D
dertill
Hierbei muss man bedenken, viele Kommunen sind da Gesellschafter und verdienen prächtig mit. Und wir reden aktuell über einen Börsenstrompreis Netto von um die 5 Cent.
Kommt auf deinen Vertrag an. Stimmt schon das natürlich noch Steuer, Netzentgelte etc. drauf kommen.
Netto:
liegt wohl eher daran das alle Stromanbieter total unterschiedliche Einkaufskonditionen. Viele, die nun so teuer sind, habe sich früher auf dem Spot-Markt eingedeckt. Die standen dann plötzlich da ohne zu vernünftigen Konditionen lieferbaren Strom. Andere hatten langfristig laufende Verträge zu Konditionen die eine drastische Erhöhung (zumindest kurzfristig) nicht nötig machen (machten)
Die meisten Stadtwerke und EVUs in Kommunaler Hand haben langfristige Beschaffungsstrategien und Tranchenpläne, nach denen kontinuierlich Strommengen eingekauft werden. In der Regel werden 90% der prognostizierten Mengen für ein Jahr Voraus beschafft.Und einige machen abartige Gewinne. Habe einen nahen Verwandten, der in der Branche arbeitet und sein Arbeirgeber zahlt den Mitarbeitern ständig Prämien und Extragehälter aus, um die Übergewinnsteuer zu umgehen, die sie wegen der völlig unerwartet hohen Einnahmen sonst zahlen müssten. Will sagen: Die hohen Preise sind bei weitem nicht immer gerechtfertigt. Aber wer kann, der nimmt.
Die Restmengen werden dann kurzfristig am Markt nachgekauft oder bei zu viel beschafften Mengen verkauft.
Die Preisbildung eines Liefervertrags hat bei diesen EVUs also genau nichts mit dem Intraday Preis um 05:00 Uhr morgens am Tag X zu tun.
Für öffentliche Unternehmen und Grundversorger gibt es hier auch gesetzliche Vorgaben zur Beschaffung, um Risiken zu Verringern.
Dadurch können diese selten den niedrigsten, auf Spekulationen am Spotmarkt beruhenden, Preis anbieten, sondern bilden in der Regel den langfristigen Mittelwert ab, bei guter Abschätzung und Gefühl auch etwas niedriger.
Üppige Gewinne werden dort nicht eingestrichen, im Gegenteil sind Grundversorger verpflichtet Kunden aufzunehmen, auch wenn hierzu im Voraus keine Strommengen beschafft worden sind und entsprechend (im Moment) teuer zugekauft werden müssen.
Dies wirkt sich dann bei der nächsten Preisanpassung auf alle Bestandskunden in der Grundversorgung aus, dort werden dann die Mehrkosten aufgeteilt.
Privat geführte EVUs haben hier keine Vorgaben und können anders, vor allem risikoreicher, agieren. Dadurch können sie mitunter günstigere Preise anbieten, haben bei Preissprüngen an der Börse aber auch häufig schnell Liquiditätsprobleme oder müssen Kunden kündigen.
Neuere Modelle wie t.B. Tibber reichen das Risiko an den Kunden weiter und verdienen einfach pauschal für die Plattformnutzung durch Kunden oder durch einen Aufschlag auf die Beschaffungspreise.
Die Preise für Futures für die nächste Woche an der EEX liegen übrigens bei um die 200 €/MWh bzw. 20 ct/kWh für Base und 240 € für Peak (benötigt werden ca. 75% Peak - tagsüber) und für Q1 2023 bei um die 300 € / MWh.
25-30 ct brutto je kWH wird ab Mitte 2023 wohl keiner mehr anbieten können, weil die Preise dann schon über ein Jahr auf dem Niveau über 200€ (netto + Netzentgelte + Abgaben + Mwst.) sind.