Ich finde unser Schulsystem nicht uneingeschränkt gut (waren ja dieses Jahr selber schon im Schulamt und wären bis zum Kultusministerium gegangen) jedoch gibt es Hilfen, die auch angenommen werden müssen. Man kann nicht alles von den Eltern nehmen.
Unser Hort hat eine sehr gute Hausaufgabenbetreuung. Du kannst dich drauf verlassen, dass die Hausaufgaben vollständig erledigt sind, das ein oder andere nochmal erklärt wurde. Trotzdem sagt Schule und Hort für die 1. Klasse, 10 min lesen üben muss zu Hause gemacht werden, schaut jeden Tag in die Schulunterlagen was gemacht wurde. Selbst das bekommen einige Eltern nicht auf die Reihe.
Die Bildungsteilhabe wird ganz verhalten abgerufen - ob das nur auf dem Dorf so ist, weil ja jeder jeden kennt - keine Ahnung.
Die OGS hat vom Freistaat Bayern dieses Jahr ein (recht großzügiges) Budget bekommen für Nachhilfe um die Coronadefizite auszugleichen. Wer geht in die OGS? Nicht die Kinder/Jugendlichen die es "nötig" hätten. OGS ist kostenfrei, bis auf die Teilnahme am warmen Mittagessen (40 Euro im Monat). Es kann sich auch jeder ein Brot mitnehmen, dann muss gar nichts gezahlt werden.
Dazu kommt das es Familien nicht auf die Reihe bekommen, die Kinder pünktlich zum Schulbus zu schicken. Es fehlen immer die gleichen Kinder. Die werden dann halt mal wieder für 1 Tag krank gemeldet. Wie willst du das im besten Schulsystem abfangen?
Allerding gibt es auch bildungsferne Familien, deren Kinder immer pünktlich mit vollständigen Hausaufgaben erscheinen, die sich kümmern tun und machen.
Gerade in ländlichen Raum gehen alle in die gleiche Schule. Da sitzt der Arztsohn, neben dem Jungen dessen Vater im Knast sitzt, dahinter die Unternehmertochter die mit der Tochter der Zugehfrau befreundet ist. Da ist erstmal eine ganz andere Chancengleichheit gegeben, wie z.B. in den USA wo jeder der es sich leisten kann, sein Kind auf eine private Einrichtung schickt.