Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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leschaf

Wir haben auch ein Haus mit Energieklasse G gekauft (240/qm) und landen nach Sanierung am Ende in B (68/qm) beim Endenergiebedarf (Dach neu, Fenster neu, Kellerdecke gedämmt, 8cm Außendämmung aus Mitte der 90er bleibt).

Und on topic, wir haben den letzten großen Posten unserer Sanierung im Angebot: Malerarbeiten.

Preise Netto:

Innen:
Filzputz inkl Grundierung, Kornstärke 1-1.5mm: 15€/qm
2 Anstriche mit Silikatfarbe: 7€/qm
Dielen abschleifen (3 Durchgänge) und lackieren: 30€/qm
Fußleiste: 8€/m

Außenanstrich: 2x Grundierung + 2x Streichen mit Silikatfarbe: 16€/qm

Arbeiten in Stundenlohn: 45€

Fanden wir relativ fair. Hatten vorher ein Angebot nicht angenommen, bei dem waren die Preise deutlich teurer (z.B. Anstriche mit Silikatfarbe 10€/qm). Das war mit Spachteln statt verputzen fast 40% teurer.
 
T

Trademark

Genau das ist es. Politische Vorgaben ändern sich im Jahrestakt, aber eine Heizung baut man nur alle 20 Jahre ein. Sehe ich gerade in der Nachbarschaft. Die junge Familie hat ihr Fertighaus aus den 80ern, was diese vor knapp 8 Jahren gekauft jedes Jahr renoviert. Aber eben keine Kernsanierung vorgenommen. Da wurde gestrichen, neue Bäder und neue Fenster reingemacht, aber die Dämmung ist nicht gut. Und so ein Haus für 50.000 € Wärmepumpen tauglich zu machen ist jetzt erst recht für diese Mittelstandsfamilie unbezahlbar. Auch mit 30% Förderung. Und das wusste man vor 8 Jahren nicht. Deswegen bin ich sehr skeptisch und finde, dass man so nicht mit der Lebensleistung von Menschen umgehen darf. Die haben jetzt jedenfalls Panik. Und ganz ehrlich: Es gibt jetzt zwar keine Wärmepumpenpflicht, aber außer den teuren Pellets bleibt auch nicht viel übrig. Und bei Fernwärme denkt die Politik nur an ihre eigene Berlin-Mitte Fraktion mit Mietwohnungen und dem Finanzstarken Investor. Auf dem platten Land nicht umsetzbar und nicht finanzierbar. Das Heizungsgesetz wird zukünftig noch zu vielen sozialen Spannungen führen. Und ob wir die Klimaneutralität in Deutschland 2045 erreichen ist mindestens unsicher.
Okay also hatten sie entweder eine relativ neue Heizung, oder eine relativ alte Heizung, als sie eingezogen sind.

In Fall eins haben Sie in den vergangenen acht Jahren entsprechend Reserven aufgebaut, denn die damals neue Heizung ist jetzt älter
In Fall zwei war klar, dass die Heizung über kurz oder lang fällig wird. Dafür sollte man entsprechende Rücklagen haben.

Wenn du von 50.000 € und wärmepumpentauglich sprichst gehe ich mal einer Sanierung zum Effizienzhaus aus? Einen KFW-Kredit kriegst du für 0,01 % Zinsen bei 10 Jahren Zinsbindung.
 
Winniefred

Winniefred

Okay also hatten sie entweder eine relativ neue Heizung, oder eine relativ alte Heizung, als sie eingezogen sind.

In Fall eins haben Sie in den vergangenen acht Jahren entsprechend Reserven aufgebaut, denn die damals neue Heizung ist jetzt älter
In Fall zwei war klar, dass die Heizung über kurz oder lang fällig wird. Dafür sollte man entsprechende Rücklagen haben.

Wenn du von 50.000 € und wärmepumpentauglich sprichst gehe ich mal einer Sanierung zum Effizienzhaus aus? Einen KFW-Kredit kriegst du für 0,01 % Zinsen bei 10 Jahren Zinsbindung.
Ja, wenn du auf eine KFW Stufe kommst damit. Dafür muss man aber dannmeist gleich alles machen. Wir mussten unsere 48.000€ kürzlich zu ca 5% finanzieren, weil wir trotz aller Maßnahmen kein KFW Haus schaffen und dann ist es Essig mit KFW Kredit. Da zahlt man dann gleich etliche Tausender Zinsen oben drauf. Muss man sich halt alles leisten können.
 
Y

Ytong2023

Wer heute ein Haus baut geht von einer Nutzungsdauer zwischen 50 und 70 Jahren aus. Tatsächlich recht wenig im historischen Vergleich.
Ich glaube nicht, dass die Erbauer von Gründerzeitvillen in den großen Städten von nur so wenig Restnutzungsdauer ausgegangen sind.

Und wenn wir bedenken, dass die Wohnungen dieser Häuser, vor 150 Jahren gebaut und geplant, auch heute noch wachsender Beliebtheit erfreuen, dann war das alles nicht so schlecht.

Wie will man denn in Städten mit historischer Bausubstanz sanieren? Ich habe es bspw. in Nürnberg genug gesehen wie hundert Jahre alte Sandsteinfassaden bei 60 cm Wandstärke dann nochmal in 15 cm Styropor eingepackt wurden um unwiderruflich verloren zu sein.

Und nicht in erster Linie um die Energieeffizienz zu erhöhen sondern um die Mieten nach oben anzupassen.

Wenn man solchen Träumereien wie einem Habeck immer nachgegangen wäre, würde es heute weder Fachwerkstädte oder überhaupt historisch Innenstädte oder Gebäudeensemble mehr geben.

Wo wir einmal dabei sind. Gibt es denn auch für den Bürger eine Rechtssicherheit. Kann ich einen Fernwärmeanschluss rechtlich fordern.
Oder gilt der Anschluss und Benutzerzwang, den es ja längst gibt, nur für den Staat?

Jetzt bewirbt man j wieder Direktheizungen mit Strom. Das hatten wir vor 40 Jahren doch schon mal. Und wo die Strompreise hingehen wissen die meisten doch auch. Fallen werden sie sicherlich nicht mehr.
 
T

Trademark

Ja, wenn du auf eine KFW Stufe kommst damit. Dafür muss man aber dannmeist gleich alles machen. Wir mussten unsere 48.000€ kürzlich zu ca 5% finanzieren, weil wir trotz aller Maßnahmen kein KFW Haus schaffen und dann ist es Essig mit KFW Kredit. Da zahlt man dann gleich etliche Tausender Zinsen oben drauf. Muss man sich halt alles leisten können.
Ich bin von der einmaligen Investition von 50k für Wärmepumpenfähigkeit ausgegangen. Nachdem das ganze Thema Fenster schon durch ist. Ich meine natürlich gibt es Fälle bei denen Das kompliziert wird. Aber bei einem Fertighaus aus den Achzigern? Ihr habt doch (wie wir) ein deutlich älteres Haus oder?
 
mayglow

mayglow

Nordanney bringt sein Haus aus den 60ern ja auch in die Moderne und ich bezweifle, dass er Geld aus reiner Liebhaberei reinsteckt.
Ich seh das mittlerweile beim Elternhaus auch nicht als so verloren an. Sie möchten eigentlich selber keine neue Verbrennerheizung mehr und unser Laiengefühl sagt "müsste eigentlich gehen auch ohne Flächenheizung überall". So langsam mehren sich da auch Berichte in die Richtung "jup, geht", aber Stand letzten Jahres gab's da kaum wen, der mit sowas schon Erfahrung hatte. Und wenn die Aussagen so in die Richtung gingen "Öl doof, Gas doof, Pellet doof, Wärmepumpe geht nicht" da steht man dann schon erstmal blöd da.
 
Zuletzt aktualisiert 28.04.2024
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