Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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Winniefred

Winniefred

Du machst den Fehler das "Jetzt" zu nehmen und es stumpf linear ins "Morgen" zu interpolieren.
Nur weil das heute so ist, muss es morgen nicht auch so sein, nur etwas größer... man kann sich weiterentwickeln und verbessern.

Aber ich bin da auch raus jetzt. Wenn ihr euch sowas nicht im Ansatz vorstellen könnt, dann brauchen wir darüber nicht debattieren. Ist sinnfrei.

Ich finds manchmal auch echt müßig. Selbst Menschen, die sehr wohl locker das Auto stehen lassen könnten, tun es nicht. Aus Bequemlichkeit. Wer sich das nicht eingestehen will, ja bitte. Ja, ich nutze unser Auto auch manchmal aus Bequemlichkeit. Aber da bin ich ehrlich zu mir. Wirklich brauchen tun wir das Auto eben nicht. Das gilt jetzt für unsere soezielle Situation, die für andere ganz anders aussehen kann, ja. Aber ich kenne einfach viele, die wohnen in direkter Umgebung von uns und fahren trotz perfekter Anbindung an 1 Bus, 4 S-Bahnen und 3 Strabas doch alles mit dem Auto. Ja gut, was soll ich sagen, für solche Menschen gelten dann wohl die Sprüche "muss noch teurer werden, damit sie das lassen".
 
Winniefred

Winniefred

Auf der anderen Seite habe ich mal in einer Kleinstadt gelebt und in der benachbarten Kleinstadt gearbeitet, da hatte ich mein FSJ. Im Schichtdienst. Mit dem Fahrrad nur über unbeleuchtete saugefährliche Landstraße machbar gewesen, fiel raus. Mit dem Bus zu meinen Arbeitszeiten wirklich absolut nicht möglich. Also musste ich mir ein Auto kaufen. Und da hatte ich noch nichtmal Kinder. So unterschiedlich sind die Situationen eben.
 
mayglow

mayglow

Ich hab längere Zeit in einer Stadt mit 32.000 Einwohnern gelebt und da fuhr zur Rushhour alle 15 Minuten nen S-Bahn in die nächstgelegene Großstadt...
Zeigt mir, dass auch Einwohnerzahlen eben nicht viel sagen. Ich komme aus einer Stadt mit 35k Einwohnern und die Erfahrung die letzten zwei Jahrzehnte, in denen ich das bewusster wahrnehme, war.... durchwachsen.... Als Jugendliche kam ich erst noch etwa jede Stunde mit dem Bus vom Elternhaus Richtung Stadtzentrum... dann alle zwei... dann fuhr irgendwann außer Schulbussen einfach gar nichts mehr und Samstags gab es noch 2mal am Tag nen Rufbus (Modell zu festen Zeiten, nur der normalen Buslinie entsprechend und wehe du rufst nicht mindestens ne Stunde vorher an, um zu "reservieren"). Das hatte sich innerhalb von ein paar Jahren von "nutzbar, wenn man nen bisschen Zeitpuffer einplant" entwickelt zu "also, wenn du es nutzen wollen würdest, dann musst du deinen ganzen Tagesplan komplett danach ausrichten.". Letzterer Zustand hielt sich dann mit leichten Variationen (mal gab's nen Bus mehr, dann wieder doch nicht) über mehrere Jahre. Irgendwann am Tiefpunkt ist dann tatsächlich der ÖPNV Anbieter komplett pleite gegangen und mit Übernahme des neuen, scheint es sich langsam tatsächlich wieder in die Gegenrichtung entwickelt zu haben. Vor 2 Jahren hatte ich mal nachgeguckt, da waren wir wieder beim etwa 2 Stunden-Takt. Und Stand heute gibt es wieder einen Stundentakt UND die allermeisten Busse halten jetzt tatsächlich auch am Hauptbahnhof, der vorher fast nur mit Auto zu erreichen war (grausige Fußanbindung komplett ohne Fußwege und nur einzelne Busse, die nicht sonderlich gut auf die fahrenden Züge abgestimmt waren, beides wurde in den letzten Jahren SEHR deutlich verbessert. Am allzeit Tiefpunkt war selbst der P+R Parkplatz kostenpflichtig, aber das war durch Proteste sehr schnell wieder abgeschafft), sodass man jetzt tatsächlich auch rein mit Öffis wieder in die nächsten Großstädte kommen kann. (Damit kommt man nun auch etwa stündlich mitm RE in die nächste Großstadt, bzw. da in die andere Richtung es auch eine gibt, etwa jede halbe h in eine Großstadt... man muss halt nur gucken, welche :p)

Mein Punkt war eigentlich nur, während du bei 32k Einwohnern an die Stadt mit 15 Minuten Takt in die nächste Großstadt denkst, hab ich bei 35k Einwohnern im Kopf, dass sich durch den Stundentakt, den es jetzt erst seit <2 Jahren wieder gibt, ja schon total viel verbessert hat ;)
 
Tolentino

Tolentino

Aber da sieht man ja auch, dass es anscheinend totales Missmanagement gegeben hat. Und das heißt, dass es neben der Infastrukturellen Grundproblematik auch viele andere Faktoren gibt, die man eben doch optimieren kann.
Aber auch ich denke, dass mit dem Autonomen Fahren der Individualverkehr abseits von Spezialfällen eigtl eher unnötig wird.
Ob man ihn deswegen gleich verbietet ist eine andere Frage, wahrscheinlich löst man es tatsächlich über die Kosten, was ich allerdings schade fände...
 
WilderSueden

WilderSueden

Die "gute alte Zeit" ist vorbei, denn sie basierte darauf, dass ein großer Teil der Welt niemals zu Wohlstand kommen wird und das auch gar nicht anstrebt. Das ist definitiv vorbei, Chinesen, Inder, Brasilianer... die wollen in Zukunft alle so leben wie wir.
Das ist ein Narrativ. Zurück in die gute alte Zeit ist ein anderes Narrativ. Politik wird - wie so vieles andere - weniger von der tatsächlichen Realität getrieben als von den aktuell beliebten Narrativen über die Realität. Diese sind aber immer nur Zerrbilder, mal bessere und mal schlechtere. Und wenn genügend Menschen einem Narrativ glauben, dann hat das ganz reelle Konsequenzen. Egal ob das Narrativ gut oder schlecht war. Die letzten 2,5 Jahre haben dazu reichlich Anschauungsmaterial in alle Richtungen geliefert. Und ganz gefährlich wird es wenn eine Gruppe versucht ihr Narrativ anderen Gruppen aufzuzwängen zu deren Realität das überhaupt nicht passt.
 
H

haydee

Autonomes Fahren wird interessant. Ich befürchte nur mehr Individualverkehr, bei weniger Privatfahrzeugen, weil es sehr komfortabel sein kann. Von der Kindersitzproblematik mal abgesehen. Du gehst abends feiern, wirst gefahren. Brauchst Stauraum für Surfbrett oder Einkäufe der entsprechende Wagen steht bereit. Eis, Schnee, Nebel, Wild die Sensoren werden es regeln.

Stadt mit 20K ÖNPV fährt von 7 bis 18 Uhr. Stündlich, Samstags bis 13 Uhr. Sonn- und Feiertage gar nicht.
Ich hatte dann mal in einem Städtchen mit 30K gelebt. Ich mußte 5 Minuten laufen und da ist dann relativ regelmäßig ein Bus in die nächste Großstadt gefahren. Taktung zwischen 15 min und 60 min. Am Wochenende ist nachts für 2 oder 3 Stunden kein Bus gefahren unter der Woche waren es ein paar Stunden mehr. Klar da gab es kein Partyvolk. Von dem Städtchen in die Innenstadt der Großstadt ging es leichter, schneller und günstiger als früher vom Stadtteil der Großstadt in die Innenstadt.
 
Zuletzt aktualisiert 23.09.2025
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