Grundrissplanung kurz vor Bauantragsstellung

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11ant

11ant

Also: die 201 cm sind ein typisches Rohöffnungsmaß, da kommt niemand der sich mit Bau auskennt auf die Idee, das solle ein Durchgangsmaß sein. Es mißt wie bei den Fenstern von Oberkante "Brüstung" bis Unterkante Sturz.

Die 15 cm sind ein vorgeschriebenes Maß für die Schwelle auf der Außenseite. Die Decke des Erdgeschosses ist unter der Terrasse eine Grenzfläche nach "Außen" und folglich mehr zu dämmen als auf der Innenseite zum Innenraum im bewohnten OG. Logisch zu erwarten ist daher, daß die Schwelle innen nicht niedriger ausfallen wird als außen.

Messen tut diese Schwelle bis zur Unterkante der fertigen Maueröffnung, nicht jedoch bis zur Oberkante des unteren Türrahmenprofils. Von diesem sagt der GU ganz zu Recht, diese sei zum Übersteigen und nicht zum Betreten geeignet.

Vernünftig wäre hier gewesen, den Bauherren bei der Fensterbemusterung auf die Option einer Flachschwelle statt eines normalen Rahmenprofils an der Unterseite der Türöffnung aufmerksam zu machen. Das ist jedoch ein Beratungsfehler und kein Ausführungsmangel.

Rechne ich mal 15 cm Schwelle ab Oberkante Fertigterrasse und 10 cm mehr Dämmung außen und 8 cm Rahmenprofil, dann komme ich auf 33 cm effektive Fußhebehöhe ohne daß das versprochene Maß überschritten wäre.

Ich will nicht ausschließen, daß richterlicher Unverstand auch 15 cm versprochene Fußhebehöhe interpretieren könnte, jedoch wäre das nur unter optimalen Laborbedingungen auch realisierbar, und auch das nur bei Vollmond und ohne Mettwurststeuer.
 
R

R.Hotzenplotz

Woher soll denn der Bauherr als Laie wissen, dass die Schwelle für die Situation draußen nach drinnen gemeint ist und nicht umgekehrt? Das hätte ich ja nie und nimmer unterschrieben!

Dass sie an der einen Seite höher ist als an der anderen, damit habe ich ja prinzipiell kein Problem aber dann müssen die Angaben im Vertrag (15cm) doch wohl die Maximalschwelle sein und nicht die Seite, wo die Schwelle niedriger ist.

Rechne ich mal 15 cm Schwelle ab Oberkante Fertigterrasse und 10 cm mehr Dämmung außen und 8 cm Rahmenprofil, dann komme ich auf 33 cm effektive Fußhebehöhe ohne daß das versprochene Maß überschritten wäre.
Ist ja total krank; wer will denn so wohnen? Und warum um alles in der Welt bietet man mir sowas an?


Vernünftig wäre hier gewesen, den Bauherren bei der Fensterbemusterung auf die Option einer Flachschwelle statt eines normalen Rahmenprofils an der Unterseite der Türöffnung aufmerksam zu machen. Das ist jedoch ein Beratungsfehler und kein Ausführungsmangel.
Ob wir am Ende (hoffentlich) mit einem Planungsfehler oder einem Ausführungsfehler durchkommen, ist mir am Ende egal. Ich finde die Argumentation, die der Anwalt erarbeitet hat, ganz schlüssig. Er geht ja quasi von beidem aus.

Warten wir ab.
 
R

R.Hotzenplotz

Ich habe noch was zum mit raten. Im Ausführungsplan steht beim Haustürelement 4,125m x 2,36m.

Wenn das auch ein Rohbaumaß ist, frage ich mich, warum man mir dann als Maß für die noch nicht verbaute Haustür ein Maß von 4,09m x 2,39m nennt. Mal sind Türen / Fenster kleiner als das Maß im Plan, mal sind sie größer.... ich denke, ist jetzt in dem Fall kein Problem bei der Höhe aber interessant wäre es trotzdem.

Zwischenfazit aus der ganzen Geschichte - man sollte immer alle Fenster vertraglich genau vereinbaren? Was bringt einem ein Rohbaumaß, wenn man nicht weiß, wie breit der Rahmen ist etc.

Das feststehende Fensterelement in der Ankleide z. B. hat ca. 10cm mehr Glasfläche in der Breite als die Terrassentüren. Das führt man sich als Laie im Vorfeld doch nicht vor Augen, wenn überall die gleichen Maße stehen. Für den Bauherren ist doch die Fläche an Glas interessant. Wir haben nun da oben drei verschiedene Breiten von Glas. Den Hauswirtschaftsraum wegen dem Fluchtweg, Gott allein weiß, warum man nicht überall diese Breite vorgeschlagen hat, dann die Breite der Austritte Schlafzimmer und Bad und das feststehende Element in der Ankleide mit wiederum einer anderen Breite. Also hätte ich das gewusst, wäre mein Bestreben beim Vertragsschluss gewesen, hier vier Elemente zu erhalten, die alle die gleiche Breite an Glasfläche aufweisen. Was interessiert mich das Rohbaumaß? Mich interessieren die lichte Höhe und die lichte Breite!
 
11ant

11ant

aber dann müssen die Angaben im Vertrag (15cm) doch wohl die Maximalschwelle sein und nicht die Seite, wo die Schwelle niedriger ist.
Da hättest Du wohl mal fragen sollen, weshalb überhaupt eine Schwelle. Offenbar ist Dir deren Zweck nicht klar gewesen. Natürlich muß sie an der Außenseite so hoch sein und innen dann egal. Innen hätten es auch 0 cm sein können, aber dann wäre ein Versatz in der Geschossdecke gewesen.

Woher soll denn der Bauherr als Laie wissen, dass die Schwelle für die Situation draußen nach drinnen gemeint ist und nicht umgekehrt?
Die Schwelle ist gegen Wassereindrang - nicht in Fließrichtung überlaufende Badewanne nach Terrasse, sondern in Fließrichtung voll beregnete Terrasse nach Ankleide. Logik sollte man auch bei einem Laien voraussetzen dürfen.

An dieser Stelle hast Du zu wenig gefragt.

Sahnetorten bestellt man beim Konditor, nicht beim Brotbäcker. Du hast den Prinzipfehler gemacht, ein Architektenhaus von einem GU zu verlangen. Das ist ein Vabanquespiel :-(
 
11ant

11ant

Wenn das auch ein Rohbaumaß ist, frage ich mich, warum man mir dann als Maß für die noch nicht verbaute Haustür ein Maß von 4,09m x 2,39m nennt. Mal sind Türen / Fenster kleiner als das Maß im Plan, mal sind sie größer....
Ich habe gerade keine Lust, dem in den Plänen nachzuforschen. Eine mögliche Erklärung lautet: hier könnte der Sturz auch ein Anschlag sein, daher der Rahmen oben dagegen gehen und seitlich gibt es keinen Anschlag, sondern den üblichen Einbauspalt.

Gott allein weiß, warum man nicht überall diese Breite vorgeschlagen hat,
Oh, sollte ich da keine Egalisierung vorgeschlagen haben ?

Was interessiert mich das Rohbaumaß?
Weil es das Maß der Dinge ist. Der Rohbauer kommt nun einmal vor dem Fensterbauer. Also braucht es zuerst das Maß, in dem die Rohbauöffnung herzustellen ist. Und wie Toleranzen ausgeschöpft werden, weiß man vorher nicht. Ein Haus entsteht nicht in einer CNC-Fräse, sondern es wird von Grobmotorikern errichtet.
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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