Hallo "Tolentino".
Deine Beschreibung des Ablaufs hinsichtlich Estricheinbau und Folgeaktivitäten ist hervorragend und aussagefähig gelungen!
Folgendes dazu:
Ihr habt alles richtig gemacht!
Bei einer Estrichdicke von 70mm ist es tatsächlich sinnvoll gewesen, dem Estrichmörtel ein Plastifizierungsmittel (Berolith M 94) zuzusetzen, damit das Gefüge bei dieser Einbaudicke ordentlich verdichtet ist.
Nun ist es auch so, dass die Trocknungsdauer von Estrichen IMMER mit der Dicke zunimmt.
Die umgebenden Trocknungsbedingungen, somit das Raumklima, ist weiterhin entscheidend dafür, wie schnell ein Estrich -je nach Dicke- austrocknet.
Dass die Fenster bereits beim Estricheinbau "auf Kipp" standen, sollte uns bei der beschriebenen Situation nicht irritieren. Das sollte so nicht sein, damit der Estrichoberfläche beim Aushärten (eine chemische Reaktion im übrigen) über ein ausreichendes Wasserangebot verfügt.
Wären die Fensteröffnungen schädlich gewesen, zeigte sich das letztendlich an einer nicht ausreichend festen Estrichoberfläche.
Aber um das geht es hier offenbar nicht.
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Ich kann dem Gesamtbeitrag nur entnehmen, dass ein Funktionsheizen erfolgte. Ein Belegreifheizen wird indes nicht aufgeführt.
Wie auch immer, denke bitte daran, dass die hohe Feuchtigkeit, welche immer zwangsläufig durch den Einbau eines Nassestrichs in das Gebäude eingetragen wird, auch vom Wandputz u.ä. aufgenommen wird!!
Das bedeutet, dass alleine die Angabe eines Hygrometers, eine ausreichenede Anzeigegenauigkeit hier einmal unterstellt, nicht wirklich zielführend ist.
Eigentlich kann ich über den gesamten Beitrag gesehen überhaupt keinen Anhaltspunkt für ein bestehendes Problem erkennen.
Wenn denn vermutet wird, dass der Estrich noch nicht ausreichend trocken ist, um hierauf einen Oberbelag (egal welcher Art) verlegen zu können, muss das durch eine entsprechende Messung, oder auch lediglich eine Prüfung (das ist ein riesiger Unterschied!!) nachgewiesen werden.
Der Estrichleger hat nach dem Estricheinbau überhaupt keinen Einfluss auf das Trocknungsverhalten und die erforderliche Zeitschiene - und scheidet in der Linie der Verantwortlichkeiten, wenn wir diesen Begriff an dieser Stelle überhaupt wählen können, aus.
Mache folgendes, um eine ausreichende Sicherheit zu erhalten:
Ohne weiteres Aufheizen lege eine PE-Folie ca. 1,5m x 1,5m auf die Estrichoberfläche eines Raumes.
Da Du angebegemäß über mehrere Hygrometer verfügst "opfere" eines davon, stelle es unter der PE-Folie auf den Estrich und klebe die Folienränder mit einem gut haftenden Klebeband dichtend ab.
Ein zweites Hygrometer stellst Du seitlich daneben, somit außerhalb der aufgelegten Folie, zu vergleichenden Kontrollzwecken ab. Dann öffnest Du die Fenster "auf Kipp", ruhig auch mit leichtem Durchzug.
Nach max. 24 Stunden vergleichst Du die Anzeigewerte beider Hygrometer.
Liegt der Wert unter der Folie über 75% rel. LF, solltest Du eine zweite Phase des Belegreifheizens über 2 Tage einschalten bzw. durchführen.
Falls der Wert darunter liegt, war die ganze Aufregung umsonst!
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EIn angenehmes Wochenende wünscht allseits: KlaRa