X
Solche Kredite haben leider mehr Leute abgeschlossen, als man denkt. Da ging es in erster Linie darum auf Biegen und Brechen eine eigene Immobilie zu erwerben. Einige haben über irgendwelche Kreditvermittler finanziert, die trotz geringen Einkommens das Ganze irgendwie schön gerechnet haben. Und wenn nicht die komplette Hütte so finanziert wurde, haben doch viele der 100%-Finanzierer mindestens einen großen KfW-Baustein mit 3 tilgungsfreien Jahren und 10 Jahre Zinsbindung aufgenommen.Solche Kredite (1% Zins, 1% Tilgung auf 10 Jahre) hat kaum einer abgeschlossen, weil es vollkommen unsinnig war und ist.
Diese Sau wird immer wieder durchs Dorf getrieben, um die Hoffnung auf zwangsversteigerte Schnäppchen am Leben zu erhalten bei denen, die sich nicht getraut haben in der Niedrigzinsphase zu bauen...
Aber selbst wenn. Die Gehälter sind seit 2012 um 25% gestiegen, die Hauspreise seither in vielen Regionen auf das Doppelte geklettert. Man muss also nicht durchschnittlich 350-400.000 EUR finanzieren, wie heute wohl im Schnitt üblich, sondern nur 175-200.000 EUR. Das sollte auch zu 4% kein Problem darstellen...
Ich kann ja verstehen, dass am Spielfeldrand mit den Hufen gescharrt wird. Aber die große Welle an Privatinsolvenzen bei Hausbesitzern wird nicht kommen. Weil man sich zunächst einmal massiv einschränkt, um das Haus zu behalten. Da verliert man nämlich nicht nur Kohlen, sondern auch "zuhause".
Und auch Banken lassen mit sich reden. Das Risiko ein Haus Bj 2012 mit Gasheizung zwangszuversteigern ist bei weitem nicht 0.
Und die Bank kriegt am Ende auch niemals mehr raus, als ihr zusteht. Der Überschuss beim Verkauf geht an den ehemaligen Besitzer.
Ohnehin... bei solchen Zwangsversteigerungen gehen nur Häuser als Schnäppchen weg, die man nicht geschenkt haben will. In guten Lagen, in solider Qualität treiben sich die Bieter in Sphären, da kann man auch gleich aufm Markt kaufen.
Als jemand, der ursprünglich mal eine Bestandsimmobilie kaufen wollte, hält sich mein Mitleid in Grenzen. Als Interessent mit halbwegs vernünftiger Kalkulation und eingerechneter Teilsanierung wurde man von genau diesen Leuten überboten. Es war die letzten Jahre vollkommen absehbar, dass die Sanierung kommt und dass die Preise für Energie steigen werden. Wer da geglaubt hat, man könnte eine halbwegs ernsthafte Sanierung aus dem laufenden Gehalt bestreiten, betrog sich selbst.Manche haben sich aber auch unabhängig von der Finanzierung verzockt. Bei uns im Bekanntenkreis haben mehrere Familien Bestandshäuser aus der 70er und 80er Jahren gekauft. Die Kohle der Finanzierung hat gerade so für das Haus gereicht, Sanierung war aus den laufenden Mitteln geplant.
Genau so sehen und sahen wir das auch. Und deshalb haben wir uns dann gegen ein solches Haus entschieden und sind darüber richtig froh.Als jemand, der ursprünglich mal eine Bestandsimmobilie kaufen wollte, hält sich mein Mitleid in Grenzen. Als Interessent mit halbwegs vernünftiger Kalkulation und eingerechneter Teilsanierung wurde man von genau diesen Leuten überboten. Es war die letzten Jahre vollkommen absehbar, dass die Sanierung kommt und dass die Preise für Energie steigen werden. Wer da geglaubt hat, man könnte eine halbwegs ernsthafte Sanierung aus dem laufenden Gehalt bestreiten, betrog sich selbst.
McMakler sagt, im Rekordjahr 21 waren 15-20% der abgeschlossenen Baufinanzierungen >100%. Das deckt sich gefühlt gut mit den Baufinanzierung-Threads um diesen Zeitraum. Ein (bedauerlicher) Einzelfall sieht anders aus.Wie gesagt, das sind Einzelfälle.
Wenn du Zahleb hast, die das Gegenteil belegen, her damit.