Baukosten gehen aktuell durch die Decke

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se_na_23

se_na_23

Bei uns wurde gestern der Grundputz aufgezogen - letzte Woche der Innenputz... Lüften also aktuell 3-5x täglich für 15min...
Ob der Oberputz dieses Jahr noch gemacht wird - mal sehen... Liebäugeln ja noch immer mit dem Besenstrich...
Lästig aber hilft ja nichts :)
 
B

Buchsbaum

Entgegen der Meinung einiger Profis hier, wie Bankberater aus NRW oder Anlageberater, Finanzierungsprofis usw. hatte ich ja hier von weiter steigenden Zinsen spekuliert. Da ich aber nur ein kleiner und unbedeutender Laie bin, wollte mir das keiner glauben.

Nun, die Zinsen steigen immer weiter und wer hier schon wieder von fallenden Zinsen redet, der ignoriert die Lage. Vor einigen Wochen hatte ich auf den Zusammenhang zwischen Anleiherendite und Zinsentwicklung hingewiesen.

Die Renditen der Anleihen steigen deutlich, egal ob die US Treasurys oder die Bundesanleihen im 10-jährigen Bereich. Da die Anleihekurse entsprechend fallen, die Inflation beständig bleibt, sind die Notenbanken gezwungen die Zinsen anzuheben. Und hier sind wir noch lange nicht am Ende. Also träumt nicht von fallenden Zinsen. Nutzt die Chance von aktuell und historisch immer noch günstigen Zinsen.


Langfristiger Finanzchart mit jährlichen Schwankungen von 1928 bis 2026, TradingView-Plot.


Im Chart sehen wir einen deutlichen Anleihecrash, der weitere drastische Zinsschritte nötig macht. Das sieht für Bundesanleihen zwar noch nicht so drastisch aus, wir sind aber auch da auf dem besten Weg.

Die viel zu lange Nullzinsphase der Notenbanken kommt nun wie ein Bumerang doppelt und dreifach zurück.

Direkt verbunden mit der Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe sind zudem die Bauzinsen. Banken refinanzieren ihre Baufinanzierungen überwiegend über Pfandbriefe. Deren Rendite orientiert sich an den Zinsen zehnjähriger Bundesanleihen. Aus diesem Grund sind auch die Hypothekenzinsen massiv gestiegen. Für zehnjährige Finanzierungen lagen diese zuletzt bei durchschnittlich 4,13 Prozent, wie die Daten der Frankfurter FMH-Finanzberatung zeigen. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren betrugen sie noch 0,75 Prozent.

Hier wollte man mir ja erzählen, dass die Anleihekurse nicht, aber auch gar nichts mit den Hypothekenzinsen zu tun haben. Was ein Quatsch. Ich bleibe dabei, wir gehen mindestens auf einen Korridor zwischen 6 und 8 Prozent hinauf.

Und wer sich den obigen Chart verinnerlicht, der wird sehen, dass eine Explosion der Zinsen erst noch bevorsteht. Und zwar eine gewaltige!

Wir sind hier bei hochpreisigen Wirtschaftsgütern schon bei um die 6 Prozent Finanzierungszinsen, bei subventionierten Maschinen um die 5,5 je nach Tilgung und Laufzeit.
 
H

hausbau_phobos

Anhang anzeigen 82380
Im Chart sehen wir einen deutlichen Anleihecrash, der weitere drastische Zinsschritte nötig macht. Das sieht für Bundesanleihen zwar noch nicht so drastisch aus, wir sind aber auch da auf dem besten Weg.
Du verwechselst da etwas, aber ganz gewaltig.

Der Anleihe"crash" macht nicht weitere Zinsschritte nötig, der Anleihecrash ist relativ unmittelbar die Folge der Zinsschritte.
Steigt der Leitzins, sinken die Kurse der Anleihen - da der bezahlte Coupon im Vergleich unattraktiver ist - längerlaufende Anleihen reagieren aufgrund höherer Duration stärker.
Hältst du die Anleihe bis zum Ende der Laufzeit, nähert sich der Kurs, je näher am Verfall, wieder 100 - nur, wenn du jetzt verkaufen musst, kriegst du weniger dafür, da die Anleihe aufgrund des niedrigeren gezahlten Coupons unattraktiver gegenüber neueren, mit höherem Coupon ist.

Im Gegenteil, die stark gestiegenen Refinanzierungskosten werden im nächsten Jahr bei einigen Nationen zu Bauchschmerzen führen - auch in den USA!
Daher gilt es, Inflation gegen Schuldendienst abzuwägen, und ich möchte nicht in der Haut der Notenbanker stecken...


Dein Chart ist im übrigen ohne Beschriftung nett anzusehen, aber unbrauchbar ;)
 
K

KarstenausNRW

Ich bleibe dabei, wir gehen mindestens auf einen Korridor zwischen 6 und 8 Prozent hinauf.
Dann solltest Du Dich vielleicht mal als Volkswirt bei wem auch immer bewerben und die Branche aufmischen. Denn mit dieser Meinung stehst Du - auch mit den falschen Argumenten, die ich auch nicht verstehe - alleine.

Davon abgesehen suche ich übrigens gerade den immer weiter vorangehenden Zinsanstieg (mal eben 0,20% mehr und dann auf dem neuen Niveau verbleiben ist kein Anstieg, sondern eine Seitwärtsbewegung). Ach ja, bei den Fachleuten auch die fehlende Prognose zu steigenden Treasuries und Langfristzinsen (im Gegenteil: USA: Prognose der 10J-Treasuries für 2024 bei etwa 3,70% und Lockerung der Zinszügel um etwa 100bp / in D wird die Rendite von Bundesanleihen 10 J. übrigens bei etwa +/- 2,5% bzw. maximal einem Leitzinsschritt nach oben und im 2 Hj. 2024 eine erste Zinssenkung).

Aber gut, dass ist halt der Job der Volkswirte nach jahrelangem Studium und Berufserfahrung. Die können natürlich mit einem Buchsbaum und seinem Wissen von der Weltwirtschaft nicht konkurrieren. Oder der Zünsler macht dem Buchsbaum zu schaffen ;-)
 
B

Buchsbaum

Der Chart sind die Renditen der 10 jährigen US Treasurys der letzten 100 Jahre.

Der Auftrag der Notenbanken ist doch klar definiert. Währungsstabilität steht an erster Stelle.
Wirtschaft, Staatsfinanzierung oder Konsumenten stehen da hinten an. Weil man ja hier und anderswo häufig liest, die Zentralbanken müssen die Zinsen senken, sonst kollabiert die Wirtschaft.

Natürlich, man muss sich halt entscheiden ob die Währung oder die Wirtschaft kollabiert. Die Fehler der Zentralbanken, insbesondere der EZB,
sind ja nicht erst in den letzten Monaten gemacht worden, sondern liegen Jahre zurück.

Und der Anleihecrash ist nicht Folge des Zinsanstieges. Das ist grundsätzlich falsch. Der Wert einer Anleihe sinkt oder steigt je nach Marktlage.
Wenn bspw. Italien schwächelt und neue Anleihen ausgeben muss, dann sinkt der Wert der italienischen Anleihen doch nicht wegen Zinserhöhungen. Nein, der Marktwert sinkt weil Investoren verkaufen. Daraufhin steigt dann der Zins.

Sinkende Anleihen führen dann zu Zinserhöhungen der ZB und die Nachfrage nach Staatsanleihen steigt wegen höherer Renditen. Aktien werden weniger Attraktiv. Steigende Nachfrage nach Staatsanleihen führt zu steigenden Anleihekosten, deren Rendite dann sinkt. Das würde in der Folge zu sinkenden Finanzierungszinsen führen.

Da sich aber die Staaten und Unternehmen immer weiter verschulden müssen , die Inflation weiterhin hoch ist, weitet sich das Angebot an Anleihen wesentlich aus, die Kurse sinken. Angebot und Nachfrage.

Die Bauwirtschaft und der kleine Häuslebauer interessieren die Zentralbanken nicht.

Ich war die Tage in Österreich und die Lebensmittelpreise dort sind schon enorm. Nicht alles, aber doch vieles teils doppelter Preis von Deutschland. Von Inflationseindämmung nichts zu spüren. Wenn die Maut sich ab 01.12. hier um 83 Prozent erhöht sehen wir hier die nächste Preiserhöhungswelle.
 
Zuletzt aktualisiert 05.10.2025
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