum höchsten akademischen Titel gebracht. Er ist Prof. an der FOM, und die kümmert sich auch darum das diese Dinge zukünftig anders laufen (können). Mein Bruder berichtet auch genau das wie du es hier geschildert hast. Extrem schwierig, aber nicht unmöglich einen "Schichtwechsel" vorzunehmen....
Bildung ist schon vorprogrammiert. Selbst,wenn ein Kind mit einer natürlichen guten Intelligenz auf die Welt kommt, das Umfeld aber schwierig ist und es keine guten Vorbilder gibt, dann schwindet einfach die Wahrscheinlichkeit den Absprung zu schaffen einfach immens. Und Mal ehrlich...an diejenigen, die hier Eltern sind: haben eure Kinder Kontakt mit Kindern aus prekärem Umfeld? Also woher sollen da die Vorbilder kommen?
Als Kind wurde ich Mal von der Familie einer Freundin eingeladen zu einer Woche Reiterferien, damit sie nicht alleine fahren muss. Gott, was war das für ein Glück für mich. Im Leben hätten wir diese 250 DM nicht zahlen können.
Meine Schwester wie auch ich haben das Studium abgebrochen, sind aber inzwischen alle glücklicherweise keine Schlechtverdiener mehr ;-). Alle Kinder meiner Geschwister (es sind 6) sind spätestens im 2.ten Bildungsweg nun fertig mit dem Studium oder sind noch dabei. Ich habe keine leiblichen Kinder "nur" eines adoptiert und 2 weitere Stiefkinder. Die kommen aus einem sehr ärmlichen Umfeld aus dem Ausland und nur die jüngste "hat es geschafft" mit viel Unterstützung (Privatschule) einen guten Abschluss zu bekommen (kein Studium).
Zudem: Ein eigenes Zimmer habe ich nur ganz früher nicht gehabt (mit meinem Bruder geteilt), trotz sehr sehr wenig Geld in der Familie hatte ich nie den Eindruck das mir was fehlt oder ich etwas nicht machen konnte was ich wollte.