Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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i_b_n_a_n

i_b_n_a_n

Eigentlich ist ein Passivhaus ja so definiert, dass es keine dedizierte Heizung benötigt und es durch die Rückgewinnung von Abwärme warm bleibt. Zugeheizt wird höchstens noch an den paar kältesten Tagen im Jahr. Insofern hast du vielleicht eine Gebäudehülle im Passivhausstandard, aber streng genommen kein Passivhaus.
Da hast du natürlich vollkommen Recht. Aber wenn niemand da ist, kann auch keine "Abwärme" erzeugt werden.
Waren das nicht so um die 100 Watt je Mensch? Und warmes Wasser wird auch überbewertet - oder?
 
WilderSueden

WilderSueden

Da hast du natürlich vollkommen Recht. Aber wenn niemand da ist, kann auch keine "Abwärme" erzeugt werden.
Waren das nicht so um die 100 Watt je Mensch? Und warmes Wasser wird auch überbewertet - oder?
Das ist einer der Gründe, warum sich Passivhäuser nach strenger Definition nicht durchgesetzt haben. Solare Gewinne sind schön und gut, können aber auch mal für eine Woche ausfallen. Die Glühbirnen meiner Jugend mit entsprechender Heizleistung wurden durch energiesparende LEDs ersetzt, dummerweise fehlen jetzt eben auch die 200W Abwärme im Wohnzimmer. Und statt Hausfrau + Ernährer arbeiten jetzt häufig beide Eltern und die Kinder sind bis nachmittags in der Schule. Die ganze Energiebilanz ist jetzt eine andere und das holt auch der neu hinzugekommene Access-Point nicht mehr raus.
 
T

thangorodrim

Na ja, im noch engeren Sinne (also wenn wir von einem Feist-Passivhaus reden), war die Idee glaub ich, dass man dicke dämmt und Wärmerückgewinnung mit der Lüftungsanlage macht. Und dann soll der Restwärmebedarf (nach Berechnung und Simulation der passiven Wärmeeinträge durch Menschen, Sonne und Haushaltsgeräte) nur noch sehr klein sein (die genauen Zahlen bitte selber nachschauen). Und weil das dann so wenig ist, heizt man über die Lüftungsanlage, die man eh hat. Die Wärmeaufnahmefähigkeit der Luft ist dabei aber begrenzt durch die Temperatur bei der Staub zu schwelen beginnt und es soll auch nicht zu Heizzwecken der Luftstrom vermehrt werden. Es wird also wirklich nur noch ein bisschen in den ohnehin zu Hygienezwecken notwendigen Luftstrom (natürlich abhängig von der Anzahl der Personen im Haus) hineingeheizt werden.

Dann kann man sich andere Heizungen sparen (außer vielleicht elektrische Fußbodenheizungen in gefliesten Bereichen, insb. Bad zum Komfort). Ich hab noch nicht gehört, dass sich jemand ein EH40 mit derart minimaler Heizung gebaut hat. Ist eine vollumfängliche Luftwärmepumpe mit Wasser-Fußbodenheizung so günstig, dass die Leute lieber die extra Energieberaterkosten für das PHPP und ein paar extra Maßnahmen für Dämmung für einen höheren Baustandard verzichten wollen (ernstgemeinte Frage)? Oder ist der Aufpreis doch so hoch? Oder besteht so wenig Vertrauen in Wissenschaft und Energieberater (vielleicht zu recht), dass das auch funktionieren kann? Ich mein, die Dinger gibts doch schon eine Weile....

Es erscheint mir sinnvoller, in eine höherwertige Hülle zu investieren als in eine höherwertige Heizung, die irgendwann kaputt geht.
 
T

thangorodrim

Solare Gewinne sind schön und gut, können aber auch mal für eine Woche ausfallen. Die Glühbirnen meiner Jugend mit entsprechender Heizleistung wurden durch energiesparende LEDs ersetzt, dummerweise fehlen jetzt eben auch die 200W Abwärme im Wohnzimmer.
Ja, was mich in der Tat stutzig macht ist die Tendenz, dass man direktelektrisch dazu heizt (Infrarot, elektrische Fußbodenheizung, teilweise auch Wasser-Durchlauferhitzer; weil: man braucht ja eh so wenig und das kommt von der Photovoltaik) und die Geräte für die direktelektrische Heizung sind ohnehin so günstig, dass man viel heizen kann, bis sich eine volle Wärmepumpe rentiert hätte.

Wenn ich jetzt aber einem Wirkungsgrad von maximal 1 direktelekrisch nur ein bisschen nachheizen muss, könnte ich dann nicht auch mit einem Wirkungsgrad von 1:3 bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe viel mehr nachheizen und würde nur den gleichen Strom verbrauchen?
 
K

KarstenausNRW

Eigentlich ist ein Passivhaus ja so definiert, dass es keine dedizierte Heizung benötigt und es durch die Rückgewinnung von Abwärme warm bleibt. Zugeheizt wird höchstens noch an den paar kältesten Tagen im Jahr. Insofern hast du vielleicht eine Gebäudehülle im Passivhausstandard, aber streng genommen kein Passivhaus.
Eine schöne Definition (unabhängig von den technischen Vorgaben):
„Ein Passivhaus ist ein Gebäude, in dem Heizung und Kühlung einen so geringen Leistungsbedarf haben, dass dieser mit sehr wenig Aufwand bereitgestellt werden kann und zugleich der Energiebedarf für alle Verbraucher im Gebäude so gering ist, dass er nachhaltig in einer erneuerbaren Energieversorgung gedeckt werden kann.“

Wobei ein 150qm Haus noch immer eine Wärmebedarf von 2.250 kWh/p.a. haben darf. Das ist nicht zu vernachlässigen und oftmals (meistens) nicht durch die Kontrollierte-Wohnraumlüftung zu bewältigen. Also kommt noch eine Wärmepumpe dazu - gerne als Luft-Luft-Wärmepumpe, die dann im tiefen Winter richtig Geld kosten kann, wenn falsch geplant (siehe Proxon).
 
Zuletzt aktualisiert 08.10.2025
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