Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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chand1986

Ja. Aber es sind jetzt gerade 2 Monate in Folge und nicht 12. Insofern ist deine Dynamik eben nur eine Luftnummer.
Ob das eine Luftnummer ist, weißt du erst hinterher. Wer jetzt schon 7% Inflation für 2023 vorhersagt, muss in der Glaskugel weitere externe Schocks erblickt haben, die diesen Ansatz auffressen. Das eine wie das andere weiß man vorher nicht - insofern sind die „Experten“prognose der Inflation für 2023 für mich genauso gut wie die, welche die jetzige Inflation korrekt verortet haben. Also Nullnummern.

Zu den Lohnabschlüssen:
Diese liegen an der Grenze dessen, was man sich angesichts der Konkurrenz aus China noch leisten kann.
Es ist ziemlich erstaunlich, was die dort alles schon selbst können. Das hätte man vor 10 Jahren nicht für möglich gehalten.
Corona und der Zwang es selbst zu machen, weil keine Fachkräfte aus Europa mehr einreisen können, waren ein enormer Beschleuniger.
Dafür interessant sind Lohnstückkosten in internationaler Währung. Also zuvorderst Wechselkurse, nicht einfach Lohnabschlüsse. Die Schweiz mit einer starken Währung + höheren Löhnen wäre ansonsten schon deindustrialisiert.
Ansonsten hat Deutschland Leistungsbilanzüberschüsse, also mit dem Euro eine tendenziell zu schwache Währung, folglich international unterbewertete Lohnstückkosten.
Dass die Firmen immer was anderes erzählen - Klappern gehört zum Geschäft.

Du gibst dich der Illusion hin, dass es so schlimm schon nicht wird und im nächsten Jahr alles wieder auf dem Preisniveau von 2019 liegt.
Daran kann man glauben, keine Frage. Ich halte es aber für besser sich damit abzufinden, dass Wohlstand verloren gegangen ist, den wir nicht wieder bekommen.
Ich glaube nicht an eine Rückkehr des Preisniveaus von 2019. Ich weiß, dass die Inflationsprognose für 2023 zu hoch sein kann und jetzt schon einiges darauf hindeutet. Ein Rückgang der Inflation ist aber nicht die Rückkehr zu alten Preisniveaus. Wie du selber sicher weißt.

Zum Wohlstandsverlust könnte ich - nicht böswillig aber gemeinerweise - sagen, dass hier im Hausbauforum inkl. mir der Verlust von ein wenig Wohlstandsspeck verkraftbar ist. Da gibt es in D andere Probleme, die viel gravierender sind.
 
i_b_n_a_n

i_b_n_a_n

... Zu den Lohnabschlüssen:
Diese liegen an der Grenze dessen, was man sich angesichts der Konkurrenz aus China noch leisten kann.
Es ist ziemlich erstaunlich, was die dort alles schon selbst können. Das hätte man vor 10 Jahren nicht für möglich gehalten.
Corona und der Zwang es selbst zu machen, weil keine Fachkräfte aus Europa mehr einreisen können, waren ein enormer Beschleuniger. ...
Ja, Corona hat weltweit zu gewissen Effekten geführt. Ich selber war weder in China noch in Russland. Dennoch, ich glaube wir hier in DE haben von beiden Ländern in weiten Bereichen komplett falsche Vorstellungen. Mein Bruder hat 3 Monate Vorlesungen gehalten in China, mein Neffe war dort ein Jahr. Aus deren Erzählungen entnehme ich das China weit davon entfernt ist "etwas selbst zu können". MEA hängt das mit dem Bildungssystem zusammen (ich kenne den veralteten Frontalunterricht aus einem anderen asiatischen Land). Natürlich unstrittig ist, das auch dort mit viel Manpower und Geld und der darüber gestüplten Diktatur Erstaunliches geschaffen werden kann.
 
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xMisterDx

Ja, Corona hat weltweit zu gewissen Effekten geführt. Ich selber war weder in China noch in Russland. Dennoch, ich glaube wir hier in DE haben von beiden Ländern in weiten Bereichen komplett falsche Vorstellungen. Mein Bruder hat 3 Monate Vorlesungen gehalten in China, mein Neffe war dort ein Jahr. Aus deren Erzählungen entnehme ich das China weit davon entfernt ist "etwas selbst zu können". MEA hängt das mit dem Bildungssystem zusammen (ich kenne den veralteten Frontalunterricht aus einem anderen asiatischen Land). Natürlich unstrittig ist, das auch dort mit viel Manpower und Geld und der darüber gestüplten Diktatur Erstaunliches geschaffen werden kann.
Wann war das? Ich war vor 10 Jahren in China, einige meiner Kollegen regelmäßig noch bis 2018 und haben ein ähnliches Bild vermittelt.

Aber, wie oft in der Geschichte. Kriege und/oder Krisen sind ein unfassbarer Entwicklungsschub. Im 1ten Weltkrieg wurden Flugzeuge entwickelt, im 2ten Weltkrieg innerhalb weniger Jahre Strahltriebwerke und Raketen.

Und die Chinesen, zumindest diejenigen, die wir innerbetrieblich, als eine Art Zweigstelle überblicken können. Diese Chinesen haben in 2 Jahren Corona einen unfassbaren Sprung hinter sich und machen nun fast das komplette Geschäft selbst... welches wir zuvor zu fast 80% aus Deutschland per Fernreise abgedeckt haben.
Die haben Projekte, von denen wissen wir im Headquarter in DE manchmal gar nix.

Insofern. Ja, aus Sicht vor 2019 stimme ich dir zu. Aber der Wind hat sich hier um 180° gedreht.
Wenn die Chinesen müssen, dann können sie. Und das ist für uns eine wirklich beängstigende Erkenntnis.

PS:
Man darf auch nicht vergessen, dass an jeder deutschen Hochschule massenhaft Studenten aus China eingeschrieben waren in den letzten 20 Jahren. Die machen das nicht, weil das Wetter in Deutschland so toll ist, sondern weil man so KnowHow abgreifen kann. Das trägt irgendwann Früchte, kaum ein Chinese bleibt nach seinem Master in Deutschland.

Ich warne eindringlich davor, China zu unterschätzen.
Russland hingegen... die können froh sein, wenn sie in 2 Jahren noch genug drittklassige Ärzte finden.
 
Tolentino

Tolentino

Meine Profs haben empfohlen Mandarin zu lernen und das ist schon über 15 Jahre her...
Keiner der sich auch nur ein bisschen auskennt unterschätzt die Chinesen.
 
schubert79

schubert79

Meine Profs haben empfohlen Mandarin zu lernen und das ist schon über 15 Jahre her...
Keiner der sich auch nur ein bisschen auskennt unterschätzt die Chinesen.
und die Erkenntnis daraus? Ich und die deutsche Wirtschaft sind in den letzten 15 Jahren sehr gut ohne ein Wort Mandarin ausgekommen. Ich glaube das bliebt auch eine ganze Zeit noch so.
P.S. In der Finanzbranche waren wir um die Jahrtausendwende gaaaaanz sicher, dass BRIC das große Ding ist. In 2010 dominieren die Länder alles. Wo wir heute stehen wissen wir alle. Der Einfluss der Länder ist enorm. Aber dominieren und den Rest der Welt verdrängt haben sie in 2022 immer noch nicht.
 
WilderSueden

WilderSueden

Das trägt irgendwann Früchte, kaum ein Chinese bleibt nach seinem Master in Deutschland.
Meine persönliche Stichprobe zeigt das Gegenteil. Welcher Chinese hat Lust auf 776 und horrende Mieten für ein 1-Zimmer-Wohnklo, wenn er hier für 40h deutlich besser leben kann?
Ob China alles dominieren wird, hängt vor allem von der Führung ab. Und da stehen die Zeichen gerade auf neuen Kommunismus. Das kann sich auch ganz schnell gegen die Wand fahren. Auch solche Faktoren wie Demographie sprechen absolut nicht für China. Ich würde da eher auf Indien setzen: noch größere Bevölkerung, mit dem Westen kompatiblere Geschäftskultur, viele Englischsprecher...
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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