Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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WilderSueden

WilderSueden

Zum Thema Wohnfläche pro Kopf geht gerade eine Agenturmeldung durch die Medien. Hier mal die Grafik. Man sieht sehr schön, dass zumindest ein größerer Teil der durchschnittlichen Wohnfläche pro Kopf durch den steigenden Anteil an Single-Haushalten, insbesondere älteren Alleinstehenden, bedingt sein dürfte


Durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf 2022 nach Haushaltsgröße und Alter (Balkendiagramm)
 
C

CC35BS38

Das ist ja mal typisch NEUBAU Forum. Hier tönen die obersten 10% vollmundig, dass man sich bei den geplanten EU-Zwangssanierungen mal nicht so anstellen solle. Das sagen diejenigen im Neubauhaus. Ist ja klar. Man selbst ist ja nicht betroffen. Keiner konnte vor zwei, drei Jahren ahnen, dass die Gaspreise sich verdoppeln und auch nicht, dass die Sanierungspläne der Politik so tief in das Eigentum eingreifen. Wenn man jetzt zusätzlich zu den verdoppelten Energiepreisen sein 70er Jahre Haus für 70.000€ sanieren soll kann ich die Verzweiflung schon verstehen. Das war überhaupt nicht absehbar
Da widerspreche ich vehement. Wer nicht hinterm Mond lebt und sich mit Immobilien beschäftigt hat wusste das. Und das sollte jeder der auch eine Immobilie erwirbt. Es war absehbar dass man energetisch sanieren muss. Für Käufer wie auch für Besitzer. Ich habe weder Mitleid mit Leuten, die sich die Sanierung schön rechnen beim Hauskauf und die Preise hochtreiben, idealerweise in Verbindung mit 10 Jahren Zinsbindung, noch mit Besitzern. Wer schon Besitzer war und den Anstieg nicht absehen konnte ist das schon mindestens 10-15 Jahre. Bei 3€/qm Instandhaltungsrücklage die man weglegen sollte ergeben sich in 15 Jahren 81.000€ Rücklage. Auch diese Daumenregel ist kein Geheimnis und würde die notwendige Sanierung decken. Die Realität ist: die Leute kaufen sich lieber ein teures Auto oder fahren in Urlaub und denken, sie könnten 50 Jahre ohne Sanierung ihr Haus herunterwirtschaften. Es zeigt sich: Falsch gedacht.
 
Jean-Marc

Jean-Marc

Ruhig bleiben. Zinsen werden in 2024 wieder deutlich günstiger. Fängt evtl. schon ende 2023 an. Dann beginnt das Spiel wieder von vorne.
Die Inflation ist mit 6,1 Prozent (Mai 2023) immer noch deutlich zu hoch, um den Leitzins nach unten anpassen zu können.
Das die Bauzinsen zuletzt etwas rückläufig waren, hat auch den Hintergrund, dass viele Banken momentan auf Zinsmarge verzichten, damit die Kreditnachfrage nicht vollständig zum Erliegen kommt. Sollte der Leitzins wieder gesenkt werden, so ist mit einer sofortigen Weitergabe an die Kunden noch nicht zu rechnen.

Es war absehbar dass man energetisch sanieren muss. Für Käufer wie auch für Besitzer.
Jein. In der Tragweite, wie es laut EU-Gebäuderichtlinie kommen soll, war das ganz sicher nicht absehbar. Das man bei einem alten Haus mit schlechter Energieeffizienz mit Investitionen rechnen muss, ok, aber die Entscheidungsgewalt über das "Wann" und "Wie" hatte immer noch der Eigentümer. Inzwischen hagelt es dazu gesetzliche Fristen und Vorschriften und der Hauseigentümer ist im Grunde nur noch Befehlsempfänger, der das alles brav umzusetzen hat.
Die Politik hat die letzten Jahre immer wieder gebetsmühlenartig versucht, den Leuten den energetisch besseren Neubau auf der grünen Wiese auszureden und stattdessen Omas Häuschen schmackhaft zu machen. Man wollte, dass die Leute diese alten Hütten kaufen und flott machen. Bei solchen alten "Schätzchen" ist aber klar, dass zusätzlich auch Geld für kosmetische Maßnahmen benötigt wird. Jeder hier weiß ungefähr, was zwei neue Bäder auch ohne Schnickschnack schnell mal kosten. Wenn ich dann fast zeitgleich noch energetisch sanieren muss, weil mich sowohl Energiepreise als auch gesetzliche Vorgaben erdrücken, kann ich auch gleich neu bauen. Ich denke nicht, dass man als Bestandskäufer in 2020/2021 die weitere Entwicklung danach bereits auf dem Zettel haben musste.
 
se_na_23

se_na_23

Man muss ja nur Neubaugebiete künstlich (staatlich) verknappen und schon werden für diese Häuser wieder super Preise bezahlt da dort eben auch abgerissen und neu gebaut werden kann/darf
 
B

BackSteinGotik

Das habe ich nicht gesagt.

Doch, es war 2020 klar, dass die nächsten Jahre die Energiekosten politisch gewollt stark steigen werden.
[..]
Deswegen haben wir auch 100k aufwärts für eine Sanierung eingerechnet. Mit dem Effekt, dass man eigentlich gar kein Gebot mehr abgeben brauchte, denn die Häuser waren dann viel zu teuer. Für den Kaufpreis plus Kaufnebenkosten plus Teilsanierung konnte ich in ähnlicher Lage neu bauen, inklusive Grundstück, Küche, Außenanlagen und habe einen Standard, der das sanierte Haus deutlich übertrifft.
Mir ging es genau so. Hatte von Anfang an geschaut, wie man ein älteres Sanierungshaus entsprechend ins Jetzt bringen kann. Dazu benötigt man natürlich mehr als ein wenig Farbe und vielleicht mal ein neues Fenster, und der Preis der Sanierungsbasis darf nicht zu hoch sein. Jetzt hat der Markt diese Sicht übernommen und die Mängel bepreist. Da sind dann mal fix 200.000€ Blasenaufschlag aus der Immobilie raus, und es muss dennoch energetisch saniert werden.

Ziemliche Zwickmühle nun für denjenigen, der weder die Wertkorrektur noch die Sanierung stemmen kann. Aber eben auch so ziemlich selbstverschuldet.
 
B

BackSteinGotik

Zum Thema Wohnfläche pro Kopf geht gerade eine Agenturmeldung durch die Medien. Hier mal die Grafik. Man sieht sehr schön, dass zumindest ein größerer Teil der durchschnittlichen Wohnfläche pro Kopf durch den steigenden Anteil an Single-Haushalten, insbesondere älteren Alleinstehenden, bedingt sein dürfte
Was jedem mit etwas Einblick in die Demografie und den Wohnungsmarkt ja auch klar war. Aber Medien und Politik wollten ein Narrativ befeuern, vom Flächenfrass und den platzgierigen Bewohnern, die einfach nicht die Vorteile einer Berliner Mietskaserne der (vor-)letzten Jahrhundertwende wahr haben wollen. So sind die bösen Familien mit 2-3 Kindern im noch böseren Einfamilienhaus oder der Doppelhaushälfte gerne mit den 50m² pro Kopf in Zusammenhang gerückt worden..
 
Zuletzt aktualisiert 20.09.2025
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