Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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J

Joedreck

Warum hab ich nur den Eindruck, als ob diese Menschen immer nur herausgeholt werden, wenn es darum geht, etwas abzuwehren, was man selber nicht möchte? Und nicht wenn es darum geht, diese Gesellschaftsschichten zu unterstützen? Die Handwerker, die ich kenne, machen sich keine Sorgen über eine E-Auto Pflicht, sondern dass Bauherren lieber Bauteile wie Fenster, Fliesen, Badewannen billig im Internet bestellen und vom osteuropäischen Amateuren oder ausgebeuteten Handwerkern eingebaut werden. Oder der Schlachter, der in Konkurrenz zum Discounter steht?
Das eine bedingt aber das andere. Ich weiß, auch viele besser situierte sind "Pfennigfuchser" um es mal plastisch darzustellen.
Der Handwerker gibt seine Kosten allerdings logischerweise an den Kunden weiter. Der Kunde ächst unter den immer teureren Preisen. Und vergiss bitte nicht: in der Regel verdient der Meister bzw. der Inhaber das meiste Geld in dem Betrieb. Die Angestellten in der Regel nämlich nicht. Und diese Einkommensschicht treffen hohe Mobilitätskosten, Gaspreise etc am meisten.
Der Inhaber kauft, legt um und schreibt ab. Der Geselle zahlt 20€ mehr pro Tankfüllung und fragt sich wie er die Heizkosten im kalten Winter am besten bezahlt.
Das wird nur nicht mehr wahrgenommen.
 
C

CC35BS38

Um mit ein paar Mythen aufzuräumen:
Thema E-Auto: Bei E-Fuels bleiben von der ursprünglich eingesetzten Energie 15% über. Bei E-Autos 70-80%. Für Anhängerbetrieb, Oldtimer etc sind sie sicher eine Möglichkeit, für die breite Masse aus der energetischen Betrachtung heraus nicht. Ähnlich sieht es energetisch bei Wasserstoff als Gasersatz gegen eine WP aus. Und nutzbar sind E-Autos auch auf dem Land bis auf wenige, berechtigte Ausnahmen. Verboten ist ja zum Glück auch nichts, das wird sich eh über die Kosten regeln (Momentan kosten 100km E-Auto 5€ und 100km Verbrenner 10€).
Thema Dämmung (und ihre Bilanz): Sehr wenig des momentan genutzten Öls wird für Dämmmaterialherstellung aufgewendet (<1%). Das meiste wird verbrannt, ob im Auto, Haus oder wo auch immer. Dämmung spart über 50 Jahre das 80-fache des für die Herstellung benötigten Öls ein. Die preisliche Seite ist wieder was anderes, gerade momentan. Aber auch das wird sich angleichen bis es finanziell "Sinn" macht zu dämmen.
Thema Photovoltaik: Im Neubau ist es mMn schier lächerlich sich über eine Pflicht aufzuregen. Die 10-15k bei einem Projektvolumen ab 350k als "Genickbrecher" zu betiteln entspricht nicht der Wahrheit. Bei Bestandskäufen und Projekten von 150k-250k machen die 15k dann schon mehr aus, da verstehe ich die Finanzsorgen. Aber auch da rechnet es sich finanziell eine Photovoltaik zu installieren, wenn die Bank denn bei der gesteigerten Finanzierungssumme mitspielt. Und mit jeder selbst genutzten kWh lohnt es sich finanziell mehr. Und dass es sich finanziell lohnt ist doch immer der beste Ansatz für Veränderung.
Und gerne weiterdiskutieren, aber bitte ohne 3. Reich oder alter Mann Vergleich.
 
M

Myrna_Loy

Das ist aber schwer vereinfacht und betrifft nur wenige der größeren Betriebe. Der normale, kleine Handwerksbetrieb kennt nicht derart große Unterschiede.
Die Häuser werden ja nicht nur wegen der Umweltschutzauflagen teurer, es sind doch eher die Träume von 40 qm pro Bewohner, die Doppelgarage, die Walk-In Duschen, die Ankleide und der Allraum mit der 30.000 Euro Küche.
Freunde von uns haben gerade ein 160 qm Haus mit Garage für 350.000 Euro auf kfw 40 Standard in Niedersachsen gebaut. Nicht weil sie mussten, sondern weil sie wollten. Das Haus ist in der Bauweise sehr traditionell, aber trotzdem total individuell und gemütlich.
 
D

Deliverer

Dass Du die Wahl hast. Andere eben nicht mehr. Dass ist dann als Zwang empfunden und wer lässt sich schon gern zu etwas zwingen?
Gefühlt würde ich ja sagen, dass die, die wirklich keine Wahl haben, nicht die sind, die wirklich hart von bspw. einer CO2-Steuer getroffen werden. Kleine Wohnung, kleines Auto (und häufig auch keines), keine Urlaubsreisen und kein Spazierenfahren mit der Harley. Aber ja, ich habe keine Zahlen parat und es wird sicher Härtefälle geben. Und die sollten von unserem Sozialsystem abgefangen werden.
 
N

NoSchnitzers

Thema Photovoltaik: Im Neubau ist es mMn schier lächerlich sich über eine Pflicht aufzuregen. Die 10-15k bei einem Projektvolumen ab 350k als "Genickbrecher" zu betiteln entspricht nicht der Wahrheit.
Wie ich dieses Argument hasse...
Es geht mir hier nicht um die Photovoltaik-Anlage sondern um das Motto "15k hin oder her".
Wie oft wir diesen Satz in letzter Zeit gehört haben ist nicht mehr normal.

-2k für ne Lüftungsanlage
-6k um statt Gas ne Wärmepumpe zu haben
-Dann fehlen jetzt ja nur noch 20k und man könnte von KFW55 auf KFW40 upgraden
-und weil wir ja ne Wärmepumpe haben am besten noch die Photovoltaik für 10-15k drauf und dann noch der Batteriespeicher.
-Aber bitte nicht vergessen dass man beim Hausbauen auch immer noch einen Puffer braucht.

Egal von welchem Projektvolumen man redet, Geld kann man nur einmal ausgeben und dann ist es weg.
Dann zu sagen bei 350k ist es kein Genickbrecher mehr finde ich sehr ignorant. Um bei der Energieeinsparung zu bleiben: Vlt. will jemand lieber ein KFW40 Haus bauen anstatt KFW55 + Photovoltaik?
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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