Proxon FWT2 brummt im Heizbetrieb Erfahrungen?

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H

hausbau-hausi

Moin,

Im Titel ist eigentlich schon alles gesagt.
Wir wohnen seit 2020 in unserem Weberhaus und haben diese Proxon-Anlage im Technikraum im Erdgeschoss. Während der Bemusterung hieß es, wir müssen den Technikraum nicht besonders Isolieren, da die Proxon-Anlage so leise sei. Jetzt dröhnt die Proxon-Anlage aber so eklig im Heizbetrieb, dass wir lieber frieren, als das die Anlage anzuschalten.

Techniker war schon mehrfach da, es scheint alles in Ordnung zu sein. Mehr als ein „also Leiser bekommen wir das nicht hin, ist halt ein Kompressor“ war ihm nicht zu entlocken, auch wenn er selbst gesagt hat, dass ihn das Dröhnen auch nerven würde.

An sich ist das Gerät auch leise. 46dB im Technikraum. Aber das Dröhnen ist halt im kompletten Haus zu hören - Besonders nervig im Schlafzimmer.

Habt ihr Tipps wie man das Ding ruhiger bekommt - bzw. an was so ein Dröhnen liegen könnte? Ich habe das Gefühl, dass das komplette Gehäuse vibriert und dadurch auf die Wand übertragen wird. Im Technikraum selbst ist es nicht so nervig wie im Wohnzimmer, da es durch die Wände irgendwie übertragen wird.

Ich habe die Rückwand bereits mit Filz ausgekleidet in der Hoffnung dass es leiser wird, aber ohne Erfolg.
Das Gerät steht bereits auf einem Bodenelement und hängt nicht an der Wand.

Bin über eure möglichen Erfahrungen mit diesem Umstand dankbar!
 
S

Simon-189

Hallo,

wie wurde das Podest bzw. "Fundament" der Wärmepumpe ausgeführt?
Wenn das Geräusch im Technikraum vertretbar ist, im Rest des Hauses aber deutlicher zu hören ist, dann wurde das Podest der Wärmepumpe nicht vom Rest des Rohbaus entkoppelt. So werden die Vibrationen direkt in die angrenzenden Wände übertragen, die im ganzen Haus dann hörbar sind.

Stichwort lautet "Körperschall". Das könnte erfahrungsgemäss unter Umständen schwierig werden, nachträglich Besserung zu erzielen.
Zeig uns doch mal einen Plan und Fotos, vielleicht kommen dann Lösungsvorschläge dabei raus.
 
H

hausbau-hausi

Hallo Simon,

das Podest ist fest mit der Bodenplatte verschraubt. Es stand schon, bevor der Estrich und die Fliesen reinkamen - auf meine Nachfrage damals hieß es, dass das so das Optimale ist und man das so machen muss. (Ob das jetzt stimmt, weiß ich natürlich nicht).
(Wenn ich das Gestell anfasse, dann spürt man aber auch tatsächlich keine Schwingung oder ähnliches, muss ich zugeben).

IMG_3955.jpeg


Wir haben von Zimmermann extra noch so eine Platte bekommen, die sie zwischen Anlage und Ständer gestopft haben. Die soll den Schall zusätzlich schlucken, weil das irgend ein Schaumstoff ist.
Der Techniker der letzte Woche hier war hat allerdings festgestellt, dass die Platte Falschherum hingelegt wurde und somit exakt Null Wirkung entfalten kann. (Da hoffe ich ja noch zusätzlich drauf, habe aber keine großen Hoffnungen).

IMG_3956.jpeg


Ich habe fast die komplette Nacht nun im Technikraum und im Haus verbracht und habe versucht rauszufinden woher das Geräusch kommt, bzw. wo man drehen muss, damit es leiser wird.
Ich habe jetzt die Rückwand der Anlage "verkeilt" - dadurch ist es schon um einiges leiser geworden. Die Rückwand der Anlage wurde in Vibration versetzt. In der Küche ist mir aufgefallen, dass das Dröhnen nicht nur aus der Wand, sondern auch aus der Abluft direkt kommt. Die Anlage überträgt die Geräusche also nicht nur nach außen, sondern auch durch die Luftkanäle in die Räume.

Im Technikraum habe ich dann an diesem Verteilerventil gehorcht - und man hört exakt 1:1 den Kompressor. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sogar behaupten da steckt selbst noch einer drin - so laut ist das. Und da die Dinger wieder an die Decke geschraubt sind, wundert es mich nicht, dass der Schall bis ins OG kommt...

IMG_3957.jpeg


Vielen Dank für eure Tipps!
Grüße
Chris
 
S

Simon-189

Hallo,

da warst du ja schon richtig fleißig auf Spurensuche!
Ich bin kein Fachmann, aber kann so ein Kompressor unrund laufen? Könnte es mir zumindest so erklären, dass durch irgendeine Unwucht, woher auch immer sie am Kompressor kommen mag, die Vibrationen auftreten welche die Rückwand zum Schwingen bringen? Ebenso die Geräusche aus den Kanälen?

Vielleicht kannst du die Beine des Stützgestells etwas anlupfen und noch kleine Antirutschmatten drunter schieben. Wobei die Herkunft des Geräuschs / Vibrationen von weiter oben zu kommen scheinen...
 
H

hausbau-hausi

Hey Simon,

das mit dem "unrund laufen" ist auch mein Gedanke. Hat der Techniker aber direkt als "papperlapapp" abgetan. Bin aber noch mit Zimmermann im Austausch (bzw. Ich habe eine e-Mail hingeschrieben und warte mal ab, ob sich jemand erbarmt zu antworten. Ist ja auch eher ein Glücksspiel...)
Ich denke auch, dass irgend ein Teil kaputt ist, aber Zimmermann schickt ja lieber Leute vorbei, die nicht reinschauen und sagen "das stimmt so", als dass sie das Gerät wirklich mal öffnen - das ist das traurige.
Es ist halt erfahrungsgemäss schwer zu argumentieren, wenn die Anlage generell im dB-Bereich arbeitet. Da misst der Techniker und sagt "ist doch leise, was haben sie denn" - dass man das Geräusch im kompletten Haus hört, ist dann erst mal egal.
Die Beine sind tatsächlich in das Fundament "eingegossen" - da kann ich nichts anheben. Aber exakt die Idee einer Anti-Rutsch-Matte sollte die Platte zwischen Gestell und Heizung einnehmen - aber dadurch, dass die im Moment falsch herum liegt, bringt die noch nichts.

Ich bin aber leider nicht sehr positiv gestimmt, was so diese Matte angeht, da die ja das Brummen in den Ventilen an der Decke nicht beseitigen wird. Das wird ja direkt durch den Kompressor in die Lüftungsrohre geblasen - da hilft eine Matte weiter unten leider auch nicht...
 
D

dertill

Zur Verhinderung der Übertragung des Körperschalls muss bei niedrig schwingenden Anlagen jeglicher Kontaktpunkt flexibel entkoppelt sein. Dazu gehören neben der offensichtlichen Aufstandsfläche auch die Lüftungsleitungen.
Ich kenne die spezielle Anlage nicht, aber habe so einige Blockheizkraftwerks in Kellern von Mehrfamilienhäusern in Betrieb genommen - ein Kopplungspunkt, der IMMER vergessen wird (wenn es keiner in der Baubesprechung betont) ist die Anbindung des Abgasrohres, welches durch das ganze Haus im Kaminschacht läuft.
Hier sind es dann die Lüftungsrohre, die das ganze Haus durchziehen. Wenn der Anschluss nicht flexibel über entsprechende Manschetten oder Flexrohre ausgeführt wird, kannst du da tun was du willst, die Schallübertragung über die Rohre bekommst du nicht weg. Ob das nun kritisch ist, und evtl. die Entkopplung an der Aufstandsfläche schon ausreichend hilft, kann man in deinem Fall vorher nicht sagen. Da du ja aber am Verteiler auch den Schall genau so laut wahrnimmst, muss da wohl auch was gemacht werden.

Ein unrund laufender Kompressor würde erfahrungsgemäss nicht lange laufen. Der kann, je nach Steuerung, höchstens mit zu hoher Drehzahl und ineffizient laufen, wenn zu wenig Kühlmittel drin ist. Das führt dann aber auch zu höheren Schallemissionen im Aufstellraum, was ja hier nicht der Fall ist.
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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