
WilderSueden
Nur sind die 100k nach 45 Jahren keine 100k wert. Das entspricht bei 2% Inflation eher heutigen 40k, dann musst du noch Steuern auf den Nominalgewinn (also auch auf die Inflation) zahlen. Bleibt nach Steuern bestenfalls ein Drittel der 100k übrig. Davon kannst du dann einen Hunderter heutiger Kaufkraft pro Monat entnehmen. Für die Altersvorsorge muss man klotzen, nicht kleckern.Mit 20 Jahen einen Fondssparplan mit 50 Euro starten, 45 Jahre besparen und schwupp haste im Alter knapp über 100.000 Euro im Depot.
Das eigentliche Problem an der Geschichte ist nicht wissen oder vorbereiten. Es ist die Mehrfachbelastung, auf der einen Seite hohe Rentenbeiträge für die alte Generation zu zahlen, auf der anderen Seite fürs eigene Alter vorzusorgen. Und dann sollte man auch noch Kinder zur Stabilisierung des Systems zeugen.
Es hilft an der Stelle auch nicht wirklich, dass der Staat ein Subventionsprogramm für die Versicherungswirtschaft als Altersvorsorge tarnt. Denn ein Riester ist in den allermeisten Fällen nichts anderes und auch die typische Betriebsrente ist ebenfalls schlecht. Die Steuer- und Sozialabgabenvorteile in der Ansparphase werden durch die entsprechenden Belastungen in der Ausgabenphase größtenteils aufgefressen, die hohen Kosten und niedrige Rendite geben dem Konstrukt dann den Rest. Gerade für Leute, die in den 2010ern ins Berufsleben gestartet sind, sind Riester und BAV aufgrund von Garantien in Kombination mit Nullzins für die Tonne.