Wie schnell sollte man ein Haus abzahlen?

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Y

ypg

Und warum sollte das bei uns in 30 Jahren anders sein?
Diese Frage kommt von Dir? Du bist hier derjenige, der hier prophezeien will, dass ja später alles so scharf und bevormundend geregelt wird.

von einem Haus kann man nicht essen
Von Aktien wird man auch nicht satt.

DANN DANACH noch ein ordentliches Depot anzusparen, wovon dann Essen, Kleidung, Urlaub und anderer Konsum finanziert werden kann.
Pass auf, dass Du nicht alles verschiebst. Das Leben ist jetzt, der ÖPNV fährt jetzt und Photovoltaik ist derzeit. Was für Technik in 20/30 Jahren für eine Rolle spielt, wissen wir nicht. Vor 40 Jahren war es die LV, vor 20 Jahren war es Riester und die Aktie, jetzt sind es ETF‘s.

Ich bin ja (leider) auch sehr materiell aufgewachsen (Geld hat man einfach, und wer es nicht hat, geht noch mehr oder länger arbeiten)
Aber jeder ist zum Glück seines Glückes Schmied!
Ich denke, Du hast Dich total verzettelt und willst sparen um zu sparen. Du sparst Dein Leben auf. Die Angst vor Geldverlust kann Dich auffressen. Da hast Du hoffentlich auch noch mit Bunker im Keller gebaut, um Dich vor den Worstcase zu schützen: nämlich wenn es soweit ist, dass Du Dich mal am Leben erfreust (und nicht nur an schwarzen Zahlen auf Depot, Sparplan, Konto), damit Du die Freude dann im Keller ausleben kannst.
Das Problem der
ist, dass es irgendwann zur Manie werden kann.
Nach der Abzahlung kommt dann halt auch erstmal überhaupt Sparen für das Alter.
Du blendest die Antworten aus, die Dir verständlich machen wollen, dass Dein Leben morgen wegen Krankheit oder Schicksalsschlägen eine ganz andere Gratwanderung machen kann. Dahin, wo Werte nicht an Zahlen gemessen werden.

Es ist immer vorsichtig zu bewerten, wenn sich hier jemand kurz vorm Sommerloch anmeldet und „Negativprognosen“ zum Besten gibt, erst mit einer einfachen Frage, dann später mit einem Füllhorn an Negativmaterial und Schwarz-Weiß-Denken. Letztendlich erreicht derjenige Quote bzw. Traffic durch Schwarzmalerei über unsere Zukunft oder Politik - erst allgemein gehalten, dann in Ich-Form, dann geht es ins „Wir“. Ob bewusst oder unbewusst mit der „fixen Idee“.
 
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T

Teryamy

Du schreibst ja selbst, dass du für die Rente eher schwarz siehst. Siehst du dich da mit 63 und hohen Abschlägen in Rente gehen?
Ich denke bei uns wird mit 63 ebenso der Wunsch da sein, so wie bei jetzigen Generationen auch schon (bzw. auch aus meiner Großeltern-Generation sind viele schon deutlich eher in Rente).

Dir scheint zum Beispiel ein Auto nicht so wichtig zu sein. Natürlich kommt man mit jedem Auto von A nach B, ich habe mir aber zum Beispiel gerade mein Traumauto für 50.000€ gegönnt.
Auto MUSS für mich ein Benutzungsgegenstand sein, d.h. ich darf dort keine Angst wegen Kratzer und Dellen auf dem Parkplatz haben (wenn Kinder im Nachbarauto nicht darauf achten z.B.). Komfort weiß ich schon zu schätzen, andererseits vergleiche ich dann auch das Auto mit dem Rad (bei z.B. Schneeregen) oder dem ÖPNV und bei diesem Vergleich verblassen dann eigentlich alle Unterschiede zwischen Autos. Alle sind exakt gleich schnell, alle bieten Wetterschutz, Klima, Heizung, Privatsphäre. Aktuell überlege ich, ob das Auto (Zweitwagen) für 2x Büro pro Woche vom 500-1.000-Euro Kleinwagen (sehr alt) zu einem normalen Auto der Kompaktklasse (Golf, Octavia, Astra usw.) gewechselt wird. Für ca. 15.000 Euro als Gebrauchtwagen. Einerseits natürlich eine gute Ecke komfortabler, andererseits nutze ich das Auto ja eh nur knapp 1 Stunde pro Woche (4x knapp 15 Minuten). 15.000 Euro ausgeben, damit ich nicht schneller oder besser, irgendwie anders halt auf Arbeit komme!?

ich hatte heute zufällig ein Gespräch mit meiner Chefin zu dem Thema. Sie ist Juristin, ihr Mann Arzt und sie hat erzählt, dass sie und viele in ihrem Umfeld kaum tilgen. Sie wollen das Eigentum gar nicht erwerben. Sie wohnen in einem Haus, zahlen Zinsen als würde man Miete zahlen und möchten das Haus später, im Idealfall, ohne Verlust veräußern. Mit dem Geld die Restschuld tilgen und die nicht gezahlte Tilgung wird fürs Alter auf ETF gespart. So mal die Kurzversion von unserem Gespräch.
Das kann bei 1% Zinsen funktionieren. Bei 3,5% Zinsen aktuell schlägt man mit 7% Rendite abzgl. Steuern kaum die höheren Zinskosten, zu einem hohen Risiko. Schlussendlich sehe aber auch im Umfeld anhand der Erfahrungen der letzten 20 Jahre: Niemand (!) verlässt sein Haus oder seine Wohnung. Ja, es mag Einzelfälle geben. Aber im Umfeld der jeweiligen Eltern in meinem Freundes- und Bekanntenkreis sind alle in ihren Häusern und Wohnungen geblieben, auch wenn da sicherlich viele mal die Pläne hatten, sich mit dem Auszug der Kinder zu verkleinern. Das ist so eine Vorstellung, die mancher mit 30 vielleicht hat und wenn man dann 25 Jahre dort gewohnt hat, bleiben 95% doch dort wohnen.

Diese Frage kommt von Dir? Du bist hier derjenige, der hier prophezeien will, dass ja später alles so scharf und bevormundend geregelt wird.
Wieso scharf und bevormundend? Es ist doch klar, Deutschland und die EU wollen Klimaneutralität erreichen. Bis 2045. Daran ist ja auch nichts schlecht. Klimaneutralität 2045 bedeutet eben auch, dass 2045 keine Gas-Heizung mehr läuft (ist bereits Gesetz), dass 2045 kein Bestands-Verbrenner mehr fährt und dass 2045 eben jedes Haus entweder Fernwärme oder Wärmepumpe hat, zur Not eine Hochtemperatur-Wärmepumpe. Und wenn wir wenn nicht unendliche Solar-Felder haben wollen, wird man die Photovoltaik eben auf Dächer bauen müssen.

Von Aktien wird man auch nicht satt.
Doch, natürlich. Das ist liquides Vermögen, welches sich jederzeit und auch in kleinsten Bruchstücken in Konsumgüter wie Essen, Kleidung, Reisen tauschen lässt.

Photovoltaik ist derzeit. Was für Technik in 20/30 Jahren für eine Rolle spielt, wissen wir nicht.
Ich möchte aktuell die Verschuldung, d.h. mein persönliches Leverage nicht weiter erhöhen. Daher aktuell bis zur Abzahlung keine Photovoltaik, keine Wärmepumpe usw.

Ich denke, Du hast Dich total verzettelt und willst sparen um zu sparen. Du sparst Dein Leben auf. Die Angst vor Geldverlust kann Dich auffressen.
Sehe auch nicht wirklich, wo man jetzt mehr Geld ausgeben könnte. Das Auto habe ich ja oben schon erläutert. Aber auch bei den Möbeln z.B. - wir hatten uns unsere "Traum-Couch" ausgesucht für 4.000 Euro und uns dann gedacht, die Kinder werden die eh kaputt machen. Es wurde stattdessen eine ebenso große, aber sicherlich vom der Langebigkeit deutlich schlechtere Couch für unter 1.500 Euro aus dem Internet. Und die Kinder springen darauf rum, klettern mit Straßenschuhen und Schokofingern darauf und ich bin doch einigermaßen entspannt, weil die Couch eben, wie das Auto, ein Nutzungsgegenstand ist. Bei 4.000 Euro hätte ich diese Ruhe evtl. nicht. Das gleiche mit den Möbeln, da hatten wir uns mal überlegt, unsere Wohnzimmer-Möbel zu ersetzen. Und jetzt sind wir froh, dass die Kinder mit dem Bobby-Car eben gegen die 15 Jahre alten Möbel fahren und nicht gegen irgendwelche teuren, neuen Möbel.

Es ist immer vorsichtig zu bewerten, wenn sich hier jemand kurz vorm Sommerloch anmeldet und „Negativprognosen“ zum Besten gibt, erst mit einer einfachen Frage, dann später mit einem Füllhorn an Negativmaterial und Schwarz-Weiß-Denken. Letztendlich erreicht derjenige Quote bzw. Traffic durch Schwarzmalerei über unsere Zukunft oder Politik - erst allgemein gehalten, dann in Ich-Form, dann geht es ins „Wir“. Ob bewusst oder unbewusst mit der „fixen Idee“.
Es ist ja schon bezeichnend, wenn wir Mitte April jetzt schon kurz vor dem Sommerloch sind. Da hat der Klimawandel ja bereits einiges bewirkt. Diese "Negativprognosen" mit den hohen Kosten für Photovoltaik, Photovoltaik-Speicher, Wärmepumpe, 100% eAutos usw. sind eben die Realität, wenn wir das mit dem Klimaschutz ernst nehmen. Wovon ich ausgehe. Was ich vom Prinzip her auch voll unterstützte. Nur sehe ich es eben auch die Folgekosten, welche ohne Frage enorm sein werden.
 
moHouse

moHouse

Ich möchte auch nochmal auf die Widersprüche aus dem Eingangspost hinweisen. Darauf ist der TE leider nicht eingegangen:

Theoretisch können wir etwa 2.000 - 2.500 Euro im Monat in das ETF-Depot ansparen. Wenn keine Sondersachen wie Urlaub, neue Autos oder andere Sachen dazukommen.
Ich habe mehr oder weniger die fixe Idee, dass wir 2031 mittels einmaliger Sondertilgung am Ende der Laufzeit den Kredit komplett ablösen. Das wäre finanziell mehr oder minder drin, wenn wir eben weiterhin ca. die 2.500 Euro pro Monat ansparen
Soweit so gut. Die Restschuld bekommt er in 7 Jahren weg, wenn sie 2500 pro Monat sparen. Aber nur wenn es keine Urlaube gibt.

Dann kommt aber dieser Satz:
Davon unabhängig, für den Urlaub schränken wir uns eigentlich nicht ein. Dort möchte ich nicht sparen.
Hä?! Bin ich der einzige, der das nicht versteht?

Dann auch dieses Ausführen von absoluten Nichtigkeiten wie der Kauf von Eigenmarken vs. Markenprodukte, ob er abends auch mal mit dem Taxi fährt, in welchem Takt der Bus in die Stadt fährt etc.pp.. Währenddessen lässt er essentielle Dinge weg (z.B. Baujahr des Hauses). Die Stadt ist dann auch nur grob zwischen 400k und 800k Einwohner groß. Die Gegend wird komplett nicht erwähnt (scheint aber mega gefragt zu sein bei dem Wertzuwachs).

Ich bleibe dabei. Merkwürdiger Post.
 
J

jrth2151

Sieh es doch mal so rum. Wenn du es partout nicht verkonsumieren willst, stecke das Geld doch jetzt schon in den ETF. mit Zinsenszins wird über die Zeit viel mehr draus als du durch früheres tilgen sparst.
Genau das. Der Hauspreis ist fix und durch Inflation, etc. sinken die Realkosten, die man dafür zahlt. Gleichzeitig steigt im besten Fall noch der Wert des Hauses. Heißt es wäre schlauer das Geld in ETFs anzulegen, als das Haus schnell abzubezahlen, denn die 100k Restschuld in 2040 sind nicht vergleichbar mit 100k € heute.
Falls wir bei der nächsten Anschlussfinanzierung wieder eine Niedrigzinsphase haben, einfach einen guten Zins sichern, der läuft, bis das Haus abbezahlt ist.

Wenn es natürlich nur um die persönliche Sicherheit geht, ein Haus zu besitzen und keine Miete/Rate mehr zahlen zu müssen, dann macht alles sondertilgen natürlich Sinn. Aber wenn man das Gesamt-Geldvolumen über ein Leben betrachtet, dann ist es sinnvoller, das Haus abzubezahlen und das Geld, das man über hat, zu investieren. Große Firmen nehmen ja nicht ohne Grund Kredite auf. Das ist der gleiche Gedankengang.
 
Z

Zaba123

Genau das. Der Hauspreis ist fix und durch Inflation, etc. sinken die Realkosten, die man dafür zahlt. Gleichzeitig steigt im besten Fall noch der Wert des Hauses. Heißt es wäre schlauer das Geld in ETFs anzulegen, als das Haus schnell abzubezahlen, denn die 100k Restschuld in 2040 sind nicht vergleichbar mit 100k € heute.
Falls wir bei der nächsten Anschlussfinanzierung wieder eine Niedrigzinsphase haben, einfach einen guten Zins sichern, der läuft, bis das Haus abbezahlt ist.

Wenn es natürlich nur um die persönliche Sicherheit geht, ein Haus zu besitzen und keine Miete/Rate mehr zahlen zu müssen, dann macht alles sondertilgen natürlich Sinn. Aber wenn man das Gesamt-Geldvolumen über ein Leben betrachtet, dann ist es sinnvoller, das Haus abzubezahlen und das Geld, das man über hat, zu investieren. Große Firmen nehmen ja nicht ohne Grund Kredite auf. Das ist der gleiche Gedankengang.
Genau. Spare was geht, lege es in ETFs, Tagesgeld oder Festgeld an und entscheide nach Ablauf der Zinsbindung/im Sonderkündigungszeitraum ob du den Kredit komplett tilgen willst oder weiter sparen möchtest. Was halt nicht passieren darf ist, dass Du das Geld sinnlos verballerst.
 
Zuletzt aktualisiert 07.05.2024
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