Allererster Grundriss-Entwurf des Erdgeschosses

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Nordlys

Nordlys

Zu Alex, verglichen haben wir, aber eher regional, die Großen waren schnell raus wegen entweder zu teuer oder gefühlt nicht koscher.
Schlamperei gibt es überall. Aber was 11ant sagte, war was Anderes. Er sagte, nimm Architekt, sonst hauen sie Dich übers Ohr. Und da sag ich, ganz im ernst, nein, übers Ohr hauen bei Firmeninhabern, die man persönlich kennt, ist sehr unwahrscheinlich. Über Pfusch kann man reden und diesen aus der Welt schaffen, unter vernünftigen Leuten. Über nen drei mm Kratzer am Türgriff allerdings lohnt es nicht, nen Film draus zu machen. Pfusch erkennt man, wenn man mit nem Bekannten, der vom Fach ist ab und an mal die Baustelle besichtigt. Offenkundigen Pfusch sieht auch der Laie. Wenn Rigipsplatten schnabeln und die Decke wie ne Hügelkette aussieht, muss man nicht Architekt sein, das zu merken. Dann redet man auch nicht gleich mit dem Alten, sondern erst mal mit dem Vorarbeiter und sagt, Männer, ihr seid Profis, und das ist da nicht euer Niveau. Bitte, das werde ich so nicht bezahlen. Macht den Raum noch mal. Meine Erfahrung ist, es geht so. Karsten
 
H

haydee

Das ist ja ne ganz andere Sache. Wie oben gesagt, muss man natürlich vergleichen und auch andere Angebote einholen. Grundsätzlich habe ich aber lieber jemanden da den und dessen Arbeit ich kenne, als einen komplett fremden.
Grundsätzlich ja, aber kennst du wirklich von jedem die Arbeit, nur weil du ihn kennst?
Dorfklatsch ist ja auch immer so eine Sache.
Unwichtig ist für mich ob ich mit dem die Schulbank gedrückt habe oder wie viele Bier zusammen getrunken wurden. Wichtiger ist, wenn der Architekt z.B sagt der Versucht jede kleine Abweichung teuer zu verrechnen oder der läßt 5 gerade sein. Wie pünktlich Termine eingehalten werden etc.
 
T

Tentakel

Also ohne regelmäßige Bauüberwachung, kann man viel Pfusch unterjubeln unabhängig ob man den Chef der Firma seit 20 Jahren kennt oder nicht. Den der baut meist nicht selbst, sondern seine Mitarbeiter. Es geht dabei auch nicht um die schiefe Rigipsplatte, die ist doch egal. Sondern um fehlerhafte Abdichtung, gesparte Eisen in der Bewehrung usw... Und natürlich redet man bei Problemen erst mal mitm Polier und wenn die Decke sauber betoniert würde gibt's ne Brotzeit und Bier. Wir haben übrigens festgestellt, daß viel sauberer gearbeitet wird, wenn man einfach jeden Tag mal vorbeischaut, ein paar Fragen stellt und gut dokumentiert.
 
11ant

11ant

Aber was 11ant sagte, war was Anderes. Er sagte, nimm Architekt, sonst hauen sie Dich übers Ohr. Und da sag ich, ganz im ernst, nein, übers Ohr hauen bei Firmeninhabern, die man persönlich kennt, ist sehr unwahrscheinlich.
Und da sage ich, da hast Du Recht. Aber ich bezog das nicht (nur) auf die Bauleitung. Sondern: wenn der Laie sagt,
muss man natürlich vergleichen und auch andere Angebote einholen.
dann macht er meist eine typische Laienausschreibung, die der Bieter sofort als solche erkennt, und seine Chance meist nutzt (vielleicht, außer man ist im gleichen Chor oder im gleichen Löschzug).

Das geht zum Beispiel so: Bauherr schickt Handwerkern seine Genehmigungsplanung, schreibt dazu, was er will.

Handwerker schreiben zurück: "Angebot". Unten Gesamtpreis, dazwischen blabla was genau angeboten wird. Fenster Scheibenanzahl Profildicke U-Wert. Das kleine AD oder MD wird kaum wahrgenommen. Gerne werden da Leistungsbeschreibungen in der Antwort geändert. "Fachgerecht", "nach DIN", "gelaugt", "geölt" - manche Unterschiede kann der Laie nicht einordnen. "Frostsicher", "diffusionsoffen", "Klasse XYZ". Wurde "oder gleichwertig" korrekt interpretiert ? - da kann der Bieter den Hebel ansetzen, und das weiß er.

Oder, wie gesagt, Thema "Regiestunden":

Wichtiger ist, wenn der Architekt z.B sagt der Versucht jede kleine Abweichung teuer zu verrechnen oder der läßt 5 gerade sein.
"Ich mußte länger pfriemeln als gedacht, mein Vorgänger hat sein Gewerk unsauber fertiggestellt". Laien Bären aufgebunden hat man schnell. Was kostet es allein, den Hinweis wegzulassen, das Maße vor Ort zu überprüfen sind (?)

In den Zeichnungen sind Maße auf halbe cm "genau" angegeben - der Bauherr verwechselt das gern mit Fertigungsgenauigkeit. Oder Toleranzen, wann etwas zu schief ist oder dergleichen. Die vermeintlich zuständige DIN (oder leider nur ihr Cousin aus derselben Reihe) ist schnell gegoogelt (und mißinterpretiert).

(Berufs)Erfahrung ist da nicht zu ersetzen. Mit drei Jahrzehnten (und einem fast fertigen Haus jetzt und einem lange bewohnten davor !) mehr Lebenserfahrung, wie sie Karsten dem TE voraus hat, relativiert sich das natürlich. Aber so weit muß man erst mal sein.
 
Nordlys

Nordlys

Nana, mach keinen Bauprofi aus mir. Ich verwalte Liegenschaften und Land, das an Landwirte verpachtet ist. Das Land macht wenig Arbeit, die Liegenschaften wollen gepflegt, erhalten, renoviert oder auch verkauft oder neu gebaut oder umgebaut werden. Das machen wir, ausser Kleinkram, mit Architektenhilfe. Diese sind aber auch nicht nur meine Freunde, sondern haben auch Eigeninteressen, allein, weil HOAI an Baupreis gekoppelt ist. Ich bin dann der Neinsager, der die Kosten im Blick hat. Und ich kann ganz gut Nein sagen. Baufach,ich bin ich Laie, wie die meisten TN hier sonst auch. Mit etwas Erfahrung, ja. Aber ohne baufachliche Berufsausbildung. Karsten
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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