Reihenendhaus mit GÜ in Eigenregie bauen

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Pinkiponk

Es ist hier halt viel ruhiger als in der Wohnung wo sie vorher gewohnt haben. Die war an einer der Hauptverkehrsstraßen dieser Stadt. Jetzt wohnen sie in einer Nebenstraße.
Die empfinden sich auch überhaupt nicht als laut. Es sind halt immer viele Leute, gerade abends, hier, die alle lautstark reden. Türkisch ist ja auch scheinbar eine Sprache die sich über Lautstärke äußert.
Die Treffen sich hier abends zum Tee trinken und Shisha rauchen. Dabei wird vermutlich über Gott und die Welt diskutiert. Ich verstehe es ja nicht.
Weiter können die zb nicht klingeln. Ankunft wird mit Hupe signalisiert, egal wie spät, bis der entsprechende rauskommt. Motor vom PKW kann an nicht ausschalten, fremde Einfahrten sind zum parken da....so geht es weiter.
Als damals der Vater/Ehemann gestorben ist, sind hier über einen Zeitraum von 2- 3 Wochen 1.500 Besucher zum konsolidieren her gekommen. Ihr könnt euch nicht vorstellen was hier Tag und Nacht los war.
Unsere Nachbarn leben seit den 60ern hier, die Frau spricht noch immer kein deutsch und sie leben hier wie in dem Dorf aus dem sie gekommen sind.
Der jüngste Sohn ist jetzt verlobt. Da war vor einiger Zeit die Verlobungsfeier im Garten, wie wir am nächsten Tag erfahren haben, weil er sich entschuldigt hat, dass es wohl wieder lauter war. Er kennt seine Verlobte noch nicht, die ist noch in der Türkei. Nur so zum Verständnis.
Was hält Euch dort? Ist Euer Haus/Grundstück so einzigartig, dass Ihr nirgendwo anders leben könntet?
 
M

MelanieSH

So mangelhaft kompatibel zum Biotop "deutsches Neubaugebiet" müßte es sich dann allerdings schon um einen Sonderschulabbrecher handeln - allein für sich nix bei zudenken, mit dem Kran über bereits bewohnten Häusern hantieren zu wollen.
Das der zukünftige Nachbar hier völlig falsch und nicht nachvollziehbar handelt, ist unbestritten.
 
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fach1werk

Trotzdem bleibt die Frage, ob und ggf. wie man das vergiftete Verhältnis wieder erträglich machen könnte.
Das finde ich genaus so wichtig wie die Frage wie das Mittelhaus bauen kann so dass es für alle erträglich ist.
In der (WEG-)Verwaltung haben wir oft "Einlernprobleme" mit Nationen, bei denen das Bau/WEG-Recht ganz anders aussieht oder laxer gehandhabt wird. Dort hat oft die Entschlussfreudigkeit eines Einzelnen mehr Gewicht als ein Regelwerk. Und meistens geht es schnell um Kränkungen. Deshalb könnte es vielleicht helfen, wenn man das Emotionale und das Sachliche ein bisschen entflechten könnte und die Frage wäre wie kommt man ran an den Speck.
Man könnte es mit einem vernünftigen Vermittler versuchen. Für die eine Partei mag vielleicht die fachliche Kompetenz vorrangig sein und sie kann vielleicht Gefühle temporär mal unterzuordnen, für die andere Partei kanns vielleicht zielführender sein, wenn es um Vetrauen und Respekt geht
 
P

Pinkiponk

Mir gefällt Dein Beitrag. Er ist klug (annähernd weise), hilfreich und zielführend. Ärgern tue ich mich trotzdem über diese gefühlte "ständige" Rücksichtnahme auf Mitmenschen mit UND ohne Migrationshintergrund, die bereits gekränkt sind, wenn man die Einhaltung von Bauvorschriften erwartet. Wenn ich in Japan ein Haus bauen will, halte ich mich an die japanischen Bauvorschriften und Gepflogenheiten und nicht an die deutschen. Aber, dass ich mich ärgere, ist mein Problem, wofür ich auch bereits eine annähernd funktionierende Lösung gefunden habe.
 
F

fach1werk

Sorry, mir hat's den obenstehenden Beitrag irgendwie verhackstückt und wohl trotzdem abgedruckt, ich hab dann nochmal angefangen.

Das ist eine üble Gemengelage, die man nicht auf einmal entwirren kann.

Das Recht sieht nicht überall so aus wie bei uns und es gibt Gegenden wo es mehr als Empfehlung gehandhabt wird und die Entschlussfreudigkeit und Tatkraft eines Einzelnen positiver gesehen werden als bei uns. Trotzdem wird man Tatsachen deren Schaffung man erstmal zugelassen hat schwierig bis nicht wieder los.

Das erzeugt Kränkungen. Die Frage wäre, wenn es nun emotionale und sachliche Probleme gibt, ob man die beiden Konfliktfelder nicht leichter entschärfen könnte, wenn man sie nacheinander bearbeitet.

Beruflich habe ich in der WEG-Verwaltung öfters mit dem Einlernen von Menschen die sich unter Eigentum was ganz Anderes vorstellen zu tun. Es ist übrigens mühselig und klappt auch nicht immer. Wir müssen es manchmal rechtlich erzwingen, dann ist der Unterlegene kaum mehr zu einem Zugehörigkeitsgefühl zu bewegen. Es funktioniert aber durchaus öfter, wenn ein Vermittler gefunden werden kann, den beide Seiten schätzen können.

Wie könnte ein Vermittler beschaffen sein?
Er, in diesem Fall kann man eine Frau leider vergessen, könnte z. B. dort wo mehr Kränkung vermutet wird, mit der Mentalität vertraut sein. Er könnte dort wo vielleicht die sachliche Problemlösung drängender ist, vom Fach sein. Mit einem solchen Suchraster könnte man losziehen und jemanden zu gewinnen versuchen.

Sehr schlechte Erfahrungen habe ich, wenn man etwas zulässt was nicht geht und das hinterher wegklagen möchte. Lieber nicht.

Viele Grüße und mein Mitgefühl,

Gabriele
 
Zuletzt aktualisiert 26.09.2025
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