Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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B

bavariandream

Ernstgemeinte Frage: Hast du da Statistiken zu? Also die zeigen, dass es in den letzten 30-40 Jahren auch mal Phasen gab, in denen die Baukosten gesunken sind.

Kann mir jedenfalls, wie schon früher im Thread erwähnt, schwer vorstellen, dass es für den durchschnittlichen Häuslebauer in absehbarer Zukunft wieder günstiger wird. Die Energiepreise steigen; die Zinsen steigen; die Lohnkosten steigen.
Noch ein Nachtrag: Hab jetzt mal auf die Schnelle eine Statistik gefunden, welche die Entwicklung zwischen 2005 und 2017 zeigt. Muss jetzt in die Arbeit, aber werde dann am Abend noch weiter googeln.
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J

Joedreck

Wenn wir bspw. die Stadt Nürnberg mit Dresden vergleichen dann bestätigt sich das Bild.

Während sich in Nürnberg ein Ausländeranteil von etwa 25 Prozent etabliert hat, beträgt dieser in Dresden lediglich 9 Prozent.
In Nürnberg herrscht Wohnungsnot während in Dresden abgerissen wir. Wie schon geschildert mit erheblichen Steuermitteln geförderter Abriss.

Der Zuzug von Migranten beschränkt sich zu großen Teilen auf die westdeutschen Ballungsgebiete mit ihren bekannten Probleme beim Wohnraum. Das verschärft die Probleme immer weiter.

Allein in Halle an der Saale stehen 20.000 Wohnungen leer. Es gab früher auch Wohnraumlenkung. Das wäre völlig normal.

Entscheidend ist aber auch die Bevölkerungsdichte einer Region. Und hier ist Nürnberg mit 2765 Einwohnern je km² deutlich mehr bevölkert als bspw. Dresden mit nur 1693 Einwohnern je km²

Stuttgart mit 3040 EW je km² hat fast eine doppelte Dichte wie Dresden. Dementsprechend ist auch der Immobilienmarkt verdichtet.
Während ein Neubau Einfamilienhaus in Stuttgart fast unmöglich geworden ist, kann man in Dresden noch fast unbeschwert und relativ günstig bauen.

Das aber nur mal so als Denkanstoß. Ist ja auch eine Frage der Lebensqualität.
Eine tolle Darstellung einer Korrelation unter Ausblendung sämtlicher geschichtlicher und gesellschaftlicher Faktoren. Viele Jahre eiserner Vorhang, Marshallplan, Aufbau der westlichen Wirtschaft unter Zuhilfenahme von Gastarbeiter und viele weitere Punkte fließen in die kurzsichtige (und zu kurz gedachte) Darstellung nicht ein.
Für den Anfang empfehle ich mal die Bedeutung von Korrelation und Kausalität nachzuschlagen.
Man merkt den Handwerker in dir. Du hattest halt noch nie Kontakt zu wissenschaftlichen Methoden, um Zusammenhänge zu recherchieren und darzustellen. Das macht am Stammtisch auch gar nix.
 
B

Baufuchs2000

Ernstgemeinte Frage: Hast du da Statistiken zu? Also die zeigen, dass es in den letzten 30-40 Jahren auch mal Phasen gab, in denen die Baukosten gesunken sind.

Kann mir jedenfalls, wie schon früher im Thread erwähnt, schwer vorstellen, dass es für den durchschnittlichen Häuslebauer in absehbarer Zukunft wieder günstiger wird. Die Energiepreise steigen; die Zinsen steigen; die Lohnkosten steigen.
Beim Anstieg der Baupreise muss man folgendes unterscheiden. Die Gewerke, welche zu großen Teilen kreditfinanziert werden sind im Preis massiv gestiegen. Die Gewerke mit geringen Auftragssummen sind weit weniger gestiegen.

Es gibt daher eine deutliche Korrelation zwischen gestiegenen Preisen und Niedrigzinsen.
Die massive Erhöhung des Auftragsvolumens bei bestimmten Gewerken ging nur über die Ausweitung des Verschuldungsgrades.

Hier zu nennen sind hauptsächlich Elektriker, Heizungsbauer, Dachdecker. Wo vor 10 Jahren 15.000 Euro ein Dach gedeckt wurde sind es heute
schnell mal 50.000 Euro. Wobei die Materialpreise nicht mal so exorbitant gestiegen sind. Ich hatte letztes im Sommer noch Dachziegel bestellt.
Die kosteten genau soviel wie vor 10 Jahren.

Nachtrag: Den Chart der Baukosten einfach über den Zinschart legen.

 
P

Pitiglianio

Für den Anfang empfehle ich mal die Bedeutung von Korrelation und Kausalität nachzuschlagen.
Man merkt den Handwerker in dir. Du hattest halt noch nie Kontakt zu wissenschaftlichen Methoden, um Zusammenhänge zu recherchieren und darzustellen. Das macht am Stammtisch auch gar nix.
Den gemeinen Handwerker in die Ecke der "Doofen" zu stellen, und als am Stammtisch krakeelenden Dummbacken darzustellen ist schon mal geil...bist du mit deinen Handwerkern auf der Baustelle hoffentlich genauso umgesprungen...
 
N

Neubau2022

In Deutschland stehen hunderttausende, wenn nicht gar Millionen Wohnungen leer. In Ostdeutschland werden aktuell noch Abrißprämien für Wohnraum vom Staat als Subvention gezahlt. Und hier wird kräftig abgerissen.

Von daher sehe ich den knappen Wohnraum in Deutschland nicht. Man muss die Leute nur etwas lenken. Bedarfsgerechte Unterbringung.
Und wenn der Staat die Miete zahlt, dann bestimmt er auch wo er die Miete zahlt.

Und so gehen sowohl Migranten als auch Hartz IV Betroffene und andere alle in die großen Ballungsräume. Die Krankenschwester in München findet keine Wohnung weil ein Arbeitsloser am Krankenhaus wohnt. Überspitzt ausgedrückt.

Da steigen in Berlin die Mieten ins Uferlose und in Neustrelitz werden hunderte Wohnungen weggerissen. Es findet einfach keine Wohnrumlenkung statt. Man hätte doch die Wirtschaft in die strukturschwachen Räume lenken können. In ganz Ostdeutschland gibt es kein Dax Unternehmen. Dafür in München.

Hätte man vor 30 Jahren offensive Familienpolitik betrieben statt Masseneinwanderung dann hätten wir heute auch kein demographisches Problem. Denn auch der deutsche Sozialstaat ist nicht unendlich belastbar. Die Grenzen derer, die werthaltige Arbeit schöpfen, ist längst durch Steuern und Abgaben erreicht. Entwertung der Sparguthaben und Inflation tun ihr übriges.

Und wie lautete die Eilmeldung des Focus heute. Die Inflation ist überraschend !!! auf 7,6 Prozent im Juni gefallen. Stimmt ja auch. Der Benzinpreis
ist gefallen.
Nur teilweise richtig. Die Leute ziehen inzwischen aus Berlin weg, weil die Preise nicht mehr bezahlbar sind. So z.B. nach Beelitz-Heilstätten, wo die ganzen Berliner hinziehen, weil man mit dem Bahn innerhalb von 45 min. (ohne umzusteigen) im Berliner Zentrum ist. Es werden derzeit hunderte Wohnungen / Reihenhäuser / Einfamilienhaus hier gebaut, die alle reserviert sind. Das regelt sich schon von selbst.

DAX-Betriebe gibt es in Ostdeutschland schon (Fertigungshallen Mercedes u.a. in Ludwigsfelde), jedoch nicht die Hauptsitze. Tesla ist auch gerade nicht klein, auch wenn ich kein Fan davon bin. Alles sehr überspitzt.

Was die Migranten/Ausländer angeht. Man darf nicht vergessen, das wir diese benötigen damit es Deutschland weiterhin so gut geht. Die meisten arbeiten, zahlen also Steuern, wovon u.a. weiterer Wohnraum entsteht. Ich würde also sagen, das die eher Wohnraum schaffen.
 
B

Baufuchs2000

Ja , ich hatte es hier auch gelesen, dass mancher Bauherr keinesfalls dem Handwerkern mal eine Kiste Bier oder ein paar kalte Getränke hinstellt.
Das Haus ist schon teuer genug.

Wissenschaftlich betrachtet ist es natürlich völlig unwirtschaftlich dem Handwerker mal ein paar belegte Brötchen zum Frühstück zu bringen.
Die hier anwesenden und zumeist hoch gebildeten Forenmitglieder wissen das besser als ich.

Na ja, die denken auch wegen ein Putzrissen stürzt ihr Haus ein und sie müssen sofort zum Anwalt rennen.
Das sind aber auch die, die sich wundern, wenn der Maurer die leeren Bierflaschen mit einbetoniert.
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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