Finanzierung und Zinsbindung bei Hauskauf - Restschulden

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filibobo

Hallo liebes Forum.
Ich habe mich hier angemeldet, weil - wer hätte es gedacht - ein Haus kaufen wollen.
Finanzierung haben wir mal grob durchgerechnet beim Berater.
Ich möchte Euch nun um Rat fragen, was die Finanzierung betrifft, denn der Herr Bankberater hat da Riester-Wohnen mit einberechnet und uns nicht von denn Fallstricken erzählt.

Also Folgendes:
- Familie, 2 minderjährige Kinder
- Preis :129000€ + 13000€ an Provision,Grundbucheintrag, Grundsteuer, Notar.
- Kosten für Renovierung = 50000€.
Aufnahme Kredit: 190000€, Eigenkapital 20000€.
Nettoverdienst, beide = 3100€/Monat + 368€ Kindergeld.

Finanzierungsvorschlag vom Berater:

190000€ Gesamtkosten - 20000€ Eigenkapital = 170000€ Kreditaufnahme.

Aufteilung:

1:
Riester-Wohnen = 70000€
13Jahre zu 2,75% = 335€
13Jahre zu 2,97% = 424€
= 26Jahre mit festem Zins.
--Dass wir hier an die Immobilie Gebunden sind, den Betrag versteuern müssen wenn wir in Rente kommen, usw usf. wurde uns nicht gesagt!


2:
50000€ Aufnahme bei der Bank, Zinsbindung 15Jahre bei 3,3%=
15Jahre lang 220€
Dann 30000 Restschuld.
Zahlen wir 290€ ist die Restschuld nach 15 Jahren noch 14000€.


3:
70000€ über L-Bank, wohnen mit Kind
10Jahre Zinsbindung bei 3,1% = 190€ (weiß ich nimmer genau)
Nach 10 Jahren Restschuld = 36000€.

Um hier die Restschuld abzusichern, werden 98€ in einen Bausparvertrag eingezahlt.
Nach 10Jahren ist dieser mit 12000 Zuteilungsfähig , damit kann ich die 36000€ drücken auf 24000€.
Auf die 24000 gibt es dann aus dem Bausparvertrag einen Kredit zu 2,95% mit dem der est getilgt wird.


Ich wollte die höchst mögliche Absicherung was die Zinssätze betrifft.
Restrisiko ist nach seiner Meinung die 30000€ bzw. 14000€ nach 15Jahren aus 2.


Wie findet Ihr diese Finanzierung?
Kommen da noch irgendwelche Abschlussgebühren dazu?

Ist das so sinnvoll, oder sollte ich lieber alles bei der Bank direkt zu 3,3% machen?

Ich werde mich selbstverständlich bei weitere Banken informieren bzw. einen Kumpel fragen, der dort arbeitet und Kredite vergibt.


Aber Eure Meinung ist mir auch wichtig.

Danke und viele Grüße
 
M

Meecrob

1) Riester ist nichts für mich. Die Gründe führst du ja selbst schon an. Generell habe ich die Finanzierung gerne so einfach wie möglich. Riester machts kompliziert.

3) Ebenfalls komplizierter als notwendig. Bausparverträge geben gute Provision, werden deshalb gerne verkauft. Rechnen tut sich das nur, wenn du das Zins-Poker gewinnst - in heutiger Zeit wahrscheinlich nicht.
Wie kommst du auf 36TEUR Restschuld? Bei 190€ über Zehn Jahre hast du gerade mal 1TEUR€ getilgt.

Da du gerade das Zinsrisiko ansprichst, kann ich dir empfehlen, eine möglichst lange Zinsbindung zu erreichen. Ich bin froh über die 30 Jahre. Mich kann in 10 Jahren kein hoher Zinssatz erwischen, den ich evtl. nicht mehr bezahlen kann.
 
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filibobo

Hallo Meecrob, vielen Dank für Deine Antwort.

Ich bin inzwischen von dieser Finanzierung völlig abgekommen und ziemlich sauer auf den Berater.

Habe mich auch über Riester noch mal richtig informiert und nach einem sehr langem Gespräch mit einem befreundeten Bankangestellten ist mit so einiges klar geworden.

Wo bitteschön hast Du eine 30-Jährige Zinsbindung?
Mein Kumpel meine, daß maximalst 15 Jahre drin sind, 20 Jahre macht keine Bank!
Welche seriöse Bank gibt eine Zinsbindung von 30 Jahren?
 
W

wadi1982

Naja, wir haben einen großen Teil unsere Finanzierung über einen Bausparvertrag abgesichert.
Ich denke mal wer den Zinspoker in 10 Jahren gewinnt kann heute niemand sagen.

Bei uns fließt z.B. die VL mit ein. Sind direkt schon mal 80 € die unser Chef fürs Haus bezahlt.
Zu den Zinsen:

Die ersten 10 Jahre haben wir eff. ein Darlehen für 3,06. Als Tilgungsersatz liegt hier der Bausparvertrag dahinter. Der kommt nach 10 Jahren in die Zuteilung, denkt das Darlehen zu 100 % ab. Der Bausparvertrag liegt eff. bei 2,9 %.
So haben wir eine Zinsbindung von 20 Jahren und Mischzins von knapp 3 %.
War zusammen mit KfW aktuell das günstigste für uns
 
M

Meecrob

Zur Zinsbindung habe ich dir eine PM geschickt.

Du hast relativ wenig Eigenkapital. Zusätzlich zum Kaufpreis muss die Bank also 43TEUR finanzieren. Das nennt sich dann Vollfinanzierung und ist in der Regel mit hohen Zinssätzen bestraft. Mich wundern deine niedrigen Zinssätze daher ein wenig. Allerdings kenne ich das aktuelle Niveau nicht.
So eine Finanzierung ist heikel. Wird das Haus aus der Not verkauft, hast du immer noch Schulden, die durch nichts gedeckt sind. Die musst du dann zusätzlich zur Miete abtragen.
Die Zinsen und Zuschüsse für Riester und Bausparer fehlen dann in der Rechnung ebenfalls.
Vollfinanzierung wird bei sehr hohem Gehalt durchaus gemacht, halte ich aber in deiner Situation für fahrlässig.
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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