Finanzierung / Nachversteuerung Wohn-Riester

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Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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SirTomek

Die 20 % sind ein gemittelter Wert den ich einfach mal angenommen habe... Der Spitzensteuersatz von 45 % wird ab einem Jahreseinkommen von 250.731 € erhoben. In diesem Einkommensbereich sollte eine etwaige Nachbesteuerung keine Rolle mehr spielen ;)

Um deine Frage bzgl. der Finanzierungsbausteine zu beantworten:

BSH-Riester: 150.000 € (gesamte Laufzeit, 2,15 %)
Bank-Darlehen: 160.000 € (Zinsbindung: 10 Jahre, 2,5 %)
KFW: 50.000 € (1,9 %)

Deine 1,41 % sind natürlich super. Wobei deine (du hattest dein Finanzierungskonzept ja vorgestellt) Kredite nicht von jedem in Anspruch genommen werden können und somit nur partiell vergleichbar sind. Aber das hattest du ja selbst geschrieben.

Wenn du noch hilfreiche Hinweise bzgl. der Finanzierungsgestaltung hast -> Immer her damit :-D
 
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toxicmolotof

immerhin ist es eine erstrangige Finanzierung mit angehangenem Bausparvertrag. Das ist zumindest schon mal vernünftiger, als manche Varianten, die hier auftauchen. Der Bausparvertrag-Anteil liegt bei knapp über 40%.

Es gibt Bausparkassen, die Empfehlen einen nachrangigen Bausparvertrag-Anteil von 30-40%. Daran scheint sich der Berater schon mal gehalten zu haben. Das zeugt von ein wenig Weitsicht mit weniger Profisionsgier als bei anderen Angeboten.

Die Konstruktion kann so gesehen, sehr allgemein gehalten, schon recht vernünftig sein, wobei 2x 75TEUR Bausparvertrag auch erstmal bespart werden müssen. Ich persönlich würde den Baustein so groß wie nötig, aber so klein wie möglich halten.

Die Kfw ist dem Zinssatz nach zu urteilen ein 10jähriges 153er? Richtig? Sonst bitte korrigieren. Da ist der Zins seit dem 1.7. auf 1,75% runter.

Der Bank-Zinssatz zeugt von einer Finanzierung über 80% des BW, sprich wenig Eigenkapital. Ich würde an Eurer Stelle noch prüfen, ob das KFW-Programm 124 auch in Frage kommt. Da könntest du u.U. besser mit fahren für einen weiteren Teil der Finanzierung.

Nochmal was zum Steuersatz. Ich hatte in den letzten 10 Jahren eine Gehaltssteigerung um etwas über 50%, davon waren etwa 35%-Punkte Tarifverträgen geschuldet, die anderen 15% Gehaltserhöhungen auf Grund von Qualifikation. Wenn ich davon ausgehe, dass sich der Tarifvertrag im Mittel bis zur Rente entsprechend weiterentwickelt und zumindest die nächsten 20 Jahre auch die Qualifikation noch eine Rolle spielt sieht es so aus: Heute "förderungswürdige" 37 TEUR p.a., dann habe ich bei Rentenbeginn etwa 140TEUR Einkommen und das ohne zu den gut Verdienenden zu gehören.

Der schmerzhafte Spitzensteuersatz liegt aktuell bei 42% und ist bei Paaren bereits bei unter 120TEUR erreicht. Die extra 3% ab 250TEUR sind nur Farce, damit das mit den 42% viel früher nicht so auffällt. So ganz abwegig ist das nicht, wenn man bedenkt, dass dieser Steuersatz vor nichteinmal 20 Jahren auch schon mal bei 53% lag, Tendenz zur Zeit noch fallend. Aber ich würde da keinen einzigen Euro drauf wetten, dass das so bleibt.
 
S

SirTomek

Hallo toxic,

herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort.

Der BSH sieht vor, dass wir 10 Jahre lang ca. 640 € (also 2 * 320 €) ansparen (BSH wird bei ca. 40 % zuteilungsreif). Nach 2027 würden dann p.M. 770 € zur Tilgung fällig werden.

Deine Vermutung über die Höhe des Eigenkapital ist korrekt. Wir liegen bei einer Finanzierungsquote von ca. 90 %.

Danke für den Hinweis bzgl. des KfW-Kredits. Ich werde kommenden Montag direkt den Bankberater auf das Programm 124 ansprechen und Ihn um Stellungnahme bitten. Zählen die KfW-Kredite eigentlich wie Eigenkapital? Das müsste ja bedeuten, dass die Zinskonditionen besser werden, wenn ich insgesamt 100.000 € bei der Kfw finanziere?

Bzgl. des Steuersatz gebe ich dir nur eingeschränkt recht. Allerdings ist hier eine Diskussion nur begrenzt zielführend, da sich hier die Diskussionsteilnehmer einfach auf Ihr Bauchgefühl verlassen.
 
T

toxicmolotof

Verdient Ihr beide genau gleich viel, dass Ihr auf 2x 320 Euro kommt? Oder wie kommt der Berater auf diese Summe? Lasst Euch das bitte einmal erklären. Ich glaube, dass er dort u.U. ein wenig über das Ziel hinaus schießt.

Ein Ratschlag gilt so oft im Leben: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. In diesem Sinne solltet Ihr meiner Meinung nach in beide Bausparvertrag nur so viel einzahlen, um den maximal möglichen Vorteil (Zulage und steuerliche Berücksichtigung) zu erzielen. Eine Besparung darüber hinaus macht nur bedingt Sinn (und führt wieder zum üblichen Thema mit Tilgungsersatzleistungen und damit verbundenen langen Zeit der hohen Zinszahlung auf den vollen Betrag).

Die maximale Riester-Förderung liegt bei 2.100 Euro pro Person und Jahr, davon werden die Zulagen abgezogen. Wenn Du mir euer beider Jahresbruttoeinkommen (getrennt) und existierende Kinder verratet, kann ich da ein wenig detaillierter drauf eingehen. Jetzt mit einem Beispiel zu rechen ist nicht zielführend.

Wenn Ihr 10 Jahre lang jeder 320 Euro monatlich + Grundzulage einzahlt, habt ihr nach 10 Jahren etwa 2* 40TEUR zusammen, von der Höhe her ein wenig mehrmehr als ist mindestens haben müsstet. Je nach Bausparvertrag 40-50% der Bausparsumme, also nur ca. 60-75 TEUR. Da schießt ihr mit der Konstruktion deutlich zu hoch. Den gesparten Teil könnte man in eine höhere Tilgung des Darlehens stecken, welches die höchsten Zinskosten hat.

Eigentlich müsste die Bank das Bauspardarlehen nachrangig ansehen im Rahmen einer Finanzierung aus einer Hand. An der Stelle sollte die Kondition schon wesentlich besser werden, da die BSK in der Regel in den Nachrang geht. Das auf jeden Fall prüfen und dort nachhaken, wie die Besicherungsstruktur im Detail zwischen Bank und BSK aussieht!

Bei der KFW kann man das nicht präzise sagen. In der Regel wird die KFW durch die gleiche Grundschuld gesichert, wie das Bankdarlehen. Ebenso erfolgt die Kreditvergabe la über diese Bank. In der Regel gehen die Banken daher vom gleichen Rang der Kredite aus, was dann dazu führt, dass dieser Kredit nicht als Eigenkapital angesehen wird. Ausnahmen bei Banken mag es geben, wirst du aber vermutlich bundesweit an einer Hand abzählen können. Da macht es eher Sinn, über einen Rabatt bei der KFW Kondition zu verhandeln. Das macht zwar deutlich weniger aus, aber die eine oder andere Bank gibt da schon mal 10-20BP, klassische Hausbanken tun sich dabei aber doch eher schwer. Das findet man in der Regel bei der einen oder anderen Direktbank oder bei Kreditvermittlern.
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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