Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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G

Georgian2019

Ist halt immer eine Frage der Prioritäten, wie Kati oben schon geschrieben hat. Wir geben derzeit mehr als 30 Prozent des Haushaltseinkommens fürs Wohnen aus und fühlen uns trotzdem nicht, als müssten wir uns einschränken. Wir haben auch mal in einer Gegend gewohnt, wo wir nur 15 Prozent ausgegeben haben, und in meiner Heimat könnten wir sogar gratis wohnen. Trotzdem wohnen wir jetzt wieder dort, wo’s am teuersten ist. Geld ist halt auch nicht alles im Leben. Aber es muss natürlich jeder selbst für sich rausfinden/entscheiden, was einem wichtiger ist.

Früher bin ich sehr viel gereist, meistens zwei Fernreisen im Jahr und zwischendrin noch diverse Städtetrips bzw. Verwandtschaftsbesuche im Ausland. Da war mir das Thema Wohnen auch noch nicht so wichtig. Jetzt mit Kindern verbringt man halt doch die meiste Zeit im Heimatort bzw. in einem Umkreis von 50 km. Daher haben wir für uns eben entschieden, dass wir lieber mehr Geld ausgeben und dafür genau dort wohnen, wo’s uns am besten gefällt. Aber wie gesagt, jeder hat andere Prioritäten.

Bezüglich der Preissteigerungen hoffe ich jetzt einfach mal, dass sich die Situation im Laufe des nächsten Jahres wieder etwas entspannt. Es bringt ja jetzt auch nichts, sich verrückt zu machen oder vielleicht sogar sein Projekt auf Eis zu legen. Wenn man sich noch einen superniedrigen Zinssatz sichern konnte und/oder bereits gebaut hat, lässt es sich natürlich leicht reden. Und ja, natürlich ist es toll, wenn man nur 25 Prozent des Haushaltsauskommens fürs Wohnen ausgibt. Aber wenn man heutzutage noch bauen will, weil der Mietmarkt in manchen Gegenden halt auch megaangespannt ist, dann heißt’s halt: Augen zu und durch. Auf bessere Zeiten zu hoffen, während die Inflation am Eigenkapital nagt und der Platz in der Wohnung immer knapper wird, macht halt auch keinen Spaß. Und wieder in eine billigere Gegend zu ziehen, kommt für uns wie gesagt nicht in Frage. Dann lieber grillen auf der Terrasse, als zweimal in der Woche ins Restaurant zu gehen.
Wie gesagt: es war als Alternative oder Denkanstoß gedacht. Meine Schwester lebte viele Jahre in Hamburg Uhlenhorst an der Alster (1-Zimmerwohnung), zog dann in eine günstigere und größere Wohnung in Hamburger Randlage und war dort aber nicht glücklich weil sie den Trubel und das Schicki-Micki der Innenstand vermisste. Sie suchten dann über zwei Jahre nach einer passablen Wohnung in einem In-Bezirk in Hamburg und nahmen mit Kusshand eine doppelt so teure Wohnung im 5. Stock mit gefühlt 11cm Farbe auf der Raufasertapete mit Pitchpineboden in Winterhude. Wasserkästen lassen sie jetzt liefern weil 5. Stock auch Nachteile hat. Zwei gut bezahlte Jobs und Nahrungsmittel vom Markt mit Winterhuder Wohnung führen trotzdem zu keinerlei Rücklagen...aber Mama und Papa helfen ja ab und zu aus...und irgendwann kommt ein stattliches Erbe, was verjubelt wird weil für Eigentum in Hamburg wird es trotzdem nicht reichen ohne den Gürtel enger schnallen zu müssen, und am Ende wird immer noch kein Vermögen bzw. Rücklagen aufgebaut sein. 5. Stock im Alter wird auch Blödsinn sein also hilft nur noch teurere Wohnung in Beletage.
 
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mayglow

mayglow

Auf bessere Zeiten zu hoffen, während die Inflation am Eigenkapital nagt und der Platz in der Wohnung immer knapper wird, macht halt auch keinen Spaß.
Hmmm, irgendwie ja, irgendwie nein. "Fear of missing out" ist auch nicht so der allerbeste Berater. Kämpfen wir selber mit. Aber nur, weil gerade gefühlt die Baukosten uneinholbar davon laufen, jetzt Hals über Kopf wo reinstürzen, macht auch nicht so viel Sinn :)
 
B

BackSteinGotik

Ist halt immer eine Frage der Prioritäten, wie Kati oben schon geschrieben hat. Wir geben derzeit mehr als 30 Prozent des Haushaltseinkommens fürs Wohnen aus und fühlen uns trotzdem nicht, als müssten wir uns einschränken. Wir haben auch mal in einer Gegend gewohnt, wo wir nur 15 Prozent ausgegeben haben, und in meiner Heimat könnten wir sogar gratis wohnen. Trotzdem wohnen wir jetzt wieder dort, wo’s am teuersten ist. Geld ist halt auch nicht alles im Leben. Aber es muss natürlich jeder selbst für sich rausfinden/entscheiden, was einem wichtiger ist.
Mehr als 30% für Wohnen geht je nach Einkommen durchaus - bis zu 40% für hohe Einkommen wird ja auch manchmal genannt. Hintergrund der "Regeln" ist einfach die Jobsicherheit und die Gefahr, dass bei Ausfall eines der beiden Verdiener der Hauskredit im Feuer steht. Weil dann die Rate nicht mehr zu stemmen ist und die Rücklagen schnell zu aufgebraucht wurden.
 
kati1337

kati1337

Bzgl Preissteigerungen machen uns gerade die Bauzinsen eigentlich mehr Wahnsinnig als alles andere. Tageskonditionen, jede Woche die man vertreichen lässt kann man quasi 10-20k € abschreiben auf 20 Jahre gesehen.
Als wir mit unserer Haus-Kalkulation angefangen haben hatten wir eine Rate im Blick die moderat höher war als unsere alte, die aber mit gestiegenen Gehältern bequem zu handhaben gewesen wäre. Das war so Mitte Februar. Seitdem sind die Sollzinsen um etwa 1% gestiegen. Die Rate hat sich um 300-400€ verteuert. Kriegen wir immer noch gut hin, aber die "bequeme Leichtigkeit" ist dahin.
 
kati1337

kati1337

Mehr als 30% für Wohnen geht je nach Einkommen durchaus - bis zu 40% für hohe Einkommen wird ja auch manchmal genannt. Hintergrund der "Regeln" ist einfach die Jobsicherheit und die Gefahr, dass bei Ausfall eines der beiden Verdiener der Hauskredit im Feuer steht. Weil dann die Rate nicht mehr zu stemmen ist und die Rücklagen schnell zu aufgebraucht wurden.
Ich kann die Denkweise verstehen, aber es ist schon arg angstgetrieben.
Unser Einkommen ist jetzt nicht extrem hoch (vor allem für die Foren-Verhältnisse die man hier öfter liest), trotzdem können wir auch mit der gestiegenen, erwarteten Rate (die jetzt jenseits der 30% liegt) gut umgehen.
Wir haben im Monatsbudget ordentliche Sparbeiträge drin und trotzdem am Monatsende noch gut was übrig. Wenn einer der beiden Verdiener ausfällt, dann maximal auf ALG1 oder Elterngeld. In beiden Fällen könnten wir die Immobilie locker halten.
Vielleicht bleibt dann am Monatsende weniger übrig, zur Not müsste man die Sparbeiträge so lange kürzen. Aber das wäre ja nur temporär wegen der Schieflage. Wenn ein Verdiener so lange arbeitslos würde, dass er in Hartz 4 abrutscht, ist das Häuschen doch so oder so weg?
 
S

sysrun80

Hmmm, irgendwie ja, irgendwie nein. "Fear of missing out" ist auch nicht so der allerbeste Berater. Kämpfen wir selber mit. Aber nur, weil gerade gefühlt die Baukosten uneinholbar davon laufen, jetzt Hals über Kopf wo reinstürzen, macht auch nicht so viel Sinn :)
Wir auch. Frage ist ja nun aber: Was tun? Wir hatten vor: Abriss - Neubau (Kosten "damals" ca. 500k, jetzt wohl an die 600k). Die KFW Nummer hat uns den Vertrag mit einem Fertighausbauer gekostet (aufloesende Bedingung). Glueck im Unglueck: Dessen Verhalten war unter aller S**. Sind grad bei einem GU aus der Gegend angelangt der sich bisher sehr positiv darstellt (nach diversen Erfahrungen mit einigen Fertighausbauern).

Frage ist ja nun auf was man wartet - wir haben ca 50% Eigenkapital (10% Aktien, 20% Crypto, 70% Cash). Was soll man damit machen - Aktien trau ich nicht mehr so ueber den Weg grad. Crypto hab ich seit 2014 geritten. Zinsen gehen hoch. Baukosten steigen.

Wir tendieren dazu die Nummer jetzt durchzuziehen. Als "DINKs" koennen wir uns das Risiko wohl erlauben. Immerhin haben wir ja das Grundstück schon.

YOLO - wir sind ja nu schon beide 40+ :cool:
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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