Baukosten gehen aktuell durch die Decke

5,00 Stern(e) 260 Votes
S

Sunshine387

Das ist ja mal typisch NEUBAU Forum. Hier tönen die obersten 10% vollmundig, dass man sich bei den geplanten EU-Zwangssanierungen mal nicht so anstellen solle. Das sagen diejenigen im Neubauhaus. Ist ja klar. Man selbst ist ja nicht betroffen. Keiner konnte vor zwei, drei Jahren ahnen, dass die Gaspreise sich verdoppeln und auch nicht, dass die Sanierungspläne der Politik so tief in das Eigentum eingreifen. Wenn man jetzt zusätzlich zu den verdoppelten Energiepreisen sein 70er Jahre Haus für 70.000€ sanieren soll kann ich die Verzweiflung schon verstehen. Das war überhaupt nicht absehbar und hier haben Natürlich viele gute Reden in ihrem Neubau. Zum Glück wurde gestern der Großteil des Heizungs-Hammers gestoppt. Jetzt muss nur noch die EU ihre Verbotspläne aufs Eis legen. Das wird am Ende nämlich alles nicht kommen. Denn machen wir uns nichts vor, Politik gegen einen Großteil der Menschen funktioniert nun mal nicht. Auch schon aus eigenen Interesse der Parteien bei der nächsten Wahl, um in den Stimmen nicht vollkommen nach unten zu gehen. Klimaschutz geht nur mit den Menschen und nicht gegen diese.
 
WilderSueden

WilderSueden

Hier tönen die obersten 10% vollmundig, dass man sich bei den geplanten EU-Zwangssanierungen mal nicht so anstellen solle.
Das habe ich nicht gesagt.
Keiner konnte vor zwei, drei Jahren ahnen dass die Gaspreise sich verdoppeln und auch nicht, dass die Sanierungspläne der Politik so tief in das Eigentum eingreifen. Wenn man jetzt zusätzlich zu den verdoppelten Energiepreisen sein 70er Jahre Haus für 70.000€ sanieren soll kann ich die Verzweiflung schon verstehen
Doch, es war 2020 klar, dass die nächsten Jahre die Energiekosten politisch gewollt stark steigen werden. Dass jetzt der Ukrainekrieg das etwas beschleunigt hat, war nicht absehbar. Wobei der Effekt schon fast wieder raus ist. Ist letztendlich auch egal, warum die Preise steigen. Es war klar, dass sie steigen werden und auch, dass Sanierungspflichten in irgendeiner Form kommen werden. Alles andere war höchst naiv. Seit fast 20 Jahren wird von Energiewende und energetischer Sanierung geredet.
Deswegen haben wir auch 100k aufwärts für eine Sanierung eingerechnet. Mit dem Effekt, dass man eigentlich gar kein Gebot mehr abgeben brauchte, denn die Häuser waren dann viel zu teuer. Für den Kaufpreis plus Kaufnebenkosten plus Teilsanierung konnte ich in ähnlicher Lage neu bauen, inklusive Grundstück, Küche, Außenanlagen und habe einen Standard, der das sanierte Haus deutlich übertrifft.

Mir ist auch klar, dass das für den einen oder anderen hart ist. Gerade die ältere Generation, die ihre Rente mit der Illusion geplant hat, dass mietfrei wohnen auch kostenfrei wäre. Letztendlich gibt es aber zwei grundsätzliche Richtungen und die sind nicht miteinander vereinbar. Entweder man reduziert den Energieverbrauch ernsthaft und insbesondere auch im Bestand oder man lässt es komplett sein.
 
T

theydontknoww

Ruhig bleiben. Zinsen werden in 2024 wieder deutlich günstiger. Fängt evtl. schon ende 2023 an. Dann beginnt das Spiel wieder von vorne.
Hast du auch noch die Lottozahlen von nächster Woche und kannst mir sagen, wie im Sommer 2027 das Wetter sein wird? Scheinst ja hellseherische Fähigkeiten zu besitzen.
 
WilderSueden

WilderSueden

Zum Thema Wohnfläche pro Kopf geht gerade eine Agenturmeldung durch die Medien. Hier mal die Grafik. Man sieht sehr schön, dass zumindest ein größerer Teil der durchschnittlichen Wohnfläche pro Kopf durch den steigenden Anteil an Single-Haushalten, insbesondere älteren Alleinstehenden, bedingt sein dürfte

baukosten-gehen-aktuell-durch-die-decke-632146-1.png
 
C

CC35BS38

Das ist ja mal typisch NEUBAU Forum. Hier tönen die obersten 10% vollmundig, dass man sich bei den geplanten EU-Zwangssanierungen mal nicht so anstellen solle. Das sagen diejenigen im Neubauhaus. Ist ja klar. Man selbst ist ja nicht betroffen. Keiner konnte vor zwei, drei Jahren ahnen, dass die Gaspreise sich verdoppeln und auch nicht, dass die Sanierungspläne der Politik so tief in das Eigentum eingreifen. Wenn man jetzt zusätzlich zu den verdoppelten Energiepreisen sein 70er Jahre Haus für 70.000€ sanieren soll kann ich die Verzweiflung schon verstehen. Das war überhaupt nicht absehbar
Da widerspreche ich vehement. Wer nicht hinterm Mond lebt und sich mit Immobilien beschäftigt hat wusste das. Und das sollte jeder der auch eine Immobilie erwirbt. Es war absehbar dass man energetisch sanieren muss. Für Käufer wie auch für Besitzer. Ich habe weder Mitleid mit Leuten, die sich die Sanierung schön rechnen beim Hauskauf und die Preise hochtreiben, idealerweise in Verbindung mit 10 Jahren Zinsbindung, noch mit Besitzern. Wer schon Besitzer war und den Anstieg nicht absehen konnte ist das schon mindestens 10-15 Jahre. Bei 3€/qm Instandhaltungsrücklage die man weglegen sollte ergeben sich in 15 Jahren 81.000€ Rücklage. Auch diese Daumenregel ist kein Geheimnis und würde die notwendige Sanierung decken. Die Realität ist: die Leute kaufen sich lieber ein teures Auto oder fahren in Urlaub und denken, sie könnten 50 Jahre ohne Sanierung ihr Haus herunterwirtschaften. Es zeigt sich: Falsch gedacht.
 
Jean-Marc

Jean-Marc

Ruhig bleiben. Zinsen werden in 2024 wieder deutlich günstiger. Fängt evtl. schon ende 2023 an. Dann beginnt das Spiel wieder von vorne.
Die Inflation ist mit 6,1 Prozent (Mai 2023) immer noch deutlich zu hoch, um den Leitzins nach unten anpassen zu können.
Das die Bauzinsen zuletzt etwas rückläufig waren, hat auch den Hintergrund, dass viele Banken momentan auf Zinsmarge verzichten, damit die Kreditnachfrage nicht vollständig zum Erliegen kommt. Sollte der Leitzins wieder gesenkt werden, so ist mit einer sofortigen Weitergabe an die Kunden noch nicht zu rechnen.

Es war absehbar dass man energetisch sanieren muss. Für Käufer wie auch für Besitzer.
Jein. In der Tragweite, wie es laut EU-Gebäuderichtlinie kommen soll, war das ganz sicher nicht absehbar. Das man bei einem alten Haus mit schlechter Energieeffizienz mit Investitionen rechnen muss, ok, aber die Entscheidungsgewalt über das "Wann" und "Wie" hatte immer noch der Eigentümer. Inzwischen hagelt es dazu gesetzliche Fristen und Vorschriften und der Hauseigentümer ist im Grunde nur noch Befehlsempfänger, der das alles brav umzusetzen hat.
Die Politik hat die letzten Jahre immer wieder gebetsmühlenartig versucht, den Leuten den energetisch besseren Neubau auf der grünen Wiese auszureden und stattdessen Omas Häuschen schmackhaft zu machen. Man wollte, dass die Leute diese alten Hütten kaufen und flott machen. Bei solchen alten "Schätzchen" ist aber klar, dass zusätzlich auch Geld für kosmetische Maßnahmen benötigt wird. Jeder hier weiß ungefähr, was zwei neue Bäder auch ohne Schnickschnack schnell mal kosten. Wenn ich dann fast zeitgleich noch energetisch sanieren muss, weil mich sowohl Energiepreise als auch gesetzliche Vorgaben erdrücken, kann ich auch gleich neu bauen. Ich denke nicht, dass man als Bestandskäufer in 2020/2021 die weitere Entwicklung danach bereits auf dem Zettel haben musste.
 
Zuletzt aktualisiert 29.04.2024
Im Forum Baukosten / Baunebenkosten / Baupreise gibt es 820 Themen mit insgesamt 27646 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben