Finanzplanung Neubau bei guten Einkommen mit wenig Eigenkapital

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S

Seglock

Hallo zusammen!

wir (beide 34 Jahre alt, ohne Kinder - Kinderwunsch idealerweise nach Hausbau, in 2-3 Jahren), schauen gerade was in unserer Einkommenssituation realistisch ist:

Rahmendaten:
- fest angestellt, beide in Vollzeit
- Netto als Grundgehalt 3850 & 1650 => 5500
- Firmenwagen und Jobticket, somit außer Geldwerten Vorteil keine Kosten für Mobilität
- Kaltmiete 1000EUR
- Nebenkosten 500EUR
- Telekommunikation 120EUR
- GEZ 38EUR
- Versicherungen: 100EUR
- Strom 73EUR
- Monatlich 1000 EUR zum Sparen auf Bausparvertrag und ETF Fond.
- Rest eben Lebenshaltungskosten, Reisen etc.
- Einmalige Zahlungen pro Jahr würden sich auf ca. 8.000 EUR netto zusätzlich belaufen, diese berücksichtige ich am besten nicht.

Den Sinneswandel, mal aktiv Richtung Eigentum was zu machen kam ehrlich gesagt erst zum Jahresanfang, davor gab es eher andere Prioritäten (zB. Fernreisen). Somit wurde auch mit dem Sparen erst vor Kurzem angefangen, wir haben aktuell gerade mal ca. 10.000EUR an Eigenkapital.
Nun überlegen wir aber nicht noch paar Jahre zu warten um etwas nennenswerten Betrag anzusparen sondern Gebäudeenergiegesetz. schon so ins Rennen zu gehen, zumal wir von Town & Country Haus ein recht attraktives Angebot erhalten haben, wie ich finde:
- Stadtvilla mit 150m2, fertig bis auf Bodenbeläge und Tapeten, inkl. zusätzliche Dusche als Sonderausstattung: 318.750 EUR
- Grundstück dazu von denen 52.000EUR

On top natürlich Kaufnebenkosten und Baunebenkosten (jene die im Grundangebot von 318.750EUR noch nicht inkludiert waren. Inkludiert sind da: Bodengutachten, Baustelleneinrichtung, Entwässerung)

Bei Baunebenkosten warte ich noch auf finale Kalkulation bezogen auf das konkrete Grundstück, soll zw. 40 und 60k liegen, hieß es vorab.
Unsere Hoffnung ist bei Gesamtkosten exkl. Kaufnebenkosten und Außenanlagen bei ca 420.000EUR zu landen, was, so hoffe ich, realistisch sein könnte.
Dass man noch Puffer für Bemusterung braucht ist auch klar. Ziel ist eine Monatliche Kreditrate bei 1.2-1.5% Tilgung bei 1.800-1.900EUR (der Bauträger rechnet ca. 16.000EUR Muskelhypothek für Bodenbeläge und Tapezierarbeiten).

Ist es euer Meinung nach Realistisch?

Dazu kommt noch das Thema mit geringen Eigenkapital, selbst wenn wir, bis es soweit ist mit einsetzender signifikanten Belastung durch zB Bedienung der Zinsen auf vielleicht 15.000-16.000EUR kommen. Davon muss man ja die genannte Bodenbeläge und co. machen, Küche kaufen und vor allem - Kaufnebenkosten (vor allem Grunderwerbsteuer), welche, wie ich mich belehren gelassen hab - wohl auf das gesamte Bauvorhaben anfallen wird, 6% = Hessen.
Das alles kann man natürlich nicht aus dem genannten Kapital finanzieren, sodass da wohl noch min. 40.000EUR fehlen. Und da sehe ich 3 Optionen:
- Es sein lassen und sparen
- Die Summe in die Finanzierungsanfrage aufnehmen, wo man dann Richtung 110% Finanzierung geht, mit entsprechend Bescheidenen Konditionen.
- Ratenkredit auf 10 Jahre nimmt.

Danke!
 
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N

nordanney

exkl. Kaufnebenkosten
Also noch mal fast 40.000€ Kaufnebenkosten und somit in Summe rd. T€ 460 Gesamtkosten (wie ihr aufmustert bzw. was noch nicht inkludiert ist, weil Bauherrenaufgabe, wäre zu klären).
Bei uns wärst Du raus - dafür ist Deine Bonität zu schlecht, da Du mehr Kredit benötigst, als das Haus wert ist (Beleihungswert für Bank +/- T€ 380 bei T€ 460 Finanzierung). Und irgendwer muss noch eine Küche, einen Carport/Garage/Stellplatz, Terrasse, Einfahrt, Garten usw. bezahlen.
 
P

Prager91

Guten Morgen!

Solch ein Projekt mit diesen Rahmenbedingungen ist meiner Meinung nach ohne Kinder realisierbar - mit Kinder sicherlich schwer...

Das eine Netto-Gehalt (wahrscheinlich vom Mann) ist sicherlich sehr gut und sobald Kinder da sind, tut euch das auch sehr gut!

Allerdings in der heutigen Zinsphase und den heutigen Baukosten wird auch das nur schwer reichen um den Kredit rechtzeitig tilgen zu können.

Ihr seid keine 25 mehr und somit mit Mitte 30 und ohne nennenswertes Eigenkapital echt schon an der Grenze um mit einer machbaren Rate das Haus bis zum Renteneintritt abbezahlen zu können.

420k halte ich ebenfalls für unrealistisch... Da ihr kein Eigenkapital habt und somit alles finanzieren müsst, müsst ihr hier sicherlich nochmal 50k drauf rechnen - 420k werden euch nicht reichen.

Zusätzlich müsst ihr auch noch an die Außenanlage denken, die ihr sicherlich auch keine 10 Jahre "roh" haben wollt. Hier sind je nach Grundstück zwischen 30-80k schnell mal fällig.

Effektiv wird solch ein Projekt bei weit über 500k liegen - die müsst ihr wirklich auch berechnen!


Ich würde euch aktuell nicht raten dieses Projekt so zu realisieren - ich denke tatsächlich auch nicht, dass ihr von der Bank dafür einen Kredit bekommt.
 
S

Schnubbihh

Für diese Vorhaben fehlt mir persönlich die Fantasie, auch wenn ich eher Team Risiko bin:
(1) Kaufnebenkosten (Notar, Grunderwerbsteuer etc.) fallen wahrscheinlich auf das gesamte Vorhaben an und nicht nur auf das Grundstück (da zusammen vermarktet)
(2) Bisher keinerlei Ersparnisse bei Double Income, no Kids (sollte trotz Reisen höher sein)
(3) Kinder in 2-3 Jahren geplant, genau dann wenn die ersten Raten fällig werden; hier fällt mind. ein Gehalt weg (abgesehen davon sollte man sich gut überlegen eine Kinderplanung soweit rauszuschieben bei euren 34J)

Fazit: Lasst die Finger davon.
 
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G

Grundaus

3800.-- ist nur für die Lage ein super Gehalt, abgeschätzt anhand der Grundstückskosten. Zusammen mit dem zweiten Gehalt und für das Haus ist es wenig. Wenn ihr nicht eine zusätzliche Sicherheit (Haus der Eltern) oder mehr Geld auftreibt (vorweggenommenes Erbe). Machen vermutlich nur wenige Banken und dann für über 4% Zinsen. Ein Konsumentenkredit für 30000.-- hilft vermutlich nicht viel. Wenn dann ein Bausparvertrag der nicht ins Grundbuch eingetragen wird
 
Z

Zaba123

Hab schon bei netto 3850 & 1650 => 5500 ohne Kinder aber in 2-3 Jahren geplant & wenig Eigenkapital, aufgehört zu lesen. Sorry
 
Zuletzt aktualisiert 15.05.2024
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