Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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A

apokolok

Ich sehe die nicht per Gesetz kommen, sondern als logische und schwer zu umgehende Folge der Anpassung der Effizienzkriterien. Wie auch immer, richtig finde ich das allemal.
Als Bauherren bezahlen wir derzeit nur für das, was wir bekommen plus Steuern. Wir zahlen nicht für das was wir verursachen. Ein Klimaschutz, der in einer kapitalorientierten Gesellschaft funktionieren soll, muss aber die Klimakosten auf die Verursacher umlegen. Wenn das (sinnvollerweise) irgendwann einmal passiert, werden die Kostten für private Einfamilienhäuser explodieren. Das mag uns aus unserer jetzigen Sicht schrecken und enormen Widerstand auslösen. Letztlich ist es vollkommen logisch, dass wir Ressourcenverbrauch und klimaschädliche Emissionen drastisch verringern müssen und der Mensch in industriellen Ländern verbraucht einfach pro Kopf am meisten. Daher muss er auch die größten Einschnitte bei sich vornehmen. Wie soll es denn sonst gehen - außer man leugnet eine Gefährdungssituation wie ein Kindd, welches sich die Augen zuhält und felsenfest behauptet "Ich seh' Dich nicht, also kannst Du mich auch nicht sehen"
Das ist eine rein theoretische Betrachtung.
Wenn du diese Kostenumlegung konsequent durch alle Lebensbereiche durchziehst, sind wir hier sehr bald wieder auf dem Standard der 50er Jahre.
Ich glaube nicht daran, dass die Menschen zu solchen massiven Einschränkungen bereit sind um einer abstrakten Bedrohung zu begegnen.
Da müssen schon die dann überfluteten Holländer mit dem Panzer kommen und uns aus den Häusern vertreiben und uns die Lebensmittel, Fortbewegungsmittel, allen lieb gewonnen Komfort aus unseren kalten Händen entreißen. Freiwillig passiert das nicht.
 
H

haydee

Und das ist auch gut solange die Lohnsteigerungen im unteren Einkommenssegment die Preissteigerungen übersteigen. Sieht leider gerade nicht danach aus.
Dafür benötigt es in dem Bereich mehr netto vom brutto. Das wird leider nicht passieren. Die "Mehreinnahmen" durch den Mindeslohn sind längst verplant.
Für mein Empfinden sollte der Mindestlohn steuerfrei sein.
 
P

Pinkiponk

Als Bauherren bezahlen wir derzeit nur für das, was wir bekommen plus Steuern. Wir zahlen nicht für das was wir verursachen.
Nicht nur als Bauherren sondern als biologische Wesen überhaupt. Wenn wir für alles was wir verursachen (auch außerhalb des Bau eines Hauses) bezahlen müssen, wird das Leben wie wir es gestalten vorbei sein. Manchen wird das leichter fallen anderen schwerer.
 
P

Pinkiponk

Wenn du diese Kostenumlegung konsequent durch alle Lebensbereiche durchziehst, sind wir hier sehr bald wieder auf dem Standard der 50er Jahre.
Ich denke, noch viel, viel weiter zurück. Im Prinzip in die Zeit vor der Industrialisierung. Außer in Bezug auf die Kinderanzahl.
(Auch das schreibe ich wertneutral. Als Demokratin bin ich der Ansicht, das soll die Mehrheit entscheiden.)
 
H

hampshire

Wenn du diese Kostenumlegung konsequent durch alle Lebensbereiche durchziehst, sind wir hier sehr bald wieder auf dem Standard der 50er Jahre.
Dem stimme ich zu wenn wir keine Innovationen mehr haben.
Ich glaube nicht daran, dass die Menschen zu solchen massiven Einschränkungen bereit sind um einer abstrakten Bedrohung zu begegnen.
Leider glaube ich auch nicht daran, dass der Einzelne dazu bereit ist. Daher ist das auch eine gesellschaftliche Aufgabe.
Da müssen schon die dann überfluteten Holländer mit dem Panzer kommen und uns aus den Häusern vertreiben und uns die Lebensmittel, Fortbewegungsmittel, allen lieb gewonnen Komfort aus unseren kalten Händen entreißen. Freiwillig passiert das nicht.
Ja, das passiert nicht freiwillig aus der Sicht des Einzelnen. Wir spüren die Folgen noch nicht genug und handeln wohl erst wenn es weht tut. Das Wehtun wird passieren. Vermutlich nicht weil die Holländer kommen - der Zuwanderungsdruck wird weltweit enorm steigen. Wir können das schon messen und noch von unserem täglichen Lebensrealität ausblenden. Immer mehr Menschen, immer weniger Fläche mit guter Lebensgrundlage und nicht nur die Notwendigkeit zu überleben, sondern auch der Wunsch nach unserem Fetisch "Wachstum und Wohlstand" mobilisiert Menschen. Ich bin ein großer Optimist und glaube dennoch: Das wird viel mehr als ungemütlich, wenn wir nicht als Gesellschaft politisch vernünftig handeln.
Das ist eine rein theoretische Betrachtung.
Das leider keine theoretische Betrachtung, sondern eine Folgerichtige - Ende Juli 2021 haten wir die erneuerbaren Ressourcen für das Jahr 2021 verbraucht. Wir überlasten die Erde mit einem Faktor >1,7. Jeder Einzelne kann sich sagen, "Mein Anteil ist ja nicht entscheidend - ich passe noch auf die Fähre". So überläd man jede Fähre. Die Frage ist nur wann das passiert und nicht ob. Welche Bedingungen erst herrschen müssen um zu reagieren ist eine gute Frage. Sie werden eintreten. Je später wir ins Handeln kommen, desto härter trifft uns die Konsequenz.

Bad news: Bauen muss noch viel teurer werden. Gefällt mir auch nicht.

Als Demokratin bin ich der Ansicht, das soll die Mehrheit entscheiden.
Als Demokrat unterstütze ich diesen Satz zu 100%, wenn er stets beinhaltet, dass die Mehrheitsentscheidungen den Minderheitenschutz gewährleisten, denn auch das ist ein elementarer Bestandteil einer demokratischen Grundordnung.
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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