Sanierung 60er-Jahre Haus: Fragwürdige Gutachter-Empfehlungen?

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Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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schwalbe

schwalbe

Da 2 abgetrennte WE draus zu machen ist aber schon ein bisschen ein Krampf, oder?
Sonst Zimmer 3 zu einem Bad machen und es ist ein schöner auch heute noch zeitgemäßer Grundriss.
Wenn die WE so "hart" abgetrennt werden müssen, ist es tatsächlich Krampf. Wir wissen von Bekannten aber auch, dass die Trennung oft auch nur in den Plänen erfolgt und die Ausführung dann auf einem anderen Blatt steht. Der Grundriss gefällt uns auch sehr gut und wir wollen ihn eigentlich nicht um der Förderung Willen opfern. Andererseits geht es da um Zuschüsse, die man nicht einfach mal liegen lässt. Zimmer 3 ist bereits das Bad und bleibt es auch.
Zweite Bäder wurden häufig nachgerüstet, ebenso wie Trennwände zwischen Küchen und Speisekammern häufig entfernt wurden. Kopf meint beim Stein dasselbe wie beim Tisch: die Schmalseite. Häuser aus dieser Zeit hatten häufig noch z.B. zwischen WC und Bad Wände aus hochkant gestellten Ziegeln (5 oder 7 cm stark) oder Rabitzwände. Eine Betondecke über dem EG wäre untypisch für diese Zeit und Hausgröße, da kann ich mich irren und die Zeichnung wird Recht haben. Ich schloss dies aus der Wand zwischen Eltern und Zimmer 2, die ja gemauert zu sein scheint. So wird sie aber nicht von der Balkendecke getragen sein. Vermutlich steht sie dann auf einem Stahlträger, gespannt zwischen der tragenden Innenwand und dem Mauerstück neben der Terrassentür.
Danke für die Aufklärung.
Allerdings frage ich mich - aus aktuellem Anlass ;) - wie ihr das Projekt finanzierungstechnisch auf die Beine gestellt habt?
Denn es ist ja schon ein Unterschied, ob man die Bank bei der Hausfinanzierung noch um zusätzliche 150K oder 300K für die Sanierung bittet wenn eigentlich noch nicht vollständig klar ist wie man überhaupt sanieren will. Oder was das Haus mit welchem Aufwand hergibt…
Alles auf Maximum?
Hallo L.o.n.a, Glückwunsch zur Reservierung. Das ist doch schonmal ein gutes Gefühl, wenn man den ersten Schritt geschafft hat. Hattet ihr noch einen Bieterwettstreit? Glücklicherweise waren wir die ersten (solventen) Besichtiger, und der Erbengemeinschaft ging es nicht darum, möglichst viel Geld herauszuschlagen.
Alle Banken, mit denen wir gesprochen haben, wollten vor der Finanzierung einer Sanierung ein entsprechendes Pamphlet von einem KfW-zertifizierten Berater vorliegen haben. Da wir das bis zum Notartermin nicht liefern konnten, haben wir nun zunächst den Kauf finanziert und machen die Sanierung in einem gesonderten Schritt.
Viel Erfolg euch bei eurem Projekt!

Zwischenzeitlich haben wir vom zweiten Gutachter seine Ausarbeitung vorliegen. Mit Dach-/Fassaden-/Kellerdeckendämmung, neuen Fenstern/Türen, und Luft-Wasser-Wärmepumpe kommt er auf KfW85. Allerdings hat er dabei weiterhin mit den bestehenden Heizkörpern gerechnet und auch keine Photovoltaik berücksichtigt.
 
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Myrna_Loy

Wenn die WE so "hart" abgetrennt werden müssen, ist es tatsächlich Krampf. Wir wissen von Bekannten aber auch, dass die Trennung oft auch nur in den Plänen erfolgt und die Ausführung dann auf einem anderen Blatt steht. Der Grundriss gefällt uns auch sehr gut und wir wollen ihn eigentlich nicht um der Förderung Willen opfern. Andererseits geht es da um Zuschüsse, die man nicht einfach mal liegen lässt. Zimmer 3 ist bereits das Bad und bleibt es auch.
Das nennt man dann Subventionsbetrug. Das wird zwar unter Hausbauern gerne wie ein Kavallierdelikt behandelt - als ob man an der Käsetheke nicht einen Würfel probiert, sondern eine Handvoll, weil man ja gerade Hunger hat - ist aber schicht Betrug. Im fünfstelligen Bereich.
 
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nordanney

Wenn die WE so "hart" abgetrennt werden müssen, ist es tatsächlich Krampf. Wir wissen von Bekannten aber auch, dass die Trennung oft auch nur in den Plänen erfolgt und die Ausführung dann auf einem anderen Blatt steht. Der Grundriss gefällt uns auch sehr gut und wir wollen ihn eigentlich nicht um der Förderung Willen opfern. Andererseits geht es da um Zuschüsse, die man nicht einfach mal liegen lässt. Zimmer 3 ist bereits das Bad und bleibt es auch.
Also wollt Ihr bescheißen. Schreib das doch auch so. Dir ist aber klar, dass die KfW stichprobenhaft a) alle Rechnungen auf Plausibilität zu den Maßnahmen und b) auch zum Objekt kommt, um die Maßnahme anzuschauen?
Mit Dach-/Fassaden-/Kellerdeckendämmung, neuen Fenstern/Türen, und Luft-Wasser-Wärmepumpe kommt er auf KfW85. Allerdings hat er dabei weiterhin mit den bestehenden Heizkörpern gerechnet und auch keine Photovoltaik berücksichtigt.
Photovoltaik spielt keine so große Rolle. Aber über eine Fußbodenheizung solltet Ihr dann ernsthaft nachdenken.
 
schwalbe

schwalbe

Ich habe nicht die Absicht zu betrügen, ich habe nur die Umsetzung in anderen Projekten beschrieben. Wenn anders gebaut als beantragt wird, ist es Betrug. Wenn die nötigen Voraussetzungen (separater Zugang und Koch-/Waschmöglichkeit in beiden entstehenden WE) gegeben sind, ist es kein Betrug. Dass stichprobenartig geprüft wird, wissen wir auch.
Wir müssen uns jetzt entscheiden, ob wir uns den Grundriss zerschießen wollen, um eine Stange Geld geschenkt zu bekommen oder eben nicht.
An der Käsetheke ne ganze Hand einzuatmen ist unverschämt, aber erstmal kein Betrug ;)

Aber über eine Fußbodenheizung solltet Ihr dann ernsthaft nachdenken.
Eine Fußbodenheizung ist derzeit fest geplant. Davon wusste auch der Energieberater. Ich frage mich auch, wieso er das nicht berücksichtigt hat.
 
C

Christian_p

Hallo Schwalbe,
wir planen aktuell den Umbau eines ähnlichen Hauses aus ähnlichem Baujahr, allerdings mit Erweiterung.
Da bei uns das Dach neu gemacht werden muss und wir aus diversen Gründen auch eine Fassadendämmung planen, geht unser Energieberater aktuell von Kfw 55 aus. Genaue Details zur Dämmstärke etc. stehen noch nicht fest, er hat das wohl schon öfter gemacht.

Wir haben ähnlich wie ihr "fest" eingeplant:
- Dachdämmung (außen und zwischensparren)
- Wärmepumpe mit Photovoltaik (ergibt vielleicht sogar Kfw55 ee)
- Fußbodenheizung im Anbau und OG (bisher unsaniert)
- Fassadendämmung
- Dämmung Kellerdecke
- Wasserleitungen
- Abwasserleitungen
- Strom

Wir werden allerdings zwei "echte" Wohneinheiten daraus machen, könnten jedoch auch drei einplanen. Zwei davon würden zunächst zusammengefasst und erst in Zukunft getrennt werden. Ob das wirklich so erlaubt ist, ist mir noch nicht ganz klar.

Ich hoffe ich bekomme demnächst eine Auflistung der notwendigen Arbeiten für Kfw 85 / 70 / 55 um den Mehraufwand besser einschätzen zu können.

Gruß
Christian
 
N

nordanney

Zwei davon würden zunächst zusammengefasst und erst in Zukunft getrennt werden. Ob das wirklich so erlaubt ist, ist mir noch nicht ganz klar.
Dann baust Du also "nur" zu einem Zweifamilienhaus um. Somit auch nur Förderung für zwei Wohneinheiten möglich.

Du kannst ja auch nicht sagen, dass Du Dir ein schön großzügiges Einfamilienhaus mit 250qm baust und bitte 3x die Förderung haben möchtest, da Du ja vielleicht eventuell zu gebener Zeit in nicht bekannter Zukunft drei Wohnungen draus machen könntest.

Nur das, was tatsächlich gemacht wird, ist förderfähig. "Hirngespinste" nicht. Ist wie mit Finanzierungen, bei denen schon jetzt mit den Gehaltssteigerungen der nächsten 10 Jahre gerechnet wird, damit man sich den Kredit überhaupt leisten kann.
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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