Luftwärmepumpe oder Gas und Solar nutzen?

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Kaspatoo

Kaspatoo

Ein recht altes Thema, meiner Meinung nach aber noch Brand aktuell.

Es wurde mehrfach gesagt, dass eine Abwägung von Gasbrennwerttherme oder Luft-Wasser-Wärmepumpe nur bei konkreter Energiebedarfsrechnung möglich ist.
Einige haben so etwas aber noch gar nicht, z.B. weil sie mit der ganzen Planung noch nicht soweit sind.

Jedoch ist das kein unerheblicher Kostenfaktor mit der Haustechnik und es beeinflusst meiner Meinung nach auch letztlich die Planung.

Ein Dilemma also. Man möchte noch kein Geld für eine Planung ausgeben, von der man noch nicht weiß was man dann hat. Andererseits können einem andere auch keine Planung geben.


Was viele von euch aber können müssten:
Eure Ist-Wert.

- Was habt ihr für eine Heizart (Gasbrennwerttherme, Luft-Wasser-Wärmepumpe, andere)?
- Was waren die Anschaffungskosten?
- Habt ihr Kontrollierte-Wohnraumlüftung und/ oder Fußbodenheizung (Fußbodenheizung)?
- Wie viel qm beheizte Grundfläche habt ihr?
- Was ist euer Jahresverbrauch (in kWh und Euro) im Schnitt?


In diesem Thread habe ich bereits folgende Beispiele gelesen. Hier meine subjektive Einschätzung:

- 600-800€/ Jahr bei Luft-Wasser-Wärmepumpe (klingt nach einiger Recherche sehr gering)
- mindestens 1000€/ Jahr bei Luft-Wasser-Wärmepumpe (scheint die häufigste Meinung zu sein)
- 200€/Monat für Gas (dsa klingt viel)
- 200€/Jahr mehr als wie für Luft-Wasser-Wärmepumpe (das klingt zu wenig für ein ganzes Jahr)
- 120€-140€/ Monat für Gas (klingt ganz passabel)
- mindestens 1200€/ Jahr für Luft-Wasser-Wärmepumpe (klingt viel)


Wenn ich da mal versuche per Augenmaß ein Mittel zu nehmen, klingen ca. 1000€/ Jahr Stromkosten nur für die Luft-Wasser-Wärmepumpe (zzgl. Stromkosten Haus) ganz realistisch.

Kosten für Gas erstrecken sich dann ca. bei 1500€/ Jahr.

Auf 20 Jahre gerechnet wäre das eine Ersparnis von 10.000€.
Eine z.B. Buderus Logamax Plus (mir von einem GU Angebote) kostet laut Google ca. 1500€, 2500€ Anschlusskosten zzgl. Einbau, sagen wir also 5000€.

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe darf also in der Anschaffung und Einbau nicht mehr als 15.000€ kosten bzw. nicht mehr als 10.000€ teurer als die Gas-Lösung sein und dann hat sie sich auch gerade erst amortisiert.
Laut dem Angebot eines GUs an mich kostet die Luft-Wasser-Wärmepumpe ca. 5000€ mehr. Demnach würde sie sich also lohnen.

Aber diese Rechnung ist nun eine recht pauschale Aussage ohne Angabe der Grundfläche etc.
Ich würde als Mittelmaß mal 150m² annehmen.

Ich würde euch daher mal bitte Stumpf mitzuteilen, was es bei euch kostet (siehe obige Auflistung).
Als ganz groben Richtwert, um eine schwache Vorahnung zu bekommen, könnte das helfen. Es ersetzt natürlich keine Planung, man sucht aber dennoch nach derartigen Referenzaussagen, um sich nicht so sehr von den "Fachleuten" übern Tisch gezogen zu fühlen.
Und ich finde, dass Erfahrungswerte einfach das sind, was viele gebrauchen können.
 
f-pNo

f-pNo

Hallo @Kaspatoo

Ich schreibe Dir hier jetzt meine Daten, obwohl sie nicht ganz in Deine Auflistung passen, da wir mit Erdwärme heizen (Tiefenbohrung).
zudem sollte, damit Du etwas aus den Daten ziehen kannst, m.M.n. angegeben werden, wie groß das jeweilige Objekt ist, wie lange schon bewohnt (erstes Jahr ist i.d.R. immer mehr Heizbedarf) und welcher Standard vorherrscht.

Größe: 170 qm
bewohnt: seit 11/2014
Standard: KfW70 nach alter Energieeinsparverordnung (2009)
Verbrauch: < 3.500 kWh (beim Energieversorger haben wir sicherheitshalber für die nächste Abrechnungsperiode 4.000 kWh Wärmepumpenstrom angegeben = 72 Euro p.M. = 864 Euro p.a. inkl. Grundgebühr und ohne Berücksichtigung von Rabatten).

(Stromverbrauch Wärmepumpe für Heizung und Wasser ohne Unterstützung durch selbst produzierten Photovoltaik-Strom)
 
E

ErikErdgas

Hallo Kaspatoo,

es ist natürlich interessant, für die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit Verbrauchs- und Kostenwerte miteinander zu vergleichen. Du hast Recht, dass die Bedarfsplanung natürlich einen gewissen finanziellen Aufwand mit sich bringt. Ich denke aber, dass dieser für die richtige Beurteilung der richtigen Alternative für die jeweilige Situation unabdingbar ist. Prinzipiell kann man sicherlich einiges aus der Ist-Situation ablesen. Aber ich wäre dann durchaus kritisch, was das für die Auslegung bzw. Szenarienbewertung bedeutet.

Häufig ist doch das Problem, dass der bestehende Wärmeerzeuger in Bestandsgebäuden überdimensioniert oder falsch eingestellt ist oder die Heizkörper nicht hydraulisch abgeglichen sind. Dann einen Mittelwert aus Angaben die in dem Thread stehen zu nehmen verfälscht das ganze sicherlich weiter, zusätzlich kommt dann der nicht zu unterschätzende Punkt für die Warmwasserbereitung, gerade bei gut gedämmten Gebäuden wird der Anteil ja immer größer und spielt dann sicherlich der Brennwerttechnik in die Karten.


Beste Grüße, Erik
 
L

lars-steina

Hallo Zusammen,

ich benötige mal eure Hilfe bzw. Einschätzung. Mein Architekt hat mir eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer Fußbodenheizung angeboten. Für mich wäre jetzt der Kostenvergleich (Anschaffung/Unterhalt) zu einer Gastherme interessant. Mir sagte der Architekt, dass die Anschaffungskosten unter der Berücksichtigung der Einhaltung der Energieeinsparverordnung 2016 (bei der Gastherme wäre eine Solaranlage Warmwasser sowie Wärmeverbundsystem von Nöten). Das Haus soll 150 qm groß sein. Bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe handelt es sich um eine
Stiebel Eltron Luft-Wasser-Wärmepumpe Typ WPL 10AC inkl. elektrischer Zusatzheizung von 8,8kW.

Ich hoffe, die Infos sind ausreichend, um zu sehen, was man ungefähr monatlich an Kosten berücksichtigen muss.

Es wäre schön eure Einschätzungen oder Erfahrung mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe zu hören.

Danke!
 
S

Saruss

Das sind einfach zu wenig Informationen. Es kommt doch genau aufs Haus darauf an (Dämmung, Energiestandard, Bauform-zB Fenster, Giebel, Erker- etc pp). Mehr als raten kann man da nicht - obwohl ich jetzt schon sagen würde, dass 8.8kW Überdimensioniert sind, aber ich kenne die Auslegungszahl nicht, und du selbst bestimmt auch noch keine Heizlast. Bevor die nicht berechnet ist, sollte man sich nicht auf eine Anlage festlegen.

Ich habe seit meinem Einzug im ersten HJ 2014 in einem KFW-70 Haus nach Energieeinsparverordnung (aktuell ca. Standard) mit ca. 180qm beheizter Fläche (+ca 60 unbeheizter Keller) insgesamt 3800kWh für Heizen und Warmwasser benötigt, allerdings auch mit Sole-Wärmepumpe. Du siehst aber im Vergleich mit F-pno (wenn seine Angabe für "pro Jahr" ist) auch schon einen großen Unterschied. Wie soll man da deinen Verbrauch schätzen?
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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