Finanzierung eines Grundstückes

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S

Sonnenanbeter

Hallo,

wir möchten demnächst ein Grundstück kaufen. Kaufpreis 70.000€ plus Grunderwerbsteuer plus Notar ca insgesamt 75000€. Bauen möchten wir allerdings erst in 3-4 Jahren, wenn unser Gehalt es wieder zulässt (wir haben 2 kleine Kinder, ich arbeite derzeit nicht voll). Dennoch möchten wir uns das schöne Grundstück jetzt sichern.
Die Darlehen sollen jeweils mit 250€ im Monat bedient werden, das ist die Rate die wir uns neben der Miete noch gut Leisten können.

Eigenkapital ist vorhanden im Wert von ca 40000€, davon je 10.000 in 2 Bausparern mit einem Guthabenzinssatz von 2%. Diese könnten geteilt werden, so dass die Bausparer erhalten blieben, wir das Guthaben jedoch herauslösen. Außerdem gibt es nocheinmal 10000€ in einem Wohnriester, der jedoch unangetastet bleiben muss, da das Haus erst in ca 4 Jahren gebaut werden soll.
Außerdem gibt es noch 10.000 aus einer Erbschaft auf einem Tagesgeldkonto.

Nun hat uns die Bank (bzw 2 verschiedene Banken) 2 Varianten vorgeschlagen, und wir wissen nicht so recht was nun besser ist:

Variante Bank 1)
Wir erbringen ca 20.000€ Eigenkapital aus einem Bausparer und dem Tagesgeldkonto ein, die 20.000€ Rest (1 Bausparer und Wohnriester blieben für die Hausfinanzierung weiter liegen)
außerdem finanzieren wir 55000€ über die Bank mit einem variablen Zinssatz und binden den Kredit wenn der Hausbau ansteht in den neuen großen ein.
Alternativ haben sie uns noch einen festen Zinssatz von ca. 2,5% für drei Jahre angeboten. Von einem festgeschriebenen Zins über 10 Jahre haben sie uns abgeraten. Man sei bei der Finanzierung für das Haus sonst zu unflexibel.

Variante Bank 2)
Wir lösen 20000€ aus den Bausparern und die 10000€ aus dem Tagesgeldkonto, der Wohnriester bleibt. Wären 30000€ Eigenkapital.
Außerdem finanzieren wir die restlichen 45000€ über ein Darlehen mit einem festgelegten Zinssatz über 10 Jahre. Danach müsste der Restbetrag neu verhandelt werden und neben dem Hauskredit (wie vorher auch) abgezahlt werden.

Was ist nun besser? Wo liegen die Vor- bzw Nachteile, wir werden nicht so richtig schlau. Vielleicht kann uns jemand helfen.

Dankeschön
 
N

nordanney

Variante Bank 2 scheidet für mich aus, da normalerweise keine andere Bank dann mehr für die Hausfinanzierung zur Verfügung steht, da das Grundbuch ja bereits mit einer Grundschuld belastet ist - es sei denn, Ihr löst das 10jährige Darlehen gegen Vorfälligkeitsentschädigung ab.

Variante Bank 1 ist von der Struktur kundenorientiert (kommt nicht so häufig vor) und lässt Euch in drei Jahren alle Alternativen offen. Ob es TEUR 45 oder TEUR 55 an Finanzierungssumme ist, ist eigentlich egal. Ich persönlich würde den Bausparer allerdings komplett platt machen und lieber mehr Eigenkapital einbringen.
 
D

DerBjoern

Variante 2 würde für mich rausfallen aus den Gründen die nordanney angeführt hat. Ihr habt dann für den Hauskredit kein Verhandlungsspielraum, da keine andere Bank euch das Haus finanziert. Und dann seid ihr dem Angebot der Bank2 ausgeliefert. Friss oder stirb heißt es dann schnell. Ein Bekannter hatte genau das und die Bank wollte ihn auch mit Vorfälligkeitsentschädigung nicht aus dem Grundstücksdarlehen rauslassen. Sie haben auf Vertragserfüllung bestanden. So musste er auch das Haus bei denen finanzieren. Und der Zins war echt besch... ;)
 
S

Sonnenanbeter

Danke für Eure schnellen Antworten. Diese bestätigen unser "Gefühl".

Was sagt ihr zu den Varianten? Zins fest über 3 Jahre oder besser variabel?
In beiden Fällen läge er aktuell bei ungefähr 2,5% p.a.

Bei dem Variablen könnte man auch jederzeit (sollte er steigen, er orientiert sich an EURIBOR) eine Zinsbindung über 1,2 oder 3 Jahre einbauen, außerdem könnte man jederzeit unbegrenzt Sondertilgungen leisten.
Bei dem festen Zinsvon 2,5% über 3 Jahre wären die Sondertilgungen auf ca 2700€ p.a. begrenzt (wir können wahrscheinlich mehr leisten), andererseits könnte man dieses Geld natürlich auch anders sparen für den Hausbau.

Da wir nicht genau wissen ob wir in 3 oder 4 Jahren bauen, ist halt die Frage, was besser ist in unserem Fall.

LG
 
H

HilfeHilfe

Danke für Eure schnellen Antworten. Diese bestätigen unser "Gefühl".

Was sagt ihr zu den Varianten? Zins fest über 3 Jahre oder besser variabel?
In beiden Fällen läge er aktuell bei ungefähr 2,5% p.a.

Bei dem Variablen könnte man auch jederzeit (sollte er steigen, er orientiert sich an EURIBOR) eine Zinsbindung über 1,2 oder 3 Jahre einbauen, außerdem könnte man jederzeit unbegrenzt Sondertilgungen leisten.
Bei dem festen Zinsvon 2,5% über 3 Jahre wären die Sondertilgungen auf ca 2700€ p.a. begrenzt (wir können wahrscheinlich mehr leisten), andererseits könnte man dieses Geld natürlich auch anders sparen für den Hausbau.

Da wir nicht genau wissen ob wir in 3 oder 4 Jahren bauen, ist halt die Frage, was besser ist in unserem Fall.

LG
Hallo

beides gut. Es ist reine Spekulation wie sich die Zinsen verhalten werden. Wenn es in 2 Jahren einen Schub geben sollte ärgert ihr euch über den variablen evtl.

Es ist aber kein Euribor oder ? Da muss noch ein Aufschlag sein. Wie hoch ist dieser ?
 
W

wordi

Ich würde etwas ganz anderes machen. Da ich vermute, dass die die Preise für Grundstücke in Zukunft weiter fallen werden, wartet noch 2-3 Jahre mit dem Kauf. Kauft es erst, wenn Ihr auch das Geld für den Bau habt. Ansonsten habt Ihr ein Grundstück an der Backe, dass Ihr eventuell nicht bebauen werdet (kann keiner in die Zukunft schauen). Das hatte nämlich mein Bruder und musste irgendwann Privat-Insolvenz anmelden und hat sein unbebautes Grundstück verloren.
 
Zuletzt aktualisiert 01.05.2024
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